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Bayer bringt Agfa am 1. Juni an die Börse

Donnerstag 15. April 1999 - Die Bayer AG wird ihre Tochtergesellschaft Agfa-Gevaert N.V. zum 1. Juni 1999 an die Börsen in Frankfurt und Brüssel bringen.

Der Preis für die Aktie wird im Rahmen des Bookbuilding-Verfahrens festgelegt, das für den Zeitraum vom 17. bis 28. Mai 1999 vorgesehen ist; die Preisspanne wird zum Beginn dieser Phase bekanntgegeben. Um eine breite Aktionärsbasis zu erhalten, sollen speziell Privatanleger motiviert werden, möglichst frühzeitig Agfa-Aktien zu kaufen. Für alle Privatinvestoren, die bereits in der ersten Woche der Angebotsphase zeichnen, werden deshalb erheblich mehr Aktien zugeteilt werden als in der zweiten Woche („Early Order-Regelung“).

In einem ersten Schritt wird Bayer 50 Prozent seines Aktienanteils an der Agfa-Gevaert N.V. öffentlich anbieten und weitere fünf Prozent für einen sogenannten „Greenshoe“ zur Verfügung stellen. Damit besteht die Möglichkeit, die Zahl der auszugebenden Aktien im Falle einer großen Nachfrage und damit hohen Überzeichnungen um einen bestimmten Satz über das ursprünglich geplante Volumen hinaus zu erhöhen. Weitere 15 Prozent der Anteile werden am 1. Juni 1999 zum Emissionspreis an die belgische Finanzholding Gevaert N.V. verkauft, die darüber hinaus das Recht hat, nach einem Jahr weitere zehn Prozent der Agfa-Aktien von Bayer zu übernehmen.

Mit einem Umsatz von 8,5 Milliarden DM und 22.000 Mitarbeitern gehört die Agfa-Gruppe zu den weltweit führenden Anbietern von Imaging-Systemen. Das Unternehmen mit Sitz im belgischen Mortsel bei Antwerpen entwickelt, produziert und vermarktet analoge und digitale Bildsysteme, vor allem für die grafische Industrie, die Fotografie, die medizinische und industrielle Radiografie. In den nächsten Wochen wird Agfa – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden – das amerikanische Unternehmen Sterling Diagnostic Imaging Inc. mit einem Weltumsatz von rund 500 Millionen US-Dollar (1998) übernehmen. Die Agfa-Gruppe hat zudem in den vergangenen drei Jahren ihre geschäftliche Basis durch die Zukäufe des Druckplattengeschäfts von Hoechst AG sowie den Geschäftseinheiten Offsetdruckplatten und Grafische Filme von der US-Gesellschaft DuPont weiter ausgebaut.

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