Weiterverarbeitung
Besäumung auf die elegante Art
Dienstag 19. Juni 2001 - Pipe-Cut von ROTASYSTEM hat beim Inline-Randbeschnitt der Papierbahn den Dreh raus.
Pipe-Cut ist ein flexibel einsetzbares Inline-Schneidsystem der ROTASYSTEM Service GmbH, Haar/Salmdorf bei München, für den Randbeschnitt der Papierbahn in Rollendruckmaschinen. Das System bietet gegenüber konventionellen, nach dem Scheren- oder Quetschschnittprinzip arbeitenden Schneidsystemen, entscheidende Konstruktions- und Anwendungsvorteile. Vielseitige Nutzungsmöglichkeiten, einfache Handhabung und geringer Werkzeugverschleiß machen Pipe-Cut zu einem leistungsfähigen, schnell amortisierbaren Zubehör für Rollenrotationen. Das System bewährt sich bereits in mehr als 100 Installationen im Akzidenz-Rollenoffsetdruck, Semicommercial- und Tiefdruck.
Je nach Aufgabenstellung und vorherrschenden Platzverhältnissen lässt sich Pipe-Cut an unterschiedlichen Stellen einer Rotation installieren: nach dem Rollenwechsler, im Falzapparatüberbau oder vor bzw. nach dem Falztrichter. Die Funktionsweise ist ebenso einfach wie effektiv: Das Schneidmesser hat die Form einer Rohrhülse und rotiert mit mehrfacher Bahngeschwindigkeit quer zur Laufrichtung des Papiers unabhängig von der Geschwindigkeit der Druckmaschine. Es trennt bei voller Produktionsgeschwindigkeit am Papierbahnrand einen minimal etwa 5 mm und maximal 70 mm breiten Streifen ab. Pipe-Cut verarbeitet Papiere in einem Grammaturbereich von 40 bis 150 g/m2 und kann sogar mehrere übereinander liegende Papierbahnen besäumen. Beim Einsatz von zwei Pipe-Cut-Einheiten ist der beidseitige Randbeschnitt der Papierbahn möglich.
Flexible und sichere Randbesäumung
Auf Grund seine Arbeitsweise ohne Gegenmesser hat Pipe-Cut einen wesentlich geringeren Verschleiß und erreicht eine höhere Standzeit als herkömmliche Schneidsysteme. Ein Messerwechsel ist problemlos außerhalb der Maschine möglich. Die Messereinstellung geht einfach vonstatten, da keine Justierung notwendig ist. Die Verstellmöglichkeit auch bei laufender Papierbahn reduziert Rüstzeit und Makulatur erheblich.
Durch den Beschnitt mit einem Rundmesser lässt sich der abgetrennte Papierstreifen in Laufrichtung der Papierbahn durch das Messer hindurch leiten, absaugen und direkt entsorgen. So wird der Gefahr von Maschinenstopps durch einen Abriss des Randstreifens oder das Herausspringen aus dem Absaugrohr, wie von konventionellen Besäumungssystemen bekannt, ein Riegel vorgeschoben.
Wertschöpfung aus der Reste-Ecke
Auch hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Kostenvorteilen macht der Pipe-Cut-Anwender seinen Schnitt. Das Verdrucken von breiteren (Rest-)Rollen kann zu erheblichen Einsparungen führen. Kapitalbindung und Lagerhaltungskosten sinken. Außerdem ermöglicht die Randbesäumung den Einsatz von preisgünstig eingekauften Papier-Sonderposten mit entsprechend größeren Rollenbreiten.
Der Endbeschnitt vor dem Einsatz eines Pflugfalzers (Vorfalzers) hilft, Druckprozesse zu stabilisieren. Insgesamt treten durch die Randbesäumung in der Rotation weniger Störungen beim Durchlauf der Papierbahn auf: Durch exakte Ausrichtung und genaue Bahnbreite kommen Bahnbreitenschwankungen wegen wechselnder Rollenbreite, Feuchtigkeitsaufnahme des Papiers, Bahnspannungsproblemen oder das Verlaufen einzelner Papierstränge gegeneinander fast nicht mehr vor.
Die Pipe-Cut Einheiten können mithilfe einfacher und kostengünstiger Standard-Einbauhalterungen von betriebseigenem Personal in der Rotation montiert werden. Komplexere Integrationen wie motorisch verstellbare oder vollautomatisch positionierbare Aufnahmeeinheiten gehören ebenfalls zum Lieferprogramm und bieten erhöhten Komfort und Flexibilität. Montage und Inbetriebnahme können vom Kunden auch als risikoloser Komplettservice in Anspruch genommen werden.
Peripheriegeräte, flankiert von qualifiziertem Service
Die ROTASYSTEM Service GmbH in München ist ein Dienstleister der grafischen Industrie und Partner namhafter Anlagenhersteller. Sie zeichnet sich durch eine dezentrale Vertriebs- und Support-Organisation aus, die dem Kunden mit kurzen Reaktionszeiten entgegenkommt und dem Team von ROTASYSTEM den Ruf einer hohen Servicekompetenz einbrachte. Zum 1. März 2001 übernahm die ROTASYSTEM Service GmbH die Lizenz für Pipe-Cut der Firma PrintOtec. Das einzigartige und patentierte Besäumungssystem ist bei ROTASYSTEM in ein Netzwerk von Serviceleistungen und weiteren Peripherieaggregaten für Rollenrotationen eingebunden. ROTASYSTEM-Geschäftsführer Karl Gasser über den Neuzugang im Produkt-Portfolio: „Mit Pipe-Cut bauen wir unsere Vertriebspalette weiter aus, ohne im Servicebereich Kernkompetenzen wie Reparatur-Troubleshooting und Wartung von Peripherieaggregaten (wie z. B.: Rollenwechsler, Heißlufttrockner, Inline-Aggregate, Querschneider und Abluftreinigungsanlagen) zu vernachlässigen.“