Inkjet & Digitaldruck
CeBIT 2001: Nagel bietet intelligente Lösungen
Donnerstag 12. April 2001 - Die Ernst Nagel GmbH präsentierte auf der CeBIT 2001 unter anderem neue Maschinen für eine erleichterte Weiterverarbeitung nach dem Digitaldruck.
Auch im Bereich der Endfertigung geht der Trend zunehmend in Richtung geringe Rüstzeiten und flexible, anwenderfreundliche Bedienung. Die Maschinen sollen lediglich mit ein paar Handgriffen einzustellen sein und damit bereits bei kleineren Auflagen eine hochwertige und professionelle Endverarbeitung speziell bei empfindlichen Digitaldrucken gewährleisten.
Optimal geeignet für die Broschürenfertigung in Einzel- und Kleinauflagenproduktion zeigte sich auf der CeBIT die Zusammentragmaschine S8. Diese wurde in einer Broschürenstraße vorgeführt, die mit Ringklammern heftet, den Broschürenfalz abpreßt und den Frontbeschnitt erledigt. Auf diese Weise können bis zu 2.000 Broschüren pro Stunde online produziert werden. Die S8 in Verbindung mit Foldnak 8 und Trimmer ermöglicht durch professionelle Bindung auch bei kleineren Auflagen eine hochwertige Endverarbeitung und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten.
Durch ihren Sauganleger mit Blasluftunterstützung verarbeitet die S8 anspruchsvolle Papiere mit empfindlichen Oberflächen wie z.B. Digitaldrucke für die Fertigung von werbewirksamen Prospekten bis zum Profitformat 364x520mm bei 3.600 Satz/Stunde und einem Papiergewicht von 45-210+g/qm. Jede Station der S8 hebt den Papierstapel wie ein Stapelanleger parallel an, um konstante Ansaugverhalten zu erzielen. Getrennte Einbaupumpen verhindern die wechselseitige Beeinträchtigung von Saug- und Blasluft und arbeiten geräuscharm.
Jede Zusammentragmaschine bietet acht Stationen. Die überdurchschnittliche Füllhöhe der Stationen mit einer Stapelhöhe von 65mm und 130mm in der Deckblattstation sorgt für flüssigen Arbeitsablauf. Durch Kopplung von maximal drei Maschinen lassen sich Erzeugnisse aus bis zu 24 verschiedenen Bogen herstellen.
Auf reges Interesse stieß auch der Auto-Rillnak, die programmierbare Rillmaschine von Nagel. Auch hier erfolgt die Papierzuführung schonend mit Blasluft zur Blattvereinzelung und verhindert das Zerkratzen der empfindlichen Digitaldrucke. Ein Saugrad zieht den untersten Bogen des Stapels ab, ohne Markierungen zu verursachen. Durch diese Arbeitsweise kann der Bediener Papier nachlegen, ohne den Maschinenlauf zu unterbrechen.
Anders als beim rotativen Rillen auf einer Falzmaschine verdichtet die von Nagel angewandte Rilltechnologie das Material schonend, indem sie das Dehnen von Papierfasern vermeidet. Dieses Prinzip verhindert, daß beim Falzen Druckfarbe abplatzt oder Papier einreißt. Beides sind Nachteile, die üblicherweise beim rotativen Rillen auf einer Falzmaschine auftreten. Der Nagel Auto-Rillnak beugt diesem Qualitätsproblem vor, indem ein polierter Rillbalken den Bedruckstoff auf der gesamten Länge in die massive Rillnut preßt und somit den Bogen für den nachfolgenden Arbeitsgang vorbereitet. Hieraus resultiert auch der Einsatzbereich des Auto-Rillnak, der speziell bei empfindlichen Digitaldrucken, mattgestrichenen Papieren, Broschürenumschlägen, Karton, Material das gegen die Laufrichtung gefalzt werden soll, lackierten Drucksachen und laminiertem Material Abhilfe leisten kann. Die Auto-Rillnak-Technologie erzeugt einen perfekten, scharfen und unverletzten Falz das beim Digitaldruck erwünschte Ergebnis für einen professionellen Look.
Der Auto-Rillnak rillt bis zu A3 Überformat bzw. 33cm Einlaufbreite und 100 cm Länge. Maximal neun Rillen im Mindestabstand von 3 mm lassen sich anbringen und neun Speicherplätze für individuelle Aufträge stehen zur Verfügung. Die Bandbreite empfohlener Papiergewichte umfaßt 70-300g/qm+. Die Arbeitsgeschwindigkeit bei automatischer Zuführung beträgt am Beispiel von A4 bei einer Rille 2.700 Bogen/Stunde. Perforieren, Schlitzen oder Rillen quer zur Laufrichtung ist mit rotativen Zusatzwerkzeugen möglich.
Die Programmierung erfolgt mit 1/10tel Millimeter Genauigkeit. Pro Rille dauert das Einspeichern ca. drei Sekunden. Diese einfache und bedienerfreundliche Handhabung gewährleistet eine problemlose Benutzung und minimalen Rüstaufwand, was sich besonders bei Einzel- und Kleinauflagenproduktionen vorteilhaft auswirkt. Ungeübte Bediener können etwa einen Broschürenumschlag mit vier Rillen in zwölf Sekunden einrichten.
Als Tischmaschinen ohne automatische Anlage sind die Nagel Rillmaschinen unter der Bezeichnung Nagel Rillnak 35 (35cm maximale Rillbreite) und Nagel Rillnak 52 (52cm maximale Rillbreite) erhältlich.
Großen Anklang fand auch die neue automatische Falzmaschine Autofold von Nagel, die als Erweiterung der Docufold die Papierlänge mit Hilfe eines Sensors mißt. Die Falztaschenverstellung erfolgt von außen, und ermögicht somit eine Falzartumstellung innerhalb fünf Sekunden ohne ein Öffnen der Falztaschen. Der Falzwalzenabstand und die Schuppenauslage stellen sich automatisch auf die gewählte Falzart ein. Eine Ausrichtstrecke, Pulsbetrieb, Vorwahl- und Auflagenzähler gehören zur Serienausstattung. Optional sind verschiedene Perforierwerkzeuge erhältlich, diverse Rillwerkzeuge und auch Schlitzmesser.
Die Nagel Falzmaschinen sind mit ihrer umfangreichen Serienausstattung speziell für Digitaldrucke geeignet und mit ihrer präzisen Digitalanzeige (0,1mm Genauigkeit) extrem einfach bedienbar. Aufgrund der minimalen Rüstzeiten empfehlen sie sich besonders für Druckereien und Hausdruckereien mit häufig wechselnden Auflagen oder Buchbindereien, wo eine Falzmaschine mit geringstem Rüstaufwand für Kleinauflagen benötigt wird.
Beträchtliche Aufmerksamkeit erregten die rotativen Numeriermaschinen von Nagel; der Numnak S mit Sauganleger für Blattvereinzelung durch Blasluft und der Numnak F die kleinere Version mit Friktionsanleger. Bei maximaler Bogenbreite bis zu 460mm und -länge bis zu 460mm verarbeitet der Numnak S bei maximal acht Numerierwerken bis zu 9.000 Satz/Stunde, der Numnak F (maximale Bogenbreite 435mm und -länge 460mm) mit maximal vier Numerierwerken bis zu 5.100 Satz/Stunde. Während des Numerierbetriebes kann wie auf einer Falzmaschine rotativ perforiert, geschlitzt oder gerillt werden.
Ebenfalls neu entwickelt wurde mit der Heft-Falz-Maschine Foldnak 40 eine günstige Einstiegsvariante in die Broschürenfertigung. Gegenüber dem größeren Foldnak 8 wurde auf Automatisierung, höhere Arbeitsgeschwindigkeit und bewegliche Umbieger verzichtet. Wie alle Foldnak-Modelle bietet er jedoch das patentierte Heft-Falzen in einem Arbeitsgang und ist nachträglich an Zusammentragmaschinen koppelbar.
Für den neuen Foldnak 40 ist mit dem Trimmer ein Online-Frontschneider verfügbar. Besonderes Merkmal ist die integrierte Preßstation, die vor dem Frontbeschnitt durch Druck eine flachliegende Broschüre erzwingt. Pressen und Schneiden laufen verkettet ab und sparen gegenüber einer Schneidemaschine erheblich Arbeitszeit ein.
Die gesamte Breite des Bohrmaschinenprogramms war ein Schwerpunkt auf dem Nagel-Stand, das mit Nagel-Papierbohrern abgerundet wurde. Weitere Exponate stellten diverse Heft-Maschinen dar.