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Agfa-Gevaert gibt das Ergebnis für das zweite Quartal 2005 bekannt

Freitag 19. August 2005 - Umsatz und Gewinn von Agfa im zweiten Quartal haben sich gegenüber den ersten drei Monaten 2005 verbessert, trotz der weiter schwierigen Lage auf einigen wichtigen Märkten.

Der Geschäftsbereich Graphic Systems verzeichnete einen starken Volumenzuwachs, während das Handelsumfeld für den Geschäftsbereich HealthCare sich schwächer als erwartet entwickelte, insbesondere in den USA. Die Ergebnisse blieben hinter den Erwartungen zurück, hauptsächlich aufgrund des Preisverfalls und der anhaltend hohen Rohstoffkosten. Agfa hat weitere Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet, mit denen bis zum Jahresende 40 Millionen Euro eingespart werden sollen.

Ergebnis für das zweite Quartal 2005
Infolge der Portfolio-Veränderungen, insbesondere der Veräußerung von Consumer Imaging, sind Vergleiche mit 2004 für die Geschäftsbereiche Graphic Systems und HealthCare aussagekräftiger als für Agfa-Gevaert insgesamt.
Im zweiten Quartal 2005 erreichte Agfa einen Umsatz von 849 Millionen Euro, was einem Rückgang um 15,6 Prozent gegenüber dem Umsatz von 1.006 Millionen Euro im zweiten Quartal 2004 entspricht. Ohne die Einflüsse von Währungsschwankungen sowie der Akquisitionen und Veräußerungen stieg der Umsatz um 0,6 Prozent. Die Umsätze in beiden Geschäftsbereichen sind weiter durch sinkende Preise beeinflusst, obwohl sich bei Graphic Systems bereits der Nutzen gezielter Maßnahmen gegen den Preisverfall bemerkbar macht.
Der Bruttogewinn ging von 414 Millionen Euro im zweiten Quartal 2004 auf 316 Millionen Euro zurück. Die Bruttogewinnmarge betrug 37,2 Prozent gegenüber 41,2 Prozent und war durch höhere Rohstoffkosten und einen unerwartet hohen Preisverfall, insbesondere bei HealthCare, beeinflusst.
Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich auf 211 Millionen Euro oder 24,9 Prozent des Umsatzes, verglichen mit 256 Millionen Euro oder 25,5 Prozent des Umsatzes im zweiten Quartal 2004. Agfa verstärkt seine Bemühungen zur Senkung dieser Kosten auf 22 Prozent des Umsatzes.
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand betrug 48 Millionen Euro und machte 5,7 Prozent des Umsatzes aus, nach 4,9 Prozent im zweiten Quartal 2004.
Die übrigen operativen Erträge und Aufwendungen führten zu einem Nettoaufwand von 9 Millionen Euro im zweiten Quartal 2005. Im gleichen Vorjahreszeitraum verzeichnete Agfa Nettoeinnahmen von 475 Millionen Euro, einschließlich eines Verlusts von 430 Millionen Euro aufgrund der Veräußerung von Consumer Imaging.
Das operative Ergebnis für das zweite Quartal 2005 belief sich auf 48 Millionen Euro. Die Umsatzrendite von Agfa erreichte 5,7 Prozent, verglichen mit 6,4 Prozent im zweiten Quartal des Vorjahres.
Das Finanzergebnis, in dem auch der Finanzaufwand enthalten ist, erreichte minus 14 Millionen Euro, nach minus 11 Millionen Euro im zweiten Quartal 2004.
Der Gewinn vor Steuern betrug 34 Millionen Euro, nachdem er im zweiten Quartal 2004 minus 377 Millionen Euro betragen hatte. Der Nettogewinn erreichte 22 Millionen Euro oder 17 Euro-Cent je Aktie, verglichen mit minus 255 Millionen Euro und minus 203 Euro-Cent je Aktie im gleichen Vorjahreszeitraum.

Geschäftsbereiche
Agfa konzentriert sich inzwischen voll auf seine beiden Kerngeschäftsbereiche Graphic Systems und HealthCare, die beide führende Marktpositionen haben und eine klar definierte Wachstumsstrategie verfolgen. Beide Geschäftsbereiche nutzen ihre starke Position auf ihren jeweiligen Märkten, um sich neue Geschäftsfelder zu erschließen: den industriellen Inkjetdruck und IT-Lösungen für den Gesundheitssektor.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Graphic Systems stieg um 8,0 Prozent und erreichte 446 Millionen Euro, verglichen mit 413 Millionen Euro im zweiten Quartal 2004. Ohne Währungseffekte und die Übernahmen und Veräußerungen erhöhte sich der Umsatz um 5,0 Prozent, dank eines erheblichen Volumenzuwachses und geringeren Preisverfalls.
Der EBITDA im Geschäftsbereich Graphic Systems vor Restrukturierungskosten und einmaligem Aufwand ging um 18,0 Prozent von 45,1 Millionen Euro im zweiten Quartal des Vorjahres auf 37,0 Millionen Euro im zweiten Quartal 2005 zurück. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 8,3 Prozent gegenüber 10,9 Prozent im zweiten Quartal 2004.
Das operative Ergebnis erreichte 13,2 Millionen Euro, verglichen mit 19,8 Millionen Euro im zweiten Quartal 2004, und die Umsatzrendite betrug 3,0 Prozent gegenüber 4,8 Prozent. Höhere Rohstoffkosten und der Preisverfall wirkten sich auf die Profitabilität aus, konnten aber zum Teil durch einen Abbau der Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten ausgeglichen werden. Graphic Systems wird seine Initiativen zur Kostensenkung weiter vorantreiben, die in der zweiten Jahreshälfte 2005 erneut zu einem Rückgang des Betriebsaufwands beitragen werden.
Mit der Einführung einer Reihe von industriellen Inkjet-Drucksystemen, die auf eigenen Erfahrungen in Sachen Imaging, Drucktinten und Druck sowie Entwicklungs- und Produktionspartnerschaften mit anderen Herstellern basieren, hat Agfa wichtige Schritte bei der Umsetzung seiner Strategie eingeleitet, ein führender Anbieter im Markt für industriellen Inkjetdruck zu werden.
Die gemeinsam mit Thieme entwickelte M-Press ist die erste vollautomatische Hochgeschwindigkeits-Hybrid-UV-Inkjet-Druckmaschine. Sie vereint die Vielseitigkeit des Digitaldrucks mit der Produktivität des Siebdrucks für Anwendungen wie Banner, Displays oder Dekordrucksachen. Außerdem hat Agfa das Großformat-Inkjet-Drucksystem :Anapurna 100 auf den Markt gebracht, mit dem sich Poster und Schilder hoher Qualität auf flexiblen und starren Materialien in größeren Auflagen herstellen lassen. Neu im Angebot ist auch das großformatige Inkjet-Drucksystem :Grand Sherpa Universal AM zur Herstellung von Schildern und Postern mit den neuen Agfa-Drucktinten auf Basis milder Lösemittel.
Im Druckvorstufenbereich wird :Azura, das Ende 2004 vorgestellte chemikalienfreie Druckplattensystem von Agfa, inzwischen bei immer mehr Akzidenzdruckereien eingesetzt, vor allem in den USA und in Großbritannien. Auch in China wurde bereits ein erstes System installiert. Mit einer Reihe wichtiger neuer Aufträge über Computer-to-Plate-Systeme mit Violettlaser von großen Zeitungsverlagen in aller Welt konnte Agfa seine Wettbewerbsposition ausbauen.

Ausblick
2005 ist für Graphic Systems und HealthCare ein Jahr des Übergangs. Agfa konzentriert sich auf die Abmilderung des Preisverfalls, den Abbau von Kosten und die Integration der übernommenen Unternehmen. Die ersten Wirkungen der Aktivitäten im industriellen Inkjetdruck, der neuen Wachstumsplattform des Geschäftsbereichs Graphic Systems, werden sich 2006 bemerkbar machen. Die jüngsten Übernahmen im Geschäftsbereich HealthCare zeigen schon jetzt erste Synergien und werden ab 2006 zum operativen Gewinn beitragen.
Entsprechend dem Trend der vergangenen Jahre erwartet Agfa steigende Umsätze in den kommenden sechs Monaten und bei HealthCare ein besonders starkes viertes Quartal. Der Umsatz für 2005 wird daher im Jahresvergleich vermutlich in beiden Geschäftsbereichen steigen, aber die Gewinne in der zweiten Jahreshälfte werden den Fehlbetrag aus dem ersten Halbjahr 2005 nicht ausgleichen können.
Marc Olivié, Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer von Agfa: „Die Umstellung von der analogen Technik auf digitale Systeme ist kein reibungsloser Prozess. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass Graphic Systems und HealthCare über geeignete Strategien verfügen, diese Herausforderung erfolgreich anzunehmen und solides Wachstum und Gewinne zu erzielen. Wir haben auch beschlossen, das Vorhaben, die beiden Geschäftsbereiche im operativen Geschäft unabhängig zu machen, auf Anfang 2006 vorzuziehen. Diese Entscheidung gibt den Geschäftsbereichen die nötige Unabhängigkeit um sich völlig auf ihre Kunden zu konzentrieren, die Geschäfte noch kosteneffizienter zu führen, und gibt uns die Möglichkeit, alle Wachstumschancen voll auszuschöpfen.“

www.agfa.de
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