Aus den Unternehmen
Guter Start ins Geschäftsjahr 2007
Mittwoch 16. Mai 2007 - Der Auftragseingang des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer AG (KBA) war im ersten Quartal 2007 auf Konzernebene trotz der aktuell verhaltenen Nachfrage bei Großanlagen für den Zeitungs- und Illustrationstiefdruck mit 350,9 Mio. um 3,0 % höher als im Vorjahr (2006: 340,6 Mio. ).
Mit einem Plus von 7,3 % legte der Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen auf 180,2 Mio. (2006: 167,9 Mio. ) zu, was allerdings vor allem aus der weiter recht lebhaften Nachfrage bei Sondermaschinen resultiert. Im Segment Bogenoffsetmaschinen erreichten die Bestellungen mit 170,7 Mio. in etwa das Vorjahresniveau (2006: 172,7 Mio. ). Der Konzernumsatz in den ersten drei Monaten 2007 überstieg mit 414,2 Mio. das Vorjahresquartal (2006: 309,4 Mio. ) um beachtliche 33,9 %. Durch die stark gestiegenen Auslieferungen von Akzidenz- und Wertpapierdruckmaschinen nahm der Segmentumsatz bei Rollen- und Sondermaschinen von 146,7 Mio. auf 257,6 Mio. überdurchschnittlich zu. Der Umsatz mit Bogenoffsetmaschinen blieb mit 156,6 Mio. (2006: 162,7 Mio. ) im ersten Quartal noch hinter der Jahresplanung zurück.
Durch den starken Umsatzanstieg reduzierte sich der Auftragsbestand im Konzern zum 31. März auf 885,4 Mio. (2006: 1.072,1 Mio. ). Im eher kurzfristigen Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen sichert der recht hohe Auftragsbestand von 319,5 Mio. (2006: 321,7 Mio. ) die Auslastung der Werke in Radebeul und Tschechien bereits bis in die zweite Jahreshälfte hinein. Dagegen wird es im zweiten Halbjahr angesichts der im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen mit 565,9 Mio. (2006: 750,4 Mio. ) nicht mehr so gut mit großen Zeitungs- und Tiefdruckanlagen gefüllten Auftragsbücher zu einer deutlich geringeren Auslastung der westdeutschen Produktionswerke kommen. In diesem Zusammenhang weist der KBA-Vorstandsvorsitzende Albrecht Bolza-Schünemann auf die Entwicklungen am Medienmarkt hin, die zumindest vorübergehend Investitionsentscheidungen vieler Zeitungs- und Verlagsunternehmen bremsen. KBA will im Rahmen der Möglichkeiten Auslastungsschwankungen zunächst durch flexible Arbeitszeiten, die interne Verlagerung von Fertigungsaufträgen bzw. die verstärkte Eigenfertigung abfedern. Darüber hinaus beschäftigt sich der Vorstand angesichts erkennbarer Markttrends auch mit der künftigen Kapazitätsausrichtung im Rollenbereich.
Periodengewinn nach Quartalsverlust im Vorjahr
Durch den starken Umsatzzuwachs und Verbesserungen auf der Kostenseite erhöhten sich im Berichtszeitraum das Betriebsergebnis auf 13,5 Mio. (1. Quartal 2006: 6,5 Mio. ) und das Periodenergebnis auf 9,3 Mio. (2006: 5,3 Mio. ). Das Ergebnis je Aktie erreichte 57 Cent gegenüber 33 Cent im Vorjahr. Mit dem Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit von 41,5 Mio. (2006: 57,0 Mio. ) waren die Auszahlungen für Investitionen gedeckt, die sich im ersten Quartal auf 9,9 Mio. (2006: 10,0 Mio. ) beliefen. Zusätzlich zum freien Cashflow von 35,0 Mio. (2006: 51,6 Mio. ) stieg der Finanzmittelbestand zum 31.03. auf 188,3 Mio. an (31.12.2006: 154,0 Mio. ).
Ende März beschäftigte die KBA-Gruppe weltweit 8.289 Mitarbeiter (2006: 7.951). Der Beschäftigtenzuwachs resultiert hauptsächlich aus der neu hinzugekommenen Tochtergesellschaft KBA-MetalPrint GmbH.
Exportquote über 88 %
Bei einem gegenüber 2006 nahezu gleich gebliebenen Inlandsumsatz erreichte die Exportquote im ersten Quartal 88,3 % (2006: 83,7 %). Mit Abstand wichtigster Absatzmarkt waren die Länder im übrigen Europa mit einem Anteil von 55,3 %, gefolgt von Asien/Pazifik mit 14,5 % und Nordamerika mit 10,3 %. In Afrika und Lateinamerika wurden 8,2 % des Umsatzes erzielt.
Stabile Prognose für 2007
Im Ausblick bestätigt der KBA-Vorstand seine Prognose von Ende März, die für das Geschäftsjahr 2007 wiederum einen Konzernumsatz in der Größenordnung von 1,7 Mrd. und ein Vorsteuerergebnis auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr (2006: 47,4 Mio. ) vorsieht. Bei Rollen- und Sondermaschinen ist der für 2007 geplante Umsatz durch den Auftragsbestand und jüngste Vertragsabschlüsse bereits weitgehend gesichert. Die im zweiten Halbjahr erwartete Unterauslastung im Rollenbereich würde sich erst auf den Segmentumsatz im Folgejahr 2008 auswirken. Auch im anhaltend gut beschäftigten Bogenbereich lässt der stabile Auftragseingang die Erreichung der Umsatzziele erwarten.
Nachfrageschwankungen sind im Anlagenbau nichts Neues
Vorstandsvorsitzender Albrecht Bolza-Schünemann: Während das Geschäft mit Bogenoffset-, Akzidenz-Rollenoffset- und Sondermaschinen weiter gut läuft, trübt die deutlich zurückgegangene Zahl der Projekte bei Großanlagen das auf den ersten Blick rein positive Branchenbild. Die durch den gesunkenen Auftragsbestand angesichts der im Anlagenbau üblichen Durchlaufzeiten vorprogrammierte Unterauslastung der Rollenstandorte werden zweifellos unsere Ertragslage belasten. Auch der starke Euro erweist sich im Wettbewerb mit amerikanischen, japanischen und anderen asiatischen Herstellern in manchen Fällen als beachtliche Auftrags- oder Ertragshürde. Dies haben wir allerdings bereits in unserem Ausblick für 2007 berücksichtigt. Nachfrageschwankungen im Großanlagenbau wie aktuell im Zeitungs- und Tiefdruck sind für uns nichts Neues und das in den letzten Jahren verstärkte Engagement in kleineren Nischenmärkten gleicht diese zumindest teilweise aus. Trotz des bei näherem Hinsehen differenzierten Branchenbildes sind wir für das 190. Jahr unserer langen Firmengeschichte insgesamt weiterhin recht optimistisch.