Workflow
Lüscher XPose! – CtP-Belichter mit Inline-Stanzung
Montag 20. Juni 2005 - Wie die Lüscher AG mitteilt, liefert sie seit Anfang 2005 ihre Innentrommel-Thermobelichter in den Formaten 130, 160, 180 und 190 auf Wunsch mit integrierter Inline-Stanzung aus.
Dabei werden die in der Innentrommel fixierten Platten nach der Belichtung in der gleichen Stellung gestanzt, was eine hundertprozentige Übereinstimmung des Registers aller Farben in der Druckmaschine garantiert. Vor allem die zunehmend mehr gefragten XPose!-Belichter für die vollautomatische Plattenverarbeitung bedingen eine solche Registerstanzung, um das mehrfach teurere nachträgliche Stanzen zu vermeiden.
Manuelle Stanzung im halbautomatischen Betrieb
Ein grosser Vorzug der XPose!-Thermoplattenbelichter ist die offene Innentrommel, in die der Operator die Platten von Hand einlegt und wieder entnimmt. In der Regel stanzt ein Operator zuerst die Platte in einem externen Stanzgerät und legt sie dann in die Anlage oder hängt sie in die Registernocken in der Belichtungswanne ein. Das ist relativ genau, lässt aber immer noch Verwinkelungen der Platten durch den Faktor Mensch zu.
Automatische Stanzung nach der Entwicklung
Vollautomatisch arbeitende CtP-Verarbeitungsstrassen werden in der Regel von Stanzautomaten erst nach der Entwicklung und vor der Gummierung registerhaltig gelocht. Dabei erfasst eine CCD-Kamera Passkreuze oder Registermarken auf der Platte und winkelt jede Platte aus, bevor die Registerlochung in die Platten gestanzt wird. Solche Anlagen sind technisch sehr komplex, beginnen im Preisniveau bei 100.000 Euro und werden mit jedem zusätzlich gewünschten Passsystem erheblich teurer.
Allerdings setzt ein solches System Platten mit hohen Farbkontrasten voraus. Hinzu kommt, dass die optischen Sensoren durch eine vorausgehende Gummierung irritiert werden, was eine zusätzliche Gummierung nach dem Stanzen bedingt.
Automatische Stanzung nach der Belichtung
Technisch wesentlich einfacher ist hingegen die neue Registerstanzung von Lüscher. Die Platten werden von Hand oder vom Platten-Handling-System in das Belichterbett gelegt und Finger pressen die Platten von beiden Seiten in die Mitte des Betts. Greifer ziehen die Platte an den vorderen Anschlag des Belichters. Diese beiden Vorgänge werden mehrmals wiederholt um eine korrekte Plattenposition zu garantieren. Erst dann wird die platte mit Vakuum fixiert.
Nun wird die Belichtung ausgeführt und danach fahren die beiden Stanzwerkzeuge zur Plattenvorderkannte und Stanzen entweder die Frontlöcher oder Rundlöcher des gewünschten Systems. Erst dann wird das Vakuum abgeschaltet und die Platte aus dem Belichter genommen.
Mehrere Systeme erhältlich
Das Stanzsystem kann nur im Werk in neu bestellte Maschinen eingebaut werden. Neben der am meisten verlangten Bacher 2000-Stanzung für die meisten Bogenoffsetmaschinen können auch weitere Stanzsysteme in einen Belichter integriert werden. Mit dem Grundpreis von 16.500 Euro (und 6.700 Euro für jedes weitere Stanzsystem) ist das System wesentlich billiger als die Stanzsysteme nach der Entwicklung.
Dazu meint der Marketingdirekter Lars B. Janneryd: «Zu unseren 680 weltweit ausgelieferten XPose!-Belichtern wurden in den letzten Jahren über 120 Platten-Handlings-Systeme verkauft. Mit der Entwicklung unsere Inline-Stanzung wollen wir den Druckern helfen, die Kosten für die teuren Stanzsysteme nach der Entwicklung einzusparen.»
Gute Praxiserfahrungen
Der erste XPose! 130 mit Platten-Handlings-System (PHS 130) und Inline-Stanzung wurde Anfang Januar 2005 an die Akzidenzoffsetdruckerei Kromer Print AG in Lenzburg (CH) ausgeliefert, wo sie einen vierjährigen XPose!-Belichter ersetzte. Der Geschäftsführer Andy Amrein ist überzeugt, den richtigen Schritt gemacht zu haben: «Wir haben sechs verschiedene Offsetdruckmaschinen mit 21 Druckwerken und seit 2001 die Platten vor der Belichtung von Hand gestanzt. Die neue XPose! 130 mit dem Platten-Handlings-System brachte eine grosse personelle Entlastung in unserer Plattenproduktion, denn wir haben in den ersten drei Monaten 7055 Platten belichtet! Und wir haben gesehen, dass das Farbregister konstanter geworden ist, weil die Inline-Stanzung den Fehlerfaktor Mensch ausgeschaltet hat. Früher mussten wir trotz der manuellen Stanzung immer wieder einmal platten in der Druckmaschine zurechtwinkeln, was mit der Inline-Stanzung nicht mehr vorgekommen ist.»
Sofort erhältlich
Die Inline-Stanzung kann ab sofort mit jedem XPose!-Belichter in den Formaten 130, 160, 180 und 190 mit integrierter Inline-Stanzung mit der normalen Lieferzeit geliefert werden. Für die Integration weiterer Stanzsysteme muss man sich direkt an die Lüscher AG wenden.