Aus den Unternehmen
Mehr Output mit langen Rapida 105-Wendemaschinen bei Strokirk Landströms
Dienstag 16. Oktober 2007 - Direktantriebstechnik KBA DriveTronic SPC in schwedischem Akzidenzbetrieb
Auch wenn die 1726 gegründete Porzellanmanufaktur Rörstand, eine der ältesten in Europa, im vergangenen Jahr in Lidköping die Produktion einstellte, bleibt die malerische Stadt am Vänern-See, dem größten Binnensee Schwedens, für die Druckindustrie eine erste Adresse. Seit 1903 hat in Lidköping zwischen den Metropolen Stockholm und Göteborg die Druckerei Strokirk Landströms ihren Sitz. Sie gehört zu den ältesten graphischen Betrieben des Landes und betreibt gleich zwei lange Rapida 105-Wendemaschinen mit DriveTronic SPC-Direktantriebstechnik.
Heute erwirtschaftet Strokirk Landströms mit 60 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von 90 Mio. SKR (ca. 10 Mio. Euro). Das typische Akzidenzunternehmen fertigt hauptsächlich hochwertige Prospekte und Kataloge für internationale Unternehmen aus dem Versandhandel, der Automobilbranche und anderen Bereichen. In geringeren Stückzahlen werden auch Bücher produziert. Rund 2.000 Aufträge werden jährlich abgewickelt. Sprachwechsel – manchmal sind es zehn und mehr sind dabei nicht mitgerechnet. 3.500 Tonnen Papier laufen jährlich durch die Fabrik, bis zu 700.000 Bogen täglich.
Bis zu 2 Stunden täglich für zusätzliche Jobs
Als zu Beginn des Jahres 2007 von einem anderen Druckmaschinenhersteller Direktantriebstechnik für den simultanen Druckplattenwechsel als Weltneuheit auf den schwedischen Markt eingeführt wurde, produzierte die erste lange KBA Rapida 105 mit dieser Ausstattung schon seit gut vier Monaten bei Strokirk Landströms. Denn bereits im August 2006 wurde dort eine Zehnfarbenmaschine Rapida 105 mit Bogenwendung für den 5 über 5-Druck mit Plattenzylinder-Direktantrieben DriveTronic SPC installiert. Im Dezember 2006 kam eine weitere Achtwerke-Rapida 105 für den 4/4- Druck hinzu – natürlich ebenfalls mit DriveTronic SPC. Bis Anfang September 2007 produzierten die schnellen Mittelformatmaschinen 16,7 Mio. bzw. 13,5 Mio. Bogen hauptsächlich im Schön- und Widerdruck.
Gegenüber der vorher eingesetzten und keinesfalls überalterten Technik haben sich die Rüstzeiten beim Jobwechsel mit den beiden Rapida 105 um rund 15 Minuten pro Auftrag reduziert, stellt Göran Gustafsson, Geschäftsführer von Strokirk Landströms fest. Im Sommer produzieren wir mit zwei Schichten, im Winter im Dreischichtbetrieb. Im Durchschnitt wickeln wir an jeder der beiden Rapidas acht bis zehn Aufträge täglich ab, manchmal 15, berichtet der Geschäftsführer. Das bedeutet für uns, wir können täglich für bis zu zwei Stunden Produktionszeit zusätzliche Jobs auf die Maschinen nehmen. Oft laufen die Maschinen im Schöndruck mit 18.000 Bogen/h Maximalleistung, im 4/4-farbigen Wendebetrieb mit bis zu 15.000 Bogen/h. Diese hohen Produktionsleistungen sind auch der Hauptgrund, dass wir erstmals Drucktechnik von KBA einsetzen.
Maschinenerhöhung für weniger Stapelwechsel
Wie im Akzidenzdruck üblich, werden Bedruckstoffe bis maximal 250 g/m2 auf den beiden Rapidas eingesetzt. Meist sind es Papiere bis 130 g/m2. Trotzdem sind beide Maschinen um 450 mm höher gesetzt, damit weniger Stapelwechsel erforderlich sind. Durch die absenkbaren Nonstop-Rollos in den Auslagen ist auch bei größeren Auflagen eine weitgehend unterbrechungsfreie Produktion möglich. Die beiden Rapida 105-Anlagen haben ein gemeinsames Auslagen-Podest mit dem Mess- und Regelsystem DensiTronic S für den parallelen Einsatz in der Mitte.
Um die Auftragswechselzeiten wo immer möglich zu minimieren, wurden die beiden Rapida 105 u.a. mit ziehmarkenfreien SIS-Anlagen, allen denkbaren Wascheinrichtungen, ACR-Control (Videoregister) und einem High-tech-Kühlgerät von Technotrans (beta c) mit Einbindung in die zentrale Kühlung ausgerüstet. Da die tägliche Druckleistung hoch und der Drucksaal sehr niedrig ist, sorgt eine Farbwerktemperierung für konstante Bedingungen. Air Cleaning System in der Auslage und Walzenbeschichtungen für den alkoholarmen Druck tragen zum angenehmen Arbeitsklima für die Bediener und zum Schutz von Umwelt und Ressourcen bei. Mehrere Umweltzertifikate (Swan license, FSC, PEFC, ISO 14001:2004) zeugen vom ökologischen Bewusstsein bei Strokirk Landströms.
MIS auch für den Drucker
Die beiden Rapida-Anlagen sind über LogoTronic professional mit dem MIS/PPS des Unternehmens und der Druckvorstufe vernetzt. Daneben können die Drucker über Bildschirme des MIS-Systems direkt am Maschinenleitstand alle auftragsbezogenen Daten vom Verkauf, über Vorstufe, Druck, Weiterverarbeitung bis hin zum Versandraum abrufen, um sich ein umfassendes Bild über den Gesamtprozess zu machen.
Hoch automatisiert geht es auch in der Weiterverarbeitung zu. Drei nagelneue Stahl-Folder, Zusammentragmaschinen und eine Schneideanlage Polar 137 XT Autotrim mit automatischer Bedruckstoff-Vorbereitungs- und -zuführstation kommen hier zum Einsatz. Viel Lagerfläche gibt es nicht. Das Papier wird just in time angeliefert und die Druckprodukte gehen sofort nach Fertigstellung zum Auftraggeber bzw. als Teillieferungen an Unternehmen, die für die Verteilung an die Verbraucher zuständig sind.
Mit einem schlanken Produktionsprozess, einem digital integrierten Workflow, beachtlicher Kapazität sowie umfassenden Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -kontrolle verfolgt Strokirk Landströms das Ziel, zu den europäischen Druckhäusern mit der besten Kundenorientierung zu gehören. Die beiden leistungsstarken Rapida 105-Maschinen leisten dazu einen wichtigen Beitrag.