Offsetdruck
Quartalsbericht der Koenig & Bauer-Gruppe
Mittwoch 17. November 2004 - Die Konzernzahlen der Koenig & Bauer AG (KBA) nach dem dritten Quartal 2004 weisen gegenüber dem Vorjahr (2003: 854,3 Mio. Euro) einen um 21,7 % auf 1.040,1 Mio. Euro gestiegenen Auftragseingang aus.
Der Umsatz des Druckmaschinenherstellers übertraf in den ersten neun Monaten mit 944,5 Mio. Euro den Vorjahreswert (2003: 808,8 Mio. Euro) um 16,8 %. Der Verlust vor Steuern (EBT) im Berichtszeitraum konnte mit -9,7 Mio. Euro gegenüber der Vorjahresperiode (2003: -40,9 Mio. Euro inkl. Restrukturierungsaufwendungen) um über 75 % und gegenüber den Halbjahreszahlen 2004 um fast 50 % reduziert werden.
Die kontinuierliche Ertragsverbesserung drückt sich auch darin aus, dass erstmals seit Ende 2002 im dritten Quartal 2004 mit 8,8 Mio. Euro wieder ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT) erzielt werden konnte. Neben dem anhaltenden Preisdruck belasteten fehlende Deckungsbeiträge aufgrund des noch hinter der Planung zurückliegenden Umsatzes und gestiegene Rohstoffpreise das Ergebnis. Dennoch hält der KBA-Vorstand weiterhin an seinem Ziel fest, im Geschäftsjahr 2004 mit rund 1,4 Mrd. Euro den höchsten Konzernumsatz in der 187-jährigen Unternehmensgeschichte sowie ein positives Ergebnis vor Steuern zu erreichen.
Im Hinblick auf die erforderliche Kostenentlastung und Ertragsverbesserung hält der KBA-Vorstand Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen über längere und flexiblere Arbeitszeiten für unverzichtbar.
Bei deutlich gewachsenen Vorräten für die im letzten Quartal geplante Umsatzsteigerung und bei gestiegenen Forderungen an Kunden war der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit mit -10,3 Mio. Euro (2003: 40,9 Mio. Euro) zum Quartalsstichtag negativ. Durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises um die inzwischen zu 100 % erworbene Metronic AG (294 Mitarbeiter) beschäftigte die KBA-Gruppe Ende September 7.360 Mitarbeiter, 75 mehr als im Vorjahr (2003: 7.285). Ohne die neue Tochtergesellschaft waren es 219 Beschäftigte weniger. Das Montagewerk in Berlin (KBA-Berlin GmbH) mit zuletzt noch 68 Mitarbeitern soll wie schon länger angekündigt zum Jahresende 2004 geschlossen werden.
Im Segment Bogenoffsetmaschinen legte der Auftragseingang mit 571,6 Mio. Euro in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahr um 18,5 % zu. Der Umsatz lag noch wesentlich hinter dem ambitionierten Jahresplan zurück, übertraf aber mit 464,0 Mio. Euro den Wert von 2003 (422,5 Mio. Euro) bereits um 9,8 %. Der Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen erzielte durch einen Anstieg der Bestellungen von Illustrationstiefdruck-, Wertpapier- und Zeitungsdruckmaschinen beim Auftragseingang einen Zuwachs von 25,9 % auf 468,5 Mio. Euro. Der Segmentumsatz war nach neun Monaten mit 480,5 Mio. Euro um 24,4 % höher als im Vorjahr (2003: 386,3 Mio. Euro). Mit 84,2 % erreichte die Exportquote insgesamt trotz gestiegener Lieferungen ins Inland weiterhin ein hohes Niveau.
Auch wenn sich die Investitionsneigung der internationalen Druckindustrie in den vergangenen zwölf Monaten belebt hat, kennzeichnen nach Aussage des KBA-Vorstandes große Unterschiede zwischen den einzelnen Absatzregionen und Marktsegmenten weiterhin das Bild. Für die in der vorhergehenden Boomphase aufgebauten hohen Kapazitäten der Druckmaschinenindustrie sei der Aufschwung noch nicht ausreichend und stabil genug. Neben dem für einen Käufermarkt typischen Preisdruck und gestiegenen Beschaffungskosten belastet der starke Euro das exportintensive Geschäft.