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Kunden von Heidelberg setzen umweltgerechtes Drucken profitabel um

Informierten auf dem druckforum 2009 in Stuttgart rund um das Thema Green Printing: (von rechts nach links): Horst Pinsker, Pinsker Druck und Medien GmbH in Mainburg, Ralf Lokay, Druckerei Lokay e.K. in Reinheim, Guido Schmidt, Ulenspiegel Druck GmbH in Andechs-Machtlfing, Meik Drake, Druck Center Drake + Huber GmbH in Bad Oeynhausen, sowie die Heidelberg Vertreter Dr. Michael Seydel, Ingrid Amon-Tran und Eike Frühbrodt.

Montag 09. Februar 2009 - Rund 400 Besucher interessierten sich für Vorträge und Podiumsdiskussion auf dem druckforum in Stuttgart.

„Es lohnt sich, sein Unternehmen ökologisch auszurichten und der nachfolgenden Generation eine gesunde Umwelt zu übergeben“, so die Aussage von Ralf Lokay, Inhaber von Lokay Druck in Reinheim auf dem 31. druckforum am 24. Januar 2009 in Stuttgart. Unter dem Motto „Ökologisch drucken – reines Image oder echte Zukunftschance?“ hatte die Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb Deutschland GmbH (HDD) eingeladen.

Lokay Druck gehörte zu den ersten klimaneutral produzierenden Druckereien in Deutschland und arbeitet konsequent daran, zu den umweltfreundlichsten Bogenoffsetdruckereien in Deutschland zu gehören. Bereits heute hat die Druckerei fünf Umweltzertifikate. Der Anteil an FSC-Papier (FSC = Forest Stewardship Council, Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft) liegt momentan bei zwei Dritteln, soll aber weiter steigen. Gedruckt wird mit einem Alkoholgehalt von drei bis vier Prozent, was eine Reduzierung um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. „Mit unseren umweltgerechten Leitsätzen konnten wir neue Kunden und auch größere Aufträge gewinnen, da es zum Thema Umweltschutz wenige Wettbewerber gab“, erläuterte Ralf Lokay.

Als nächste große Investitionen stehen Maßnahmen für mehr Energieeffizienz an, wie ein Vollwärmeschutz des Gebäudes und eine moderne Heizanlage in Kombination mit Wärmerückgewinnung aus dem Drucksaal.

Zum Thema alkoholfreier Offsetdruck berichtete Meik Drake, Gesellschafter von Druck Center Drake + Huber GmbH in Bad Oeynhausen. Seit Anfang 2008 wird dort mit zwei Speedmaster XL 105 alkoholfrei produziert. Circa 65 Millionen Bogen wurden in diesem Zeitraum bedruckt, „ohne Probleme“ wie Drake betonte. Dies sowohl bei Euroskala, Pantone und HKS, Metallicfarben oder auch im Drip-off-Verfahren. „Wir haben bisher 3.000 Liter IPA weniger verbraucht und keinen Geruch mehr im Drucksaal“, zeigte sich der Unternehmer zufrieden. Die Sicherheitsreserve von 600 Liter Alkohol hat