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KBA: Umsatz und Ergebnis deutlich gestiegen

Montag 02. April 2007 - Deutlich bessere Ertragszahlen als im Vorjahr konnte Albrecht Bolza-Schünemann, der Vorstandsvorsitzende der Koenig & Bauer AG (KBA), bei der Bilanzpresse- und Analystenkonferenz des Unternehmens am 29. März bei der Druckerei Stürtz in Würzburg vorstellen.

Der ebenfalls in der Mainfrankenmetropole ansässige Druckmaschinenbauer hatte zu diesem bedeutenden Anwender seiner Bogen- und Rollenoffsetmaschinen eingeladen, um den Analysten und Journalisten einen Einblick in den Produktions-Alltag eines durch seine Schul- und Wissenschaftsbücher sowie Datenbank-Services weit über die Region hinaus bekannten und international aufgestellten mittelständischen Druck- und Mediendienstleisters mit über 400 Mitarbeitern zu geben.

Im Berichtsjahr konnte KBA den Umsatz um 7,5 % auf 1.741,9 Mio. € (2005: 1.621,0 Mio. €) steigern, was einen neuen Höchstwert in der 189-jährigen Firmengeschichte bedeutet. Der Auftragseingang lag mit 1.649,7 Mio. € zwar zweistellig über dem des drupa-Jahres 2004, war aber um 6,7 % niedriger als im Rekord-Vorjahr (2005: 1.768,9 Mio. €). Der Vorstandsvorsitzende begründete dies mit der geringeren Zahl der von der Zeitungs- und Tiefdruckindustrie vergebenen Großaufträge. Bei gestiegenen Auslieferungen verringerte sich der Auftragsbestand zum Jahresende 2006 auf 948,7 Mio. € (2005: 1.040,9 Mio. €).

Ergebnis je Aktie von 1,14 auf 2,11 € verbessert
Aufgrund der hohen Auslastung aller Werke und der Restrukturierungserfolge im Segment Rollendruckmaschinen konnte KBA 2006 das Betriebsergebnis im Konzern auf 46,2 Mio. € gegenüber 33,3 Mio. € im Vorjahr verbessern. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) erreichte bei einem leicht positiven Finanzergebnis 47,4 Mio. € (2005: 25,8 Mio. €). Der Jahresüberschuss lag bei 34,3 Mio. € (2005: 18,5 Mio. €). Somit errechnet sich ein anteiliges Ergebnis je Aktie von 2,11 € (2005: 1,14 €). Bei einer gegenüber 2005 nochmals leicht auf 82,7 % gestiegenen Exportquote (2005: 81,9 %) haben der gegenüber Yen, US-Dollar und Schweizer Franken starke Euro, gestiegene Stahl- und Energiepreise sowie höhere Tariflöhne die Ertragskraft im intensiven internationalen Wettbewerb belastet. Kosteneinsparungen und Produktivitätsgewinne wurden dadurch zum Teil aufgezehrt.

Angesichts der Ergebnisverbesserung wollen Vorstand und Aufsichtsrat der am 19. Juni in Würzburg tagenden Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2006 eine Dividendenerhöhung auf 0,50 € je Stammaktie nach 0,40 € im Vorjahr vorschlagen. Bei einem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG von 16,1 Mio. € (2005: 6,5 Mio. €) sollen 8,2 Mio. € ausgeschüttet und 7,9 Mio. € thesauriert werden.

Umsatzplus bei Bogen- und Rollendruckmaschinen
Die Sparte Bogenoffsetmaschinen trug etwa zur Hälfte zum Konzernumsatz bei und konnte ihren Umsatz um 6,5 % auf 870,6 Mio. € (2005: 817,6 Mio. €) steigern. Dabei wuchs die 2005 erworbene tschechische Tochtergesellschaft KBA-Grafitec mit ihren kleinformatigen Bogenmaschinen deutlich zweistellig. Der Auftragseingang lag inklusive der für die zweite Jahreshälfte erfolgten Erstkonsolidierung der Tochtergesellschaft KBA-MetalPrint mit 864,3 Mio. € um 4,2 % über dem Vorjahr (2005: 829,5 Mio. €). Das Segmentergebnis entsprach mit 5,0 Mio. € (2005: 2,7 Mio. €) trotz vielfältiger Maßnahmen zur Kostenreduzierung allerdings nicht den Zielvorgaben des Vorstands. Besonders belasteten die unter anhaltendem Druck stehenden Marktpreise und neue Produkte die Ertragsentwicklung.

Im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen legte der Umsatz um 8,5 % auf 871,3 Mio. € (2005: 803,4 Mio. €) zu. Das nach hohen Investitionen zyklisch wieder schwächere Tiefdruckgeschäft und die deutlich zurückgegangenen Großprojekte im Zeitungsdruck führten zur Abschwächung des Auftragseingangs auf 785,4 Mio. € (2005: 939,4 Mio. €). Mit einem deutlich auf 41,2 Mio. € verbesserten Segmentergebnis lieferten die Rollenmaschinen inklusive der Sondermaschinen und Systemlösungen der Tochtergesellschaften KBA-GIORI, KBA-Mödling und KBA-Metronic wie schon 2005 den wesentlichen Beitrag zum Konzerngewinn.

