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Offsetdruck

KBA schreibt wieder schwarze Zahlen

Freitag 18. November 2005 - Neunmonats-Bericht der Koenig & Bauer AG

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Die Konzernzahlen der Koenig & Bauer AG (KBA) nach dem dritten Quartal 2005 weisen gegenüber dem Vorjahr (2004: 1.040,1 Mio. Euro) mit 1.309,9 Mio. Euro einen um 25,9 % höheren Auftragseingang aus. Der Umsatz des Druckmaschinenherstellers übertraf mit 1.107,3 Mio. Euro den Vorjahreswert (2004: 944,5 Mio. Euro) um 17,2 %. Der Auftragsbestand zum 30. September lag mit 1.095,6 Mio. Euro um 15 % höher als vor zwölf Monaten. Erstmals seit Ende 2004 konnte KBA nach neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auch wieder ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 10,1 Mio. Euro erzielen. Das Betriebsergebnis verbesserte sich gegenüber dem Halbjahreswert von 1,2 Mio. Euro zum Ende des dritten Quartals ebenfalls stark auf 17,3 Mio. Euro. Nach Steuern wird ein positives Periodenergebnis von 5,2 Mio. Euro und ein Ergebnis je Aktie von 0,32 Euro ausgewiesen. Der Vorstand bestätigt seine Jahresprognose eines Konzernumsatzes von 1,5 Mrd. Euro und eines höheren Vorsteuergewinns als in 2004 (Vorjahr: 15,9 Mio. Euro).
Die trotz gestiegener Rohstoff- und Energiepreise deutliche Ertragsverbesserung im Berichtsquartal wird mit dem hohen Umsatzzuwachs, besseren Margen bei den gelieferten Produkten und den durch Restrukturierung der Standorte für Rollendruckmaschinen bzw. Flexibilisierung der Arbeitszeit erreichten Kosteneinsparungen begründet. Bei gestiegenen Vorräten für die im vierten Quartal geplante überproportionale Umsatzsteigerung war der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit aufgrund des positiven Ergebnisses, reduzierter Forderungsbestände und gestiegener Kundenanzahlungen mit 76,5 Mio. Euro deutlich positiv (2004: -10,3 Mio. Euro). Der freie Cashflow wird mit 58,2 Mio. Euro (2004: -45,9 Mio. Euro) angegeben. Der Finanzmittelfonds zum 30. September stieg per Saldo um 12,1 Mio. Euro auf 58,2 Mio. Euro.
Durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises um die Bauer+Kunzi GmbH (55) und die tschechische Tochtergesellschaft KBA-Grafitec s.r.o. (429) waren im KBA-Konzern am Ende des Berichtsquartals mit 7.866 Mitarbeitern 506 Beschäftigte mehr tätig als im Vorjahr (2004: 7.360). Ohne die neu konsolidierten Gesellschaften beträgt der Zuwachs 22 Beschäftigte. Während die Belegschaft an den deutschen Standorten für Rollendruckmaschinen um 132 Mitarbeiter zurückging, erhöhte sich aufgrund des anhaltenden Wachstums die Beschäftigtenzahl im Bogenoffsetwerk Radebeul um 122.

Dynamisches Wachstum bei Bogen- und Rollendruckmaschinen
Am hohen Auftrags- und Umsatzzuwachs in der Berichtsperiode waren beide Geschäftsbereiche beteiligt. Im Segment Bogenoffsetmaschinen legte der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr (2004: 571,6 Mio. Euro) um 15,8 % auf 661,8 Mio. Euro zu, wobei in nahezu allen Absatzregionen Marktanteile hinzugewonnen wurden. Der Umsatz wuchs um 21 % auf 561,4 Mio. Euro (2004: 464,0 Mio. Euro). Dazu leisteten die 2004 zur internationalen Fachmesse drupa vorgestellten neuen Mittel- und Supergroßformatmaschinen bereits einen entscheidenden Beitrag. Der gegenüber Ende September 2004 um 9,0 % auf 400,2 Mio. Euro gewachsene Auftragsbestand gewährleistet die Vollbeschäftigung des KBA-Bogenoffsetstandortes Radebeul bei Dresden für die nächsten sechs Monate.
In der Sparte Rollen- und Sondermaschinen überstieg der Auftragseingang im Neunmonatsvergleich mit 648,1 Mio. Euro das Vorjahr (2004: 468,5 Mio. Euro) gar um 38,3 %, wobei neben dem Kernbereich Zeitungsmaschinen auch die Bestellungen bei Akzidenz- und Wertpapierdruckmaschinen deutlich nach oben gingen. Der Segmentumsatz lag in den ersten drei Quartalen mit 545,9 Mio. Euro um 13,6 % über dem Vorjahr (2004: 480,5 Mio. Euro). Der Auftragsbestand übertraf zum 30.09. mit 695,4 Mio. Euro den Vorjahreswert um 18,8 % und sichert eine hohe Auslastung der Werke für Rollendruckmaschinen bis weit in das kommende Jahr hinein. Während in der Sparte Bogenoffsetmaschinen neben gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen auch die Aufwendungen für die breite Serieneinführung der neuen Maschinenbaureihen und das aktuell schwierige Gebrauchtmaschinengeschäft auf das Segmentergebnis drückten, entwickelte sich die Ertragslage in der Sparte Rollen- und Sondermaschinen trotz des anhaltend intensiven Preiswettbewerbs bei Großanlagen positiv.

Mehr Dynamik im Inlandsmarkt
Auch KBA spürt wieder mehr Dynamik auf dem Inlandsmarkt und konnte im Berichtszeitraum den Umsatz in Deutschland gegenüber 2004 um 46,9 % auf 219,4 Mio. Euro steigern. Dennoch war der Export mit einer Umsatzquote von 80,2 % (2004: 84,2 %) einmal mehr die treibende Kraft der positiven Geschäftsentwicklung. In allen großen Absatzregionen konnten Zuwächse erzielt werden, wobei die Länder im übrigen Europa mit einem Umsatzanteil von 45,8 % ihre führende Position behaupten konnten, gefolgt vom Wachstumsmarkt Asien/Pazifik mit 14,3 % und USA/Kanada mit 13,9 %. In Afrika und Lateinamerika wurden immerhin 6,2 % des Umsatzes erzielt.

Anhaltender Wettbewerbsdruck trotz guter Nachfrage
Die internationale Nachfrage bei Druckmaschinen hat sich mittlerweile wieder auf einem guten Niveau stabilisiert und die Erholung des US-Dollars gegenüber dem Euro hat die Exportchancen der deutschen Druckmaschinenindustrie signifikant verbessert. Dennoch weist der KBA-Vorstand im Ausblick auf den nunmehr seit fast fünf Jahren anhaltenden Preisdruck hin. Zu den wenigen global agierenden etablierten Herstellern, die im Boom der Jahrhundertwende hohe Kapazitäten aufgebaut und diese durch Produktivitätsfortschritte oder Investitionen teilweise sogar noch erweitert haben, kommen neue Wettbewerber aus jungen Industrieländern wie China oder Indien hinzu, die versuchen, ihre technologisch noch einfachen Produkte mit Niedrigstpreisen abzusetzen. Es sei deshalb davon auszugehen, dass der Verdrängungswettbewerb in der Branche anhalten werde. Mit den in den vergangenen Jahren umgesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung, den Akquisitionen profitabler Nischenanbieter, dem breitesten und modernsten Maschinenprogramm aller Hersteller und der starken Präsenz in weniger konjunktursensiblen Bereichen wie dem Verpackungs- oder Wertpapierdruck sieht sich KBA allerdings gut gerüstet, im verschärften globalen Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.

www.kba.com
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