Aus den Unternehmen
MAN Roland auf der drupa 2000: Kerngeschäft und Kunden im Fokus aller Aktivitäten
Donnerstag 29. Juni 2000 - Im Februar, also bereits im Vorfeld der drupa 2000, hat MAN Roland die wesentlichen Neuerungen und Weiterentwicklungen ihres Produktprogramms eingehend erläutert; sie beziehen sich auf Produkte und Dienstleistungen, die zu den Kerngeschäftsfeldern des Unternehmens zählen.
Hieraus ist die von MAN Roland verfolgte Strategie ableitbar; sie besteht aus den folgenden vier Komponenten:
Konzentration aufs Kerngeschäft
Vernetzung zum System
Handel und Dienstleistungen
Kundenorientierung
Von entscheidender Bedeutung ist und bleibt das Kerngeschäft des Unternehmens; aus seiner Sicherung heraus werden neue Geschäftsaktivitäten entwickelt und dem Markt neue Leistungen angeboten. Dies bedeutet zunächst einmal, dass aus der Kernkompetenz der Entwicklung, Lieferung und Inbetriebnahme von Drucksystemen der Hochleistungsklasse für die Segmente Werbedruck, Verpackungsdruck und Verlagsdruck industriell orientierte Unternehmen zur Herstellung von Druckprodukten beliefert werden. Der Name MAN Roland wird zum Synonym der Hochleistungsklasse. Damit bleibt der Maschinen- und Anlagenbau ebenso im Fokus des Unternehmens, wie die Prozesskompetenz in Sachen Druck auch weiterhin den Mittelpunkt unserer technischen Kompetenz darstellen wird.
Hierfür bilden wir unsere Mitarbeiter aus, hieran lassen wir uns messen. Dafür waren wir in der Vergangenheit bekannt, dies bleibt die Kernkompetenz. Schließlich wird jährlich jede dritte Rollenoffsetmaschine von MAN Roland in Betrieb genommen.
Welche Bedeutung diese Kernkompetenz für uns hat, wird anhand der Produktneuentwicklungen sofort klar; wir haben mit der Roland 200, der Roland 500, der REGIOMAN und der DICOweb vier neu entwickelte Maschinen im Portfolio; für die anderen Baureihen gilt, dass nochmals z.T. erhebliche Weiterentwicklungen und Leistungsverbesserungen vorgenommen wurden. Die Illustrationsrollenmaschinen werden durch das ROTOMAN-Exponat exemplarisch auf der drupa vorgestellt; im Bogenmaschinenbereich verfügen wir im Halbformat jetzt über ein ausgeklügeltes und für jeden Zweck, jede Anforderung und jeden Kunden adäquates Produktprogramm; nicht nur eine Baureihe, sondern drei Baureihen stehen unseren sich immer stärker spezialisierenden Kunden im Format 0B zur Verfügung. Bei Zeitungsmaschinen haben wir mit der auf der Messe laufenden REGIOMAN unter Beweis gestellt, dass wir innerhalb von 18 Monaten aus unserem Modulbaukasten vollständig neue Konzepte realisieren können. Die REGIOMAN ist zwar eine neue Maschine, ein neues Konzept, aber sie greift auf bewährte Komponenten zurück. In diesem Sinne haften ihr dann auch nicht die bei Erstentwicklungen üblichen „Kinderkrankheiten“ an. Die Fülle der hier vorgestellten, an Kundenbedürfnissen orientierten Neuentwicklungen belegt deutlich, wo die Kernkompetenz gesehen wird. Allein durch die schiere Vielfalt der Neu- und Weiterentwicklungen wird MAN Roland zum Träger der Innovation nicht nur dieser drupa, sondern zum Technologieführer der grafischen Industrie.
Neben der bereits erwähnten DICOweb verfügen wir mit der DICOpress, DICOpage und DICOpack nunmehr über ein komplettes Produktprogramm für den Digitaldruck. Seit Jahren sind wir der Überzeugung und die Fakten haben es bestätigt, dass mit der drupa 2000 der Digitaldruck „anspringen“ wird. Hier sind wir jetzt bestens gerüstet und verfügen über das breiteste Produktspektrum, das ein Lieferant seinen Kunden bieten kann: Von der Individualauflage bis zur Großauflage in allen Segmenten und für jede Anwendung steht ein Produkt von MAN Roland zur Verfügung.
Aber nicht nur technisch steht MAN Roland heute besser da als je zuvor, sondern auch hinsichtlich ihrer Marktstrategie ist ein Durchbruch gelungen, der von vielen mit einem gewissen Neid beobachtet wird und dessen Nachahmung kaum möglich erscheint. Denn mit PrintCity ist die Machbarkeit der Philosophie offener Architekturen in beeindruckender Weise gelungen. Wer dies nachahmen will, muss entweder Vertreter offener Architekturkonzepte sein oder über ausreichende Erfahrung verfügen, ein solches überaus komplexes Projekt überhaupt zu beherrschen.
Unser Engagement in Sachen PrintCity hat sich nicht darauf beschränkt, Initiator, Manager und Ideenlieferant zu sein, sondern im Hinblick auf die in der PrintCity während der Messe produzierten Druckerzeugnisse haben wir uns ganz wesentlich auf die Integration der workflows konzentriert. Dies ist insofern natürlich, als die Druckmaschine immer noch das Herzstück bei der Herstellung von Druckprodukten ist; das Ergebnis kann während der Messe betrachtet und beurteilt werden; es stellt sicherlich in beeindruckender Weise unter Beweis, dass MAN Roland in der Tat mehr ist als ein bloßer Lieferant von Komponenten. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist und bleibt auch auf absehbare Zeit die Fähigkeit, das filigrane und immer mehr an Bedeutung gewinnende Netzwerk der Produktionskomponenten zu einem lauffähigen Drucksaal zu integrieren.
Also auch hier Konzentration aufs Kerngeschäft: Der Beitrag von MAN Roland zur PrintCity ist nur vordergründig auf die Beistellung von Anlagen, Maschinen, Komponenten und Steuerungssoftware für den Drucksaal beschränkt. Tatsächlich ergibt sich genauso natürlich wie bei PrintCity auch in den allermeisten Kundenprojekten eine Führungsrolle für MAN Roland. Dies ist insofern nicht nur natürlich, sondern auch vernünftig, als MAN Roland mit PECOM und seinen Vernetzungsmöglichkeiten einerseits über die erforderlichen Komponenten zur Integration verfügt und andererseits seit 1978 mit der Einführung von PECOM auch über das entsprechende Know-how verfügt. Elektronik und Software alleine tun es nämlich nicht; wichtig und unabdingbar ist die Kenntnis der im Drucksaal ablaufenden Arbeitsschritte. Erst die Kombination aus technischen Fertigkeiten wie Software-Engineering und der praktischen Erfahrung, wie Arbeitsabläufe gestaltet werden, erlaubt die Behauptung, man könne eine Produktionskomponente zu einem System integrieren. Mit PrintCity ist dies nun für jedermann und nicht nur für Eingeweihte sichtbar demonstriert.
Zur Integration gehört aber noch ein weiterer Aspekt, der hier nicht vernachlässigt werden soll. Ein System ist nur so gut, wie die Abstimmung der Verbrauchsmaterialien auf die Komponenten gelungen ist. Dies aber verlangt profunde Kenntnisse der Produkte und der Anforderungen der Verbraucher. Im Endeffekt nützt das beste System nichts, wenn dieser letzte Schritt nicht vom Lieferanten in seiner Kompetenz als Berater des Kunden beherrscht wird. Aus diesem Grund besteht in unserer Strategie eine zwingende Notwendigkeit, neben den beiden geschäftstragenden Säulen Rollenmaschinen und Bogenmaschinen auch noch über eine Säule „Handel und Dienstleistungen“ zu verfügen. Sie schließt die letzte verbleibende Lücke und begleitet den Kunden auch während der Produktionphase mit den vorher von uns integrierten Systemen. Wir sind also besonders stolz, dass dies immerhin von den Großen der Zulieferindustrie genauso gesehen wird und sie sich mit uns in PrintCity zusammengetan haben, um beispielhaft zu zeigen, wie eine solche Kooperation praktisch aussehen kann und muss.
Schließlich sei hier noch auf den alles dominierenden Strategieansatz der Kundenorientierung des Unternehmens eingegangen. Um den geschundenen, wachsweichen Begriff der Kundenorientierung, den jedermann im Munde führt, etwas griffiger, besser verstehbar und dann auch handhabbar zu machen, wurden die „Zehn Gebote“ der Kundenorientierung entwickelt:
Mein Gehalt zahlt der Kunde.
Alle Kunden sind gleich wichtig.
Wir sorgen dafür, dass sich jeder Kunde stets gut betreut fühlt.
Wer Anfragen erhält, ist für die Beantwortung binnen Tagesfrist verantwortlich.
Reklamation und Kritik fassen wir als Chance positiv auf.
Wir antworten niemals „Geht nicht!“.
Wir zeigen immer alternative Lösungen auf.
Jeder Kunde bekommt genau das, was er braucht.
Unsere Kunden bleiben unsere Kunden.
Wir wollen, dass die Kunden zurückkommen und nicht die Produkte.