Offsetdruck
Elfte kanallose Heidelberg Mainstream für Mexico City
Mittwoch 07. Februar 2001 - El Universal, eine der größten Tageszeitungen Mexikos, wird künftig zur wachsenden Schar von Zeitungen zählen, die mit kanalloser Drucktechnologie produziert werden.
Die mexikanische Zeitung wird ihre Druckerei in Mexico City, wo bereits drei doppeltbreite Heidelberg-Rotationsmaschinen im Einsatz sind, um eine neue Heidelberg Mainstream-Rotation mit 1×4-Plattenzylindern erweitern. Die Installation der neuen Maschine soll gegen Ende 2001 abgeschlossen sein. Mit der neuen Rotation soll dem Wunsch nach höherer Produktions- und Farbkapazität Rechnung getragen werden.
Die neue doppeltbreite Rotation für El Universal umfasst zwei Achtertürme und zwei H-Druckeinheiten. Eine speziell konzipierte Wendestangen-Konfiguration gewährleistet optimale Farbbelegungsmöglichkeiten.
Die Mainstream von Heidelberg ist die weltweit erste Zeitungsrotationsmaschine mit kanallosen Gummituchzylindern. Die Maschine, die bis zu 80.000 Exemplare pro Stunde in ungesammelter Produktion drucken kann, zeichnet sich durch 1×4-Plattenzylinder (mit einer Platte im Umfang und vier Platten in der Breite) und durch ein Zylinderverhältnis Platten- zu Gummituchzylinder von 1:1 aus. Nach der Installation der neuen Mainstream wird die Zeitung El Universal ihre gesamten Rotationen komplett auf ungesammelte Produktion umstellen.
Wie Bob Brown, Präsident von Heidelberg Web Systems, sagt, ist das weltweit wachsende Interesse an der Mainstream eine deutliche Bestätigung dafür, dass Heidelbergs kanallose Drucktechnologie den Anforderungen moderner Verlage entspricht und den Zeitungen eine höhere Wettbewerbsfähigkeit verleiht. Mit kanallosen Gummituchhülsen können wir zum einen eine ausgezeichnete Druckqualität und hohe Geschwindigkeiten erzielen und zum anderen Platten- und Gummituchzylinder mit einfachem Zylinderumfang einsetzen erklärt Bob Brown. Die Hauptvorteile liegen in der besseren Druckqualität, der höheren Produktivität gerade auch für eng bemessene Zeitfenstern sowie in Einsparungen bei den Plattenkosten und einer höheren Flexibilität bei der Produktgestaltung.
Die neue Rotation für El Universal wird über sieben Contiweb FD-Rollenwechsler und zwei RB 3:2-Trommelfalzapparate verfügen. Darüber hinaus wird sie mit dem Heidelberg Omnicon-Steuerungssystem einschließlich des Omnipage-Systems zur automatischen Seitenerkennung ausgerüstet. Das Omnipage-System funktioniert mithilfe von über Kopf angeordneten Kameras, die die auf dem Leitstand auf-liegenden Zeitungsseiten optisch erkennen. Das System schaltet dann die Bildschirmanzeige des Maschinensteuerungssystems sofort auf den jeweiligen Druckturm bzw. das entsprechende Druckwerk um. Die Mainstream weist noch eine weitere innovative Neuerung auf: Die Trommelfalzapparate sind auf Schienen verfahrbar und lassen sich in Abhängigkeit vom jeweiligen Druckauftrag optimal unter den Falztrichtern positionieren.
Mit dem Auftrag durch El Universal erhöht sich die Gesamtanzahl der verkauften Mainstream-Rotationen auf elf. Heidelberg hat die neue Rotationsmaschine auf der Drupa im Mai 2000 erstmals vorgestellt.
Die britische Telegraph-Gruppe wird in ihren Lohndruckereien bei West Ferry Printers und Trafford Park Printers im Laufe dieses Jahres an zwei Standorten mit der Installation von insgesamt 7 Mainstream-Rotationen beginnen. . Auf den neuen Rotationsmaschinen mit insgesamt 263 Druckwerken soll unter anderem die Zeitung The Daily Telegraph gedruckt werden.
Die französische IPS-Gruppe, ein großes Druckunternehmen im Bereich kosten-loser Anzeigenblätter, wird ihre bisherigen Druckmaschinen an zwei Standorten in Frankreich im Frühjahr 2002 durch zwei identische Mainstream-Rotationen mit je 28 Druckwerken ersetzen.
Die kanallosen Gummituchhülsen sind eine innovative Entwicklung aus dem Hause Heidelberg, die bereits seit 1993 im Akzidenzdruck eingesetzt wird und dort neue Standards hinsichtlich Druckqualität und Produktivität gesetzt hat. Beim Einsatz von kanallosen Gummituchhülsen entfallen die mechanischen Störungen und Schwingungen, die sonst beim Aufeinandertreffen der Spannkanäle auftreten, erläutert Peter Walczak, technischer Vertriebsspezialist bei Heidelberg Web Systems. Die dadurch bedingte hohe dynamische Stabilität ermöglicht es, die 1×4-Zylinder mit sehr hohen Geschwindigkeiten laufen zu lassen, und sorgt in Verbindung mit dem Zylinderverhältnis von 1:1 für eine ausgezeichnete Druckqualität.
Die Mainstream erreicht den gleichen Ausstoß wie eine herkömmliche doppeltbreite 2×4-Rotation, wobei sich der Plattenbedarf gleichzeitig auf die Hälfte verringert, so Walczak. Dies bedeutet eine erhebliche Verringerung der Plattenkosten und des Zeitaufwandes für die Herstellung und das Aufspannen der Platten, wodurch auch Computer-to-Plate wirtschaftlich attraktiver wird, erklärt er weiter. Die unge-sammelte Produktion auf 1×4-Zylindern ermöglicht eine flexible Produktgestaltung mit 2-Seiten-Sprüngen und Sektionen mit unterschiedlichen Seitenumfängen.
Heidelberg wird künftig weitere kanallose Zeitungsrotationsmaschinen für ein breites Spektrum von Einsatzbereichen einführen. Das zweite Modell dieser Reihe, die Tristream, wird über Plattenzylinder im 2×6-Format verfügen. Sie ist für eine Geschwindigkeit von 80.000 Exemplaren pro Stunde in ungesammelter Produktion bzw. 40.000 Exemplaren pro Stunde in Sammelproduktion ausgelegt und lässt zum ersten Mal das Konzept einer dreifachbreiten Rotationsmaschine für hohe Geschwindigkeiten und hohe Produktivität Wirklichkeit werden.