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Verpackung

Xerox und Stora Enso bringen den digitalen Verpackungsdruck in Fahrt

Die gemeinsam entwickelte Lösung basiert auf der Xerox iGen3 110, einem digitalen Produktionsdrucksystem von Xerox, mit einem speziellen Magenta-Toner zur Erhöhung der Lichtbeständigkeit.

Freitag 30. Mai 2008 - Im Rahmen der Interpack 2008, die vom 25. bis 30. April in der Messe Düsseldorf stattfand, haben Xerox und Stora Enso ein einzigartiges Drucksystem vorgestellt, das individuelle Verpackungen und Kartonagen in Vollfarbe produziert. Das System kombiniert eine Xerox iGen3 mit einer inline-angebundenen Lackier- und Stanz-Lösung. Mit diesem System lassen sich beispielsweise Medikamentenverpackungen personalisiert für jeden einzelnen Patienten ausdrucken.

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Auf den Verpackungen können dabei Informationen über die empfohlenen Einnahmemengen oder individuelle Anwendungshinweise enthalten sein. Es handelt sich um das erste digitale Bogendrucksystem, das speziell für Aufgaben der Verpackungsmittelindustrie konzipiert wurde. Durch die Verbindung der spezifischen Marktkenntnisse von Stora Enso und Xerox hilft das neue Drucksystem der Industrie, ihre Gewinne durch digitale Produktionsverfahren zu steigern. Das neue System wird auf der drupa 2008 in Düsseldorf am Stand von Xerox in Halle 8b zu sehen sein.

Einsatzfelder in der pharmazeutischen Industrie und der Automobilwirtschaft
Laut dem US-Marktforschungsinstitut Pira International wird sich der Markt für den digitalen Verpackungsdruck bis 2015 fast verzehnfachen: Lagen die weltweiten Umsätze in diesem Markt 2005 noch bei gut 580 Millionen US-Dollar, so erwarten die Marktforscher einen Anstieg auf 6 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2015. Alleine der Markt für digital hergestellte Verpackungen in der pharmazeutischen Industrie soll demnach ein Volumen von 1,35 Milliarden US-Dollar erreichen.

Die gemeinsame Entwicklung von Stora Enso und Xerox adressiert unter anderem dieses Marktsegment: Pharmazeutische Hersteller können beispielsweise spezielle Medikamentenverpackungen für klinische Testreihen erstellen, die mit individuellen, personalisierten Informationen zu Dosierungen oder Inhaltsstoffen versehen sind. Das System eignet sich allerdings gleichermaßen auch für andere Arten von Verpackungen, bei denen individuelle Merkmale wie Sicherheitscodes integriert werden, um Produktfälschungen zu erschweren. Solche Verpackungen spielen beispielsweise in der Automobilwirtschaft eine immer größere Rolle, da bereits heute eine große Anzahl von Fälschungen sicherheitsrelevanter Bauteile auf dem Markt auftaucht.



Xerox iGen3 als Basis
Die gemeinsam entwickelte Lösung basiert auf der Xerox iGen3 110, einem digitalen Produktionsdrucksystem von Xerox, mit einem speziellen Magenta-Toner zur Erhöhung der Lichtbeständigkeit. Daran angebunden ist eine Epic CTi-635 Lackiereinheit, die wasserbasierte und UV-Lacke gleichermaßen verarbeiten kann. Zusätzlich ist ein inline-angebundenes Stanz-System von KAMA integriert, das Bogengrößen von bis zu 580 x 400 Millimeter verarbeitet. Komplettiert wird das System durch ein Stapler-/Fördersystem von Stora Enso. Die Inline-Anbindung der Endverarbeitung gestattet es Anwendern, personalisierte Kleinauflagen zu geringen Kosten herstellen zu können, ohne die Produktion für die Steuerung einer Off-line-Produktion stoppen zu müssen.

Quincy Allen, President der Xerox Production Systems Group, beschreibt die spezifischen Vorteile des Systems: „Integrierte Lösungen adressieren Herausforderungen, denen die weltweite Verpackungsmittelindustrie gegenüber steht: Kosten in der Produktion zu senken, Verpackungen in kleiner Auflage herzustellen und dabei in immer kürzeren Produktionszyklen fertig zu werden. Xerox bietet für diese Aufgabenstellung eine Lösung mit einer iGen3, die für das Faltschachtel-Segment in der Verpackungsindustrie zugeschnitten wurde. Unsere Lösung öffnet Markenherstellern und Verpackungsherstellern neue Geschäftsoptionen und bietet dabei die Chance auf Umsatzwachstum und Profite.“


Für das neue System wurde erstmalig die Xerox iGen3 mit einer Einheit für wasserbasierte Lackierungen verbunden. Oberflächenbeschichtungen auf Wasserbasis sind eine der zentralen Anforderungen der Industrie für viele Verpackungen hinsichtlich Glanz und Oberflächenschutz. Die Xerox iGen 3 ist in der Lage, Bögen in einer maximalen Größe von 364 x 571 Millimeter zu bedrucken. Dabei verarbeitet das System eine große Bandbreite an Bedruckstoffen, unter anderem „Packaging Boards“ von Stora Enso, also Kartons mit einem Flächengewicht von 350 Gramm pro Quadratmeter. Diese wurden im vergangenen Jahr von Xerox für die Verwendung in einer iGen 3 zugelassen. Durch den geringeren Ausschuss im Vergleich zu herkömmlichen Druckmethoden leistet die Stora Enso-Xerox-Lösung einen Beitrag zu einer nachhaltigen Produktionsweise in der Verpackungsmittelindustrie. Hinzu kommt, dass die Verwendung von „Packaging Boards“ die Umwelt schonen, da sie vollständig recyclebar sind.



Compliance in der pharmazeutischen Industrie

Ein weiterer Aspekt, der die Nutzung digitaler Produktionsmethoden in der Verpackungsmittelindustrie zunehmend bestimmt, liegt in der Erfüllung rechtlicher Vorgaben. Produktions- und Distributionsvorgänge müssen beispielsweise in allen Life-Sciences lückenlos nachgewiesen werde. Schon zur eigenen Absicherung ist eine Chargenrückverfolgung in vielen Sektoren der industriellen Fertigung ein grundlegender Geschäftsprozess. Digital hergestellte Verpackungsmaterialien, die mit individuellen Merkmalen wie Informationen zur Produktionsstätte und dem Produktionsablauf versehen sind, bieten Herstellern hierbei ein großes Maß an Sicherheit.


Neil Falconer, Berater für Druckstrategien bei Pira erläutert: „Die Industrie für pharmazeutische Verpackungen hat schon immer nach Lösungen gesucht, den Entwicklungsprozess zu beschleunigen, die Produktsicherheit zu erhöhen und Kosten zu senken. Die einzigartige digitale Drucklösung nimmt sich dieser Probleme an und positioniert Xerox und Stora sehr gut in diesem Markt.“

www.xerox.de
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