Weiterverarbeitung
Lösungen von Heidelberg für die Weiterverarbeitung
Samstag 25. November 2006 - Über 800 Kunden und Interessenten aus mehr als 30 Ländern haben sich für das Postpress Inforum der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) in Ludwigsburg angemeldet. Vom 23.-30. November 2006 werden dort die neuesten Trends und Entwicklungen im Postpress-Bereich zu sehen sein. Unter dem Motto "Maßgeschneiderte Lösungen für die Weiterverarbeitung" erhalten Kunden aus Europa, Asien (Japan), USA und Afrika einen umfassenden Überblick. "In unserem Inforum zeigen wir die neuesten Maschinen, die wir auf der Messe Ipex in Birmingham im April vorgestellt haben, sowie unser gesamtes Portfolio für die Druckweiterverarbeitung", erklärt Dr. Friedrich Denkhaus, Leiter Postpress bei Heidelberg.
Am Standort Ludwigsburg ist die Entwicklung, Montage und Vertriebskompetenz für Falzmaschinen, Auslagen und Mailing-Systeme gebündelt. Insgesamt sind 450 Mitarbeiter beschäftigt, davon 29 Auszubildende in der gewerblich technischen und kaufmännischen Berufsausbildung. Erfolgreich im Markt etabliert hat sich die Falzmaschinengeneration TH/KH, die zur drupa 2004 vorgestellt wurde. Weltweit sind über 2000 Maschinen dieser Baureihe ausgeliefert worden. Ein wichtiger Kundennutzen stellt die Integration der Falzmaschinen in den Workflow von Heidelberg dar.
„Um nachhaltig Kosten zu sparen, haben wir die Fertigung nahezu ausgelagert und betreiben hier in Ludwigsburg ein strategisches Lieferantenmanagement. Dazu zählt auch, dass wir den Heidelberg Standort Nove Mesto als Zulieferer benutzen und das Werk Qingpu in der Nähe von Shanghai zur Montage von speziellen Falzmaschinen für den chinesischen Markt“, erläutert Rolf Munz, Standortleiter Ludwigsburg. Auf der Produktionsseite wurden die Montageprozesse verbessert und insgesamt die komplette IT-Infrastruktur auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Beim Postpress Inforum gibt es neben den Produktpräsentationen auch Vorträge zu Themen wie „Vernetzte Weiterverarbeitung“ und „Qualitätssteigerung bei kleinen und mittleren Auflagen beim Klebebinden“ sowie „Erweiterte Möglichkeiten zur Herstellung von Sonderwerbeprodukten“. Das Maschinenportfolio umfasst Falzmaschinen im Formatbereich 30 x 50 Zentimeter, 50 x 70 Zentimeter, 70 x 100 Zentimeter, Flexomailer, Sammelhefter und Klebebinder.
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Die endgültige Wertschöpfung entsteht in der Weiterverarbeitung
Heidelberg sieht das Marktsegment der Weiterverarbeitung als strategischen Geschäftsbereich an, um seinen Kunden komplette Lösungen entlang des Wertschöpfungsprozesses anbieten zu können. Im letzten Geschäftsjahr wuchs der Umsatz im Bereich Postpress um rund 14 Prozent und entwickelte sich damit überproportional im Vergleich zum Wettbewerb. Der Umsatz mit Falzmaschinen stieg im letzten Geschäftsjahr 2005/2006 um 29 Prozent. Mit einem Umsatz von 398 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr trug der Bereich der Weiterverarbeitung über 11 Prozent zum Gesamtumsatz von Heidelberg bei (3.586 Millionen Euro). Im laufenden Geschäftsjahr strebt Heidelberg im Bereich Weiterverarbeitung erstmals schwarze Zahlen an.
Mit einem breiten Produktportfolio deckt Heidelberg die Bedürfnisse der Printmedien-Industrie ab. Angeboten werden Anlagen und Maschinen zum Falzen, Zusammentragen, Binden und Heften von Zeitschriften, Broschüren und Büchern sowie zum Stanzen und Kleben von Faltschachteln. Die Bandbreite geht dabei von der einfachen Falzmaschine bis hin zur industriellen Buchbindemaschine, die eine hohe Automatisierung aufweist und netzwerkfähig ist. „Mit unseren neuesten Produkten aus dem Bereich Postpress verfügen wir über das umfangreichste Lösungsangebot in der Branche. Wir sind stolz auf unsere Innovationskraft, da die meisten Maschinen für die Weiterverarbeitung erst seit zwei Jahren oder noch kürzer auf dem Markt sind“, erklärt Dr. Denkhaus.
Das Druckprodukt erhält in der Weiterverarbeitung seinen letzen Schliff und wird durch Erweiterungen wie das Aufspenden von Warenproben oder raffinierte Falzungen veredelt und aufgewertet. Zielgruppen sind sowohl kleinere Akzidenzdruckereien als auch industrielle Druckereien und Spezialisten wie Buchbindereien. In der Weiterverarbeitung liegt für die Kunden das höchste Potenzial an Rationalisierung und Differenzierung.
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Weltweite Postpress-Standorte
Die Sparte Postpress besteht aus verschiedenen Standorten in Deutschland und im Ausland. Dadurch kann flexibel auf wechselnde Marktanforderungen reagiert und eine weltweite Lieferantenbasis ausgeschöpft werden.
Zum 1. Januar 1999 hatte Heidelberg die Stahl-Gruppe übernommen, den Weltmarktführer für Falzmaschinen mit Sitz in Ludwigsburg, und den seit über 30 Jahren bestehenden weltweiten Vertrieb dieser Produkte integriert. Dazu gehörte auch der Leipziger Buchbinderei-Maschinenhersteller Brehmer. Der Standort Leipzig feierte 2004 sein 125-jähriges Bestehen. Mit zur Stahl-Gruppe gehörte auch die Baumfolder Corp. mit einem Standort in Sidney/Ohio, USA.
Der Geschäftsbereich Faltschachtelverarbeitung der Jagenberg-Gruppe, Düsseldorf, wurde zum 31. Januar 2003 in die Heidelberg Gruppe integriert. Mit den Faltschachtelklebe- und Bogenstanzmaschinen, die heute am Standort Mönchengladbach gefertigt werden, trat Heidelberg in den wichtigen Wachstumsmarkt Verpackungsdruck ein.
Am Standort Nove Mesto (Slowakei) stellt das Unternehmen Faltschachtelklebemaschinen für den internationalen Markt her und beliefert Mönchengladbach mit mechanischen Bauteilen. Darüber hinaus werden hier auch verschiedene Baugruppen für Sammelhefter für den Standort Leipzig gefertigt. Vor kurzem eröffnete Heidelberg in Nove Mesto eine neue Montagehalle mit 1.600 Quadratmetern.
Ende September dieses Jahres weihte Heidelberg sein neues Montagewerk in Qingpu bei Shanghai, China, ein und damit sein erstes Werk in Asien. In Betrieb genommen wurde der Standort bereits im Frühjahr 2006. Seither wird in der Industriezone Qingpu am Westrand der 13-Millionen-Einwohner-Metropole Shanghai in erster Linie eine spezifische Baureihe von Falzmaschinen für die Weiterverarbeitung von Druckerzeugnissen montiert. Die wichtigsten Teile hierfür werden zunächst von deutschen Produktionsstandorten geliefert. Mittelfristig sollen rund 80 Prozent der Teile von lokalen chinesischen Zulieferern kommen. Die Falzmaschinen sind für den chinesischen Markt bestimmt. In einem zweiten Schritt wurde im Sommer mit der Montage einer Baureihe kleinformatiger Druckmaschinen begonnen, die derzeit ebenfalls nur in China abgesetzt werden sollen.