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Chinesische Fachlehrer besuchten Heidelberg
Dienstag 23. Mai 2006 - Sieben Fachlehrer des Chinesisch-Deutschen Ausbildungszentrums Druckindustrie (CDAD) in Hefei, Hauptstadt der Provinz Anhui, besuchten unlängst für zwei Tage die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg). Im speziell für diese Gruppe gestalteten Print Media Seminar erhielten die Fachlehrer umfangreiches Wissen über die neuesten Entwicklungen in der Druckbranche. Dazu gehörten vor allem Informationen zu Workflowsystemen und Druckmaschinenbau. Beim Besuch in Wiesloch, der modernsten und weltweit größten Druckmaschinenfabrik, konnte die Theorie in der Praxis gezeigt werden.
Heidelberg unterstützt das CDAD bei der Ausbildung von Druckereifachleuten und übergab auch dieses Mal wieder Fachliteratur für die institutseigene Bibliothek. Im Schulbetrieb werden unter anderem Druckmaschinen der GTO-Baureihe (Ein-, Zwei- und Vierfarben) zur Druckerausbildung genutzt sowie eine Bogenstanze Dymatrix 105 CS und eine Faltschachtelklebemaschine Diana PRO 94.
In China besteht eine starke Nachfrage nach qualifizierten Druckereifachleuten. Dies zeigt sich in den hohen Vermittlungsquoten der CDAD-Absolventen. Das Konzept dieses Ausbildungsinstituts hat mittlerweile Modellcharakter für zahlreiche andere Ausbildungsstätten im Land erlangt. So absolvierten die chinesischen Fachlehrer des CDAD in Deutschland eine anderthalbjährige Fortbildung an Berufs- und Hochschulen und in Betrieben der Druck- und Verpackungsindustrie.
Das CDAD wurde 1998 von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) gegründet und wird von der Bundesregierung unterstützt. Hier werden nach dem in der Bundesrepublik üblichen dualen Ausbildungssystem Facharbeiter für die Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung sowie Fachleute für Managementaufgaben in der Druck- und Verpackungsindustrie ausgebildet. Einzigartig ist das Konzept einer produzierenden Schule, womit einerseits eine praxisnahe Berufsausbildung und andererseits eine teilweise Finanzierung des Ausbildungsbetriebs ermöglicht wird. Modernisiert und erweitert wird derzeit auch der Produktionsbereich des CDAD. Bei der Finanzierung unterstützt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Die Berufsschule ist kürzlich um eine Berufsakademie erweitert worden, so dass insgesamt fast 3.500 Schüler und Studenten ausgebildet werden können. Mittlerweile erhielt das CDAD den Hochschulstatus.