Geschäft in Asien/Pazifik vor Nordamerika
Mit einem Umsatzanteil von 49,3 % (2005: 44,3 %) waren die Länder Europas in der Berichtsperiode erneut der Hauptabsatzmarkt für KBA-Druckmaschinen. Nach Deutschland gingen 17,3 % (2005: 18,1 %) der Lieferungen. An die dritte Stelle der regionalen Umsatzstatistik rückte Asien/Pazifik mit einem Anteil von 16,4 % (2005: 15,5 %). Durch die geringeren Auslieferungen bei Rollenmaschinen lag der Regionalumsatz in Nordamerika mit 12,0 % trotz des weiter expandierenden Bogenoffsetgeschäfts unter dem Vorjahr (2005: 15,9 %). Die vom Marktvolumen her kleineren Absatzregionen Lateinamerika und Afrika kamen auf einen Anteil von 5,0 % (2005: 6,2 %), wobei sich insbesondere Ägypten und andere nordafrikanische Staaten positiv entwickelten.

Mehr Mitarbeiter durch neue Tochter KBA MetalPrint
Ende 2006 waren bei der KBA-Gruppe 8.296 Mitarbeiter (2005: 7.962) tätig. Der Anstieg um 334 Beschäftigte resultiert vor allem aus der neu hinzugekommenen Tochtergesellschaft KBA-MetalPrint in Stuttgart mit 293 Mitarbeitern. Ohne diese neue Tochter wuchs die Konzernbelegschaft um 41 Beschäftigte. Mit 461 Auszubildenden im Konzern und einer Ausbildungsquote von 5,6 % lag KBA 2006 erneut über dem bei Industrieunternehmen dieser Größe üblichen Niveau. Einen hohen Stellenwert hatte einmal mehr auch die Weiterbildung der Fach- und Führungskräfte.

Höhere Investitionen in Anlagen, Forschung und Entwicklung
Zur weiteren Steigerung der Produktivität und Produktqualität wurden im Berichtszeitraum in Sachanlagen und Gebäude konzernweit 52,5 Mio. € (2005: 37,2 Mio. €) investiert. Der reine Forschungs- und Entwicklungsaufwand erreichte mit 63,6 Mio. € (2005: 55,2 Mio. €) ebenfalls ein beachtliches Niveau. Inklusive kundenspezifischer Neuentwicklungen flossen rund 6 % des Umsatzes in den F&E-Bereich.

Liquidität weiter verbessert
Die liquiden Mittel sind im Berichtsjahr nochmals kräftig auf 145,8 Mio. € gestiegen (2005: 116,0 Mio. €). Über den Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit von 90,0 Mio. € (2005: 174,6 Mio. €) wurden die Investitionen finanziert und ein freier Cashflow von 37,8 Mio. € (2005: 147,2 Mio. €) generiert. Parallel konnten die lang- und kurzfristigen Schulden von 947,1 Mio. € auf 917,9 Mio. € reduziert werden. Die Nettofinanzposition stieg von 50,3 Mio. € auf 75,2 Mio. €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich bei fast unveränderter Bilanzsumme von 32,1 auf 34,2 %. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen konnten bei steigenden Umsätzen im Berichtsjahr nachhaltig von 465,6 Mio. € auf 399,8 Mio. € gesenkt werden.

Ausblick 2007
Im Segment Bogenoffsetmaschinen sichern der zum Jahreswechsel ausgewiesene Auftragsbestand und die Neubestellungen der ersten beiden Monate eine gute Auslastung der Kapazitäten über das zweite Quartal 2007 hinaus. Im Bereich Rollen- und Sondermaschinen konnte im Januar und Februar der geringere Auftragsbestand zum Jahreswechsel durch Verkäufe einiger Zeitungs- und Akzidenzrotationen nach Italien, Spanien, England sowie in die USA und die Bestellung einer weiteren Dekor-Tiefdruckmaschine verbessert werden. Dennoch rechnet der Vorstand vor allem in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres mit Auslastungsschwankungen an den Standorten für Rollendruckmaschinen. Einige Projekte verzögerten sich kundenseitig und lassen größere Bestellungen im zweiten Quartal erwarten. Die vorwiegend für Marktnischen produzierenden Tochtergesellschaften planen 2007 die Fortsetzung ihres profitablen Wachstums. Die zyklischen Nachfrageschwankungen im Anlagenbau werden dadurch teilweise ausgeglichen.

Für 2007 erwartet der KBA-Vorstand trotz etwas geringerer Umsätze mit Großanlagen einen Konzernumsatz und ein Vorsteuerergebnis in ähnlicher Größenordnung wie 2006. Angesichts der derzeit nicht exakt vorhersehbaren weiteren Entwicklung der Wechselkurse und der Tariflöhne hält der KBA-Vorstandsvorsitzende eine mehr ins Detail gehende Prognose erst zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen der Quartalsberichterstattung für sinnvoll.

www.kba.com
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