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bvdm warnt vor Gleichmacherei

Donnerstag 11. Januar 2007 - Angesichts der bevorstehenden Tarifrunden in unterschiedlichen Wirtschafts-zweigen warnte heute der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) vor einer undifferenzierten Gleichmacherei.

„In der Druckindustrie erreichen wir voraussichtlich erst im laufenden Jahr wieder einen Stillstand des anhaltenden Personalabbaus und der Firmenpleiten. Die Ertragslage der Unternehmen bleibt dagegen angespannt, weil sich die Preise für Papier, Farbe und Energie deutlich erhöht haben“, sagte Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des bvdm. Deshalb halte er den Gleichgesang von Politikern und Wirtschaftsexperten über den angeblichen Verteilungsspielraum in der diesjährigen Tarifrunde für ein gefährliches Spiel mit dem Feuer.

Auch wenn es der Export- und Investitionsgüterindustrie momentan gut gehe, dürfe diese Stimmung nicht ohne nähere Betrachtung auf die gesamte Industrie übertragen werden. Branchen, die wie die Druckindustrie vom Binnenmarkt, der Werbung und dem Konsum abhängen, müssen sich mit einem bescheidenen Wachstum zufrieden geben, das deutlich unter dem Durchschnitt der Industrie liegt. „Während die Kosten steigen, sind die Preise für Druckerzeugnisse seit Jahren rückläufig, da bleibt kaum Verteilungsspielraum“, betonte Mayer. Nach einer tiefen Rezession findet zwar auch in der Druck- und Medienindustrie seit einigen Jahren wieder ein leichter Erholungsprozess statt, doch das Niveau des Jahres 2000 hat die Branche lange noch nicht erreicht. Mayer: „Würden wir, wie der Wirtschaftsweise Peter Bofinger verlangt, Produktivitätsfortschritt und Inflation durch höhere Löhne ausgleichen, würden wir die Spirale des Personalabbaus erneut in Gang setzen. Das wäre sozialpolitisch unverantwortlich.“

www.bvdm-online.de
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