Aus den Unternehmen
Thieme entlarvt chinesischen Produktpiraten auf der FESPA
Dienstag 26. Juni 2007 - Ein offensichtlicher Fall von Produktpiraterie trübte den für die THIEME GmbH & Co. KG, Teningen, ansonsten sehr positiven Verlauf der FESPA 2007: Per gerichtlicher Verfügung musste ein chinesischer Aussteller dazu gezwungen werden, den Nachbau eines Thieme-Rakelwerks von seinem Stand zu entfernen.
Der chinesische Maschinenhersteller war den Thieme-Fachleuten schon auf der Messe vor zwei Jahren aufgefallen, als er Prospekte verteilte, die teilweise aus Thieme-Broschüren herauskopiert waren. In der Folge hatte Thieme die FESPA-Messeleitung vom Verdacht der Produktpiraterie unterrichtet. Auf der diesjährigen Messe bestätigte sich dann der Verdacht: Die Chinesen stellten eine Siebdruckmaschine mit einem nicht lizenzierten Nachbau eines Thieme-Rakelwerks aus.
Die Verantwortlichen von Thieme forderten den Produktpiraten gleich am ersten Messetag auf, das Rakelwerk zu demontieren. Nachdem er dieser Aufforderung nicht nachkam, erwirkte Thieme beim zuständigen Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung, die dann am nächsten Tag auf dessen Messestand vollstreckt wurde. Das Rakelwerk wurde abgebaut und in die Asservatenkammer des Landgerichts Berlin zur Vernichtung gebracht.
Da sich der chinesische Aussteller zunächst geweigert hatte, die hierfür angefallenen Gerichtskosten zu bezahlen, wurden zudem am nächsten Messetag zwei Maschinen mit einem Pfandsiegel versehen; die Siegel wurden erst wieder entfernt, nachdem die Gerichtskosten bezahlt waren.
Wir werden Patentverstöße nicht tolerieren
Geschäftsführer Frank Thieme will auch künftig gegen Produktnachahmungen einschreiten: Patentverletzungen durch Wettbewerber sind zwar immer auch eine Bestätigung dafür, dass wir über die besten technischen Lösungen verfügen, aber natürlich können und werden wir Patentverstöße nicht tolerieren. Denn wir investieren sehr viel in Forschung und Entwicklung, um unseren Kunden diese überlegenen technischen Konzepte anbieten zu können.
Das Vorgehen auf der FESPA war für Thieme daher eine logische Konsequenz, zumal die Sachlage eindeutig war, wie die sofort erteilte einstweilige Verfügung des Landgerichts Berlin zeigte. Kritisch wird bei Thieme allerdings die etwas unbefriedigende Unterstützung durch die Messeorganisation angemerkt. Hier hatten sich die Verantwortlichen von Thieme ein konsequenteres Vorgehen erhofft, zumal der Verdacht der Patentverletzung bereits bekannt war.
Da sich derartige Nachbauten nicht immer so schnell aus dem Verkehr ziehen lassen wie in diesem Fall, rät Frank Thieme seinen Kunden, grundsätzlich das Original der Fälschung vorzuziehen. Mal ganz abgesehen von den rechtlichen Komplikationen, die der Einsatz eines nicht lizenzierten Nachbaus mit sich bringen kann: Eine Kopie bleibt immer eine Kopie und entspricht in den seltensten Fällen der Qualität des Originals.