Weiterverarbeitung
Mehr Leistung und Qualität bei Dienes
Samstag 23. Juni 2001 - Wichtige Eckdaten für eine Modernisierungsinitiative im Bereich des Rollen- und Querschneidens sind etwa das Flächengewicht, die Produktionsgeschwindigkeit, der Automatisierungsgrad, die Verfügbarkeit und die Produktqualität.
Werkstoffe, Schliff, Beschichtungen sowie die beim Anwender zur Verfügung stehende Systemtechnik geben dafür den Ausschlag.
Die auf Schneidwerkzeuge und systeme spezialisierten Dienes Werke in Overath haben komplette Schneidkassetten in Modulbauweise entwickelt. Damit können vorhande Querschneider modernisiert und in ihrer Produktions- und Qualitätsleistung nachhaltig verbessert werden. Es kann unter mehreren Modernisierungsstufen gewählt werden. Möglich ist etwa die Realisierung einer manuellen, halbautomatischen oder vollautomatischen Messerverstellung, die Einrichtung der Kassettenbauweise oder auch die Installation spielfreier Messerhalter für nahezu staubfreie Schneidresultate.
Außerdem bietet Dienes Sondermesserhalter für Frammaturen bis 1000g/qm an, spielfreie Messerhalter zur exakten Definition des Schneidpunktes sowie das Einrichten einer Ober- und Untermessergeometrie in Abhängigkeit vom Material und der Anzahl der Papierlagen.
Für viele Anwendungen reichen die Standzeiten von Messern aus herkömmlichen Werkzeug- und Chromstählen nicht mehr aus. Sowohl die Standzeiten als auch die Schneidergebnisse hängen entscheidend von der Wahl einer optimierten Schneidengeometrie ab.
„Golden Slit“ ist ein neuartiges Schneidmesser, das Dienes vorstellt. Grundlegene Neuerungen sind die in den Messerkörper erodierten Schlitze. Die mäanderförmige Anordnung und die kreisrunden Aussparungen bewirken einen Federungseffekt, der schneidkritische Vibrationen weitestgehend kompensieren soll. Die in der Montage von Messern sonst üblichen Federsysteme können eingespart werden.
Um höhere Standzeiten zu erreichen, bietet Dienes zunehmend Messer mit neuen Werkstoffkonzepten an. Je nach Einsatzgebiet lassen sich Schneidprozesse mit beschichteten, hartmetall- oder keramikbestückten Schneiden durchführen. Zur Gewährleistung geringster Rauhigkeitswerte gibt es für Dienes-Messer über den Normalschliff hinaus einen Polierschliff, mit dessen Hilfe beim Schneiden der Staubanfall deutlich reduziert wird. Dienes arbeitet mit einem Veredelungsverfahren für Obermesser, wessen Effekt auch in die Tiefe des Materials diffundiert. Damit wird es möglich, auch beschichtete Messer ähnlich oft nachzuschleifen wie unbeschichtete. Die vergleichsweise höheren Kosten der beschichteten Messer amortisieren sich durch die deutlichen Standzeitverbesserungen schnell. Zur Standzeitverbesserung auch beim Schneiden problematischer Materialien bietet sich der Einsatz von hartmetallbestückten Untermessern an. Vergleicht man den Einsatz von hartmetallbestückten Messern (z.B. aus G30) bei gleichen Rahmenbedingungen mit vergleichbaren Untermessern aus normalem Werkzeugstahl (z.B. chromlegierter Werkzeugstahl gemäß Werkstoff 1 2067), so halten Hartmetallbestückungen bei ausgewählter Korngröße acht bis zehnmal so lange wie Untermesser aus Standardwerkzeugstählen.
Die längste Standzeit wird mit kreisförmigen Untermessern in Umrollern und Formatschneidern erzielt, die mit Schneiden aus technischer Keramik ausgerüstet sind. Im Vergleich zu den hartmetallbestückten Schneiden ergibt sich eine weitere Verbesserung der Standzeiten um das Zwei- bis Dreifache. Je nach vorgesehenem Anwendungsfall empfiehlt sich der Einsatz unterschiedlicher Keramit mit spezifischen Kenndaten.