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Klingenberg Berlin – mit JDF-Workflow für die Zukunft gerüstet

Freitag 30. Juni 2006 - Die Herausforderung: Ein Maschinenpark von sechs Maschinen soll durch drei Maschinen ersetzt werden – bei gleichem Auftragsvolumen. Klingenberg Berlin beweist eindrucksvoll, wie sich mit klaren Zielvorgaben, durchdachten Investitionen und der Implementierung eines JDF-Workflows anspruchvollste Ziele realisieren lassen.

Die Ausgangssituation
Klingenberg Berlin ist ein Unternehmen der Gundlach Gruppe. Die Druckerei ist spezialisiert auf Display- und Plakatdruck, entsprechend ist der Auftragsanteil an Kleinauflagen mit vielen Farbwechseln hoch. Der Anteil von Rüsten zu Drucken lag bei 70 Prozent zu 30 Prozent. Darum lautete die Aufgabe, die Produktionszeiten zu optimieren, nicht wertschöpfende Tätigkeiten zu eliminieren und die Maschinenlaufzeiten zu steigern.
 
Durch die Anschaffung neuer Maschinen bei gleichzeitiger Implementierung eines JDF-Workflows sollten die Laufzeiten signifikant erhöht werden. Geschäftsführer Andreas Grathwohl hatte eine klare Rechnung: Die Rüstzeit von 13 bis 16 Minuten pro Druckwerk sollte auf unter acht Minuten gesenkt werden.
 
Um alle Erkenntnisse aus alten Aufträgen zur schnelleren Produktionsplanung zu nutzen, war eine zentrale Auftragsverwaltung notwendig, die nicht nur Farbprofile überträgt, sondern sämtliche Maschinen-Settings automatisiert verarbeiten kann.
 
Gut geplant ist halb gewonnen
Andreas Grathwohl überließ bei der Planung nichts dem Zufall. Im Vorfeld der drupa 2004 beauftragte er die Beratungsgesellschaft EUROGRAFICA mit der Entwicklung eines Lösungsszenarios unter den genannten Produktivitätsvorgaben. Die Produktivität einer JDF-vernetzten Druckerei unter Einbeziehung der bereits vorhandenen Fünffarben ROLAND 700 und der Software Proseco D2 wurde mehrfach simuliert.
 
Unter Einbeziehung von Maschinen verschiedener Hersteller erwies sich die gewählte Konfiguration von MAN Roland mit zwei zusätzlichen ROLAND 900 Maschinen mit den Formaten 7b und 8 als die beste Variante. Der Maschinenpark sollte mit dem MAN Roland Produktionsmanagementsystem printnet PressManagerTM vernetzt werden. Proseco konnte dabei unter Mithilfe von MAN Roland schnell die JDF-Schnittstelle zur Verfügung stellen.
 
Schnelle Implementierung dank guter Teamarbeit
Die Software Proseco war schon seit Jahren bei Klingenberg „offline“ eingeführt. Nach der Installation der beiden ROLAND 900-Maschinen wurde im Oktober 2004 die JDF-Implementierung innerhalb einer Woche komplett umgesetzt. In kürzester Zeit realisierten Klingenberg Berlin, MAN Roland und Proseco einen integrierten Workflow zwischen dem ERP-System Proseco D2 und den MAN Roland-Druckmaschinen. Die Umstellung gelang ohne die geringste Einschränkung der Produktion.
 
Die Mitarbeiter haben sich schnell für die neuen Produktionsabläufe begeistert. Sie wurden mit ausführlichen Trainings vor Ort auf die neuen Arbeitsprozesse in der vernetzten Druckerei vorbereitet.
 
Optimal abgestimmt – der Workflow nach der JDF-Implementierung
Warum ist die Produktion mit dem JDF-Workflow so effizient? Der abgestimmte Produktionsablauf lässt vorhandene und neu erzeugte Informationen wie Zahnräder ineinander greifen – über alle Unternehmensbereiche und den gesamten Produktionsprozess hinweg. Keinerlei Ressourcen werden verschwendet, alle Informationen sind am richtigen Ort.
 
Anhand der vom Vertrieb im Proseco ERP-System erfassten Auftragsdaten wird über Proseco Scheduling eine Produktionsplanung erstellt und pro Auftrag eine JDF-Datei erzeugt. Die Auftragsdaten stehen bei Arbeitsbeginn der Druckvorstufe zur Verfügung.
 
Ein printnet-Client verbindet die CIP3-/PPF-Datei der Vorstufe mit dem per JDF-Daten im printnet PressManagerTM angelegten Auftrag. Gleichzeitig wird automatisch eine Job-Datenbank durchsucht und die technischen Daten eines bereits gedruckten ähnlichen oder gleichen Auftrags in den neuen Auftrag übernommen. Die nun kompletten Maschineninformationen stehen damit vollautomatisch, ohne Zutun des Operators, direkt an den Maschinen zur Verfügung. Der Auftragsstatus wird an das ERP/MIS-System Proseco D2 oder andere „subscribed“ Systeme übermittelt. Der Status des Druckauftrags ist allerorts einsehbar.
 
Der JDF-Workflow – eine Investition, die sich rechnet
Die Implementierung des JDF-Workflows ist bei Klingenberg Berlin nachweislich auf der ganzen Linie ein Erfolg. Die angestrebte Rüstzeit von weniger als acht Minuten pro Druckwerk wird voll erreicht, im Durchschnitt werden pro Auftrag (Motivwechsel) mehr als 50 Prozent Rüstzeit eingespart. Dadurch können mit drei Maschinen und einem effizienten JDF-Workflow inzwischen ca. 20 Prozent mehr Aufträge abgearbeitet werden als zuvor mit sechs älteren Maschinen.

www.manroland.com
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