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Zeitung & Versandraum

Erste COLORMAN autoprint startet in Osnabrück

Das manroland-APL-System, das an der COLORMAN in Osnabrück im Einsatz ist, reduziert den Plattenwechsel auf drei Minuten.

Dienstag 03. Februar 2009 - Auf der IFRA Expo 2007 in Wien hat sich die Neue Osnabrücker Zeitung für zwei COLORMAN-Anlagen von manroland entschieden. Am 2. November 2008 konnte bereits die erste 32-Seiten-Rotation die Produktion aufnehmen. In einer unglaublichen Realisierungszeit installierte manroland die wohl modernste und am weitesten automatisierte Anlage, die es momentan auf dem Markt gibt.

Die zur Elite der deutschen Zeitungslandschaft zählende Neue Osnabrücker Zeitung wird ab sofort auf einer COLORMAN aus Augsburg gedruckt. Ausschlaggebender Grund für die Investitionsentscheidung war das manroland-Rüstsystem APL (Automatic Plate Loading), mit dem sich die Zeiten für einen Plattenwechsel auf drei Minuten für die gesamte Anlage verkürzen lassen. Bei bis zu 2.200 Plattenwechseln pro Produktionstag ein schlagendes Argument.

Doch warum brauchen Zeitungshäuser heute immer mehr Automatisierung? Warum müssen die Umrüstzeiten immer kürzer werden? Die moderne Zeitungsdruckerei sieht sich mit vielen unterschiedlichen Anforderungen konfrontiert. Lesen Sie hierzu ein Interview mit dem Verleger der Neuen OZ, Hermann Elstermann, sowie dem Betriebsleiter des DZO (Druckzentrum Osnabrück), Jens Masur.

Welchen Anforderungen steht Ihre Zeitung heute im Markt gegenüber?
Elstermann: Die Anforderungen an unsere Produktion sind hoch und steigen stetig. Wichtig sind heute vor allem eine brillante Druckqualität in Schrift und 4c-Bildwiedergabe. Alles natürlich bei immer kürzeren Realisierungszeiten. Die Kundenwünsche werden mehr und mehr ausgefallen und die dafür anberaumte Zeit immer kürzer, insbesondere wenn man die werbende Wirtschaft betrachtet.

Und wie reagieren Sie auf diese Anforderungen?
Masur: Wir reagieren darauf mit der Steigerung der Produktaktualität, ermöglicht vor allem durch spätere Andruckzeiten. Aufgrund der massiv verkürzten Rüstzeiten durch all ihre Automatisierungsmerkmale ist die COLORMAN autoprint ideal für unsere Zwecke geeignet.

War demnach der automatisierte Plattenwechsel mit APL ausschlaggebend für die Entscheidung, in eine COLORMAN von manroland zu investieren?
Masur: Das APL-System war mit Sicherheit ein entscheidendes Kriterium für die Investition in die COLORMAN. Der wesentliche Grund hierfür findet sich in der gesteigerten Effizienz. APL erlaubt deutlich kürzere Umrüstzeiten bei zwölf Teilausgaben, was uns zusätzlich zu unseren Hauptprodukten gestattet, den Druck einer Zeitung für einen Kollegenverlag vorzunehmen.

Sehen Sie einen allgemeinen Trend zur Automatisierung im Zeitungsdruck?
Elstermann: APL ist die logische Folge bisheriger Automatisierungsschritte an Zeitungsrotationen. Die letzte Stufe ist damit sicherlich noch nicht erreicht. Ebenso wird in Zukunft auch die Flexibilität von Rotationen für den Druck zeitungsähnlicher Produkte gesteigert werden müssen. manroland hat hier eine entscheidende Vorreiterrolle übernommen, die Wünsche des Marktes erkannt und bereits an einigen hervorragenden Features umgesetzt.

Welche Automatisierungsoptionen sind für die Produktion der Neuen OZ von besonderer Bedeutung?
Masur: Um Rüstzeiten kurz und Makulaturraten so gering wie möglich zu halten, sind neben der APL-Steuerung auch andere Module von wesentlicher Bedeutung. Die automatische Schnittregisterregelung CutCon C, die QuickStart-Funktion in Verbindung mit einer Farbwalzenwaschanlage oder eine speziell auf unser Haus zugeschnittene Rollenwechselsoftware aus der manroland-printnet-Familie sorgen für kontrollierte und fehlerlose Prozesse. Des Weiteren konnte durch die Neuorganisation der Produktionsabläufe, in Verbindung mit der manroland-PECOM-Regeltechnik, die Produktqualität deutlich verbessert werden. Weiterhin überlegen wir, in naher Zukunft in das Rollenpapierhandlingsystem AUROSYS zu investieren. Dieses Projekt wird im Moment geprüft.

Welche konkreten Einsparungen erhoffen Sie sich von der neuen Anlage?
Masur: Ein besonderes Anliegen ist uns die Zeiteinsparung durch die hohe Maschinenleistung von 45.000 Exemplaren pro Stunde ab dem ersten Tag, bei gleichzeitig reduzierter Makulatur. Wir erwarten, das mit der COLORMAN zu realisieren. Weiterhin rechnen wir in Zukunft mit deutlich geringeren Lohnstückkosten durch den hohen Automatisierungsgrad der Maschine. Und natürlich, wie bereits erwähnt, Zeiteinsparungen durch APL sowie durch Offline-Produktion zwischen Druck- und Versandabteilung.

Betrachten Sie die Investition als besonders zukunftssicher?
Elstermann: Tageszeitungen wird immer wieder eine hohe Glaubwürdigkeit bescheinigt, höher als elektronischen Medien. Hohe redaktionelle Qualität gehört ebenso zur Zukunftssicherung wie unsere Investitionsentscheidung in neue Druck- und Versandtechnik, weil sie unseren Marktaktivitäten entspricht. Die gedruckte Zeitung ist dank der neu aufgestellten Druckkapazitäten ein noch besseres Informationsmedium, was sie für die Zukunft stärkt.

Wie läuft die Produktion an? Lassen sich schon Vorteile erkennen?
Masur: Wir produzieren auf der COLORMAN seit November 2008, das lässt natürlich noch kein abschließendes Urteil zu. Der Anfang ist vielversprechend, unsere Mannschaft – und auch die von manroland – ist hoch motiviert. Routine und Erfahrung bringen uns Schritt für Schritt den gesteckten Zielen näher, davon sind wir überzeugt und das werden wir umsetzen.

Was sagen Sie zur sehr kurzen Realisierungszeit und zum Projektmanagement von manroland?
Elstermann: Zwölf Monate zwischen Bestellung und Produktionsaufnahme sind in der Tat nicht branchenüblich. Sowohl das Projektmanagement in Augsburg als auch die Verantwortlichen der Hamburger Niederlassung arbeiten mit Erfolg an der selbst gestellten Aufgabe, die ersten beiden COLORMAN mit vollständiger APL-Ausrüstung der Fachwelt vorzustellen.

Würden Sie die Entscheidung für die COLORMAN jederzeit wieder treffen?
Elstermann: Unsere Entscheidung auf der IFRA Expo in Wien 2007 war in jeder Hinsicht richtig.

www.manroland.com
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