Workflow
Agfa kündigt Preiserhöhung für Film, analoge und digitale Druckplatten an
Mittwoch 14. September 2005 - Im Rahmen einer Fachpressekonferenz hat Agfa eine Preiserhöhung für grafische Filme sowie für analoge und digitale Druckplatten angekündigt.
„Die im Laufe der letzten Jahre drastisch gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise zwingen uns zu diesem Schritt“, erklärte Moritz Rogger, Leiter Grafische Systeme und Geschäftsführer bei Agfa Deutschland und Agfa Schweiz, gegenüber der Fachpresse.
Dank einschneidender Maßnahmen zur Kostensenkung in seiner globalen Vertriebsorganisation habe Agfa im Laufe der vergangenen Jahre die höheren Rohstoff- und Energiepreise weitgehend kompensieren und somit Preiserhöhungen für seine Kunden vermeiden können. Dennoch bewegten sich die Margen heute auf einem Rekordtief. „Binnen weniger Jahre sind die Preise zum Beispiel für Aluminium um 20 % und für Energie um 80 % gestiegen“, skizzierte Rogger die derzeitige Lage, die jetzt weltweit zum Handeln zwinge.
Denn auch im Interesse der Unternehmen der Druck- und Medienindustrie dürfe sich die Preisentwicklung bei analogen Druckplatten jetzt nicht im Markt für digitale Druckplatten wiederholen. Habe doch der ruinöse Preiskampf bei analogen Druckplatten dazu geführt, dass die Hersteller hier angesichts des heutigen Preisniveaus keinerlei Perspektiven mehr sähen, Gewinne zu erwirtschaften. „Wer soll in Märkten investieren, in denen nichts zu verdienen ist?“, legte Rogger den Finger in die Wunde. „Investitionen in Forschung & Entwicklung sowie in modernste Produktionsanlagen sind aber die Voraussetzung für eine stetige Weiterentwicklung der Technik.“ Und technischer Fortschritt sei der Schlüssel zu innovativen Lösungen und Produkten wie beispielsweise der chemielosen Druckplatte :Azura, der crossmodulierten Rastertechnologie :Sublima und dem Workflow-Management-System :ApogeeX, mit denen die Unternehmen der Druck- und Medienindustrie Vorteile im Wettbewerb erzielen könnten. Somit müsse es auch im Interesse von Druckvorstufenbetrieben und Druckereien sein, dass den Herstellern Luft zum Atmen bleibe. Allein in den vergangenen fünf Jahren habe Agfa mehr als 350 Mio. Euro in die Forschung & Entwicklung investiert. Für die nächsten Jahre sei sogar ein noch höheres Budget geplant.
Aus Sicht von Rogger verkauft sich die Druckindustrie schon viel zu lange unter Wert. „Gedruckte Medien bleiben auch im Zeitalter digitaler Medien die effizienteste und wirkungsvollste Form der Kommunikation. Wir verhelfen dem Marketing von Industrieunternehmen, von Verbänden und Organisationen bis hin zur Politik zu einem Mehrwert, lassen ihn uns aber nicht bezahlen.“ Statt dessen jagten sich Druckereien gegenseitig die Aufträge ab mit Dumpingpreisen, bei denen niemand mehr etwas verdiene.
Rogger: „Bei Druckjobs machen die Kosten der Druckplatten lediglich etwa 2 % der Gesamtkosten aus. Vor allem auch vor dem Hintergrund der drastisch gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise muss es den Betrieben der Druck- und Medienindustrie möglich sein, eine moderate Preiserhöhung bei Druckplatten an ihre Auftraggeber weiterzugeben und diese plausibel zu erklären.“ Schließlich sei es auch im Interesse der Printbuyer, dass die Druckplatten-Technologien immer weiterentwickelt werden und unter anderem immer höhere Anforderungen an die Qualität erfüllen.
Im Markt wird laut Rogger viel zu wenig berücksichtigt, dass es sich insbesondere bei digitalen Druckplatten um extrem anspruchsvolle Hightech-Produkte handelt, die in voll automatisierten Produktionsprozessen eine Schlüsselrolle in Sachen Sicherheit und Zuverlässigkeit spielen. Der Umstieg auf digitale Produktionsprozesse ermögliche den Unternehmen der Druck- und Medienindustrie einen enormen Produktivitätsgewinn, der in erster Linie auch der Zuverlässigkeit und Qualität der digitalen Druckplatten zu verdanken ist. „Und das gilt in besonderem Maße für die chemielose Druckplatten-Herstellung“, so Rogger. Sie sei das Ergebnis jahrelanger intensiver Forschung vieler Experten. Agfa wolle auch in Zukunft unter Hochdruck an solch innovativen Lösungen arbeiten. „Die hierfür erforderlichen erheblichen Ressourcen müssen wir aber mit den Druckplatten erwirtschaften können, die wir in den Markt liefern. Und deshalb kommen wir um eine Erhöhung der Preise nicht herum.“ Die Preisanpassungen werden je nach Produkt bei Filmen zwischen 12 15 %, bei analogen Platten zwischen 8 12 % und bei digitalen Platten zwischen 4 8 % liegen.