Aus den Unternehmen
30 Jahre überbetriebliche Ausbildung beim VDM Nord
Freitag 08. November 2002 - Vor 30 Jahren, am 1. November 1972, gründete der Verband Druck und Medien Nord (VDM Nord) sein überbetriebliches Ausbildungszentrum und beschritt damit ganz neue Wege in der Berufsausbildung.
Das Jubiläum, zu dem gut 100 geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik nach Hamburg-Altona kamen, stand ganz unter dem Motto, die hohe Qualität der Ausbildung in der Druck und Medienindustrie zu sichern. Denn durch den rasanten technischen Fortschritt sind damals wie heute nur wenige Betriebe in der Lage, das gesamte Ausbildungsspektrum abzudecken. „Die letzten 30 Jahre, das waren die entscheidenden Jahre der Druckindustrie“, so Günter Frark, Vorsitzender des VDM Nord in seiner Eröffnungsrede. In dieser Zeit habe sich die Druckindustrie zu einer Crossmedia-Industrie entwickelt, die Dank fortschrittlicher und innovativer Ausbildungskonzepte eine junge und dynamische Branche geblieben sei. Die überbetriebliche Ausbildung sei dabei eine unersetzbare Ergänzung zur betrieblichen, ohne die die rasante Entwicklung der Branche nie möglich gewesen wäre. Und treffend behauptete Dr. Helmut Keim von der BDA, dass der neu geschaffene Ausbildungsberuf „Mediengestalter für Digital und Printmedien“ eine regelrechte Coaching-Funktion auf die gesamte Branche ausgeübt habe. Zur Frage, was Schule leisten müsse und was der Betrieb, stellte Richard Beyer, stv. Vorsitzender des Bildungspolitischen Ausschusses im Bundesverband Druck und Medien (bvdm), einige provozierende Thesen in den Raum. „Mischen Sie sich ein in die Ausbildung“, so sein Appell an die Unternehmer im Publikum. Auch die Schule brauche die Unterstützung der Betriebe. Warum sollten Berufsschullehrer beispielsweise kein Lehrerpraktikum machen, um sich auf den neuesten Stand der Technik zu bringen? „Unsere Auszubildenden sind die Leistungsträger von morgen“, so Beyer, deshalb müsse man sie früh dazu bringen, Verantwortung zu übernehmen, beispielsweise, indem sie ihre Ausbildung eigenverantwortlich organisierten. Die überbetriebliche Ausbildung durch die Verbände der Druck und Medienindustrie sichere ein einheitliches Qualtitätsniveau, was bei den vielen privaten Ausbildungsträgern leider nicht gesichert sei. Deshalb habe man unter dem Dach ZFA auch die Qualifizierungsoffensive Druck und Medien gestartet.
Ab sofort präsentieren die Druck- und Medienverbände ihr gesamtes Kursangebot unter dem Label Bildung@POINT im Internet. In dem neuen Internetauftritt, der sich als Bildungsnetzwerk versteht, wird das gesamte Spektrum des Kursangebotes der Verbände von München bis Hamburg dargestellt. Die maßgeschneiderten Kurse orientieren sich an den Anforderungen der Mitarbeiter und des Marktes. Der Auftritt ist auch eingebunden in die Internetseite des Bundesverbandes Druck und Medien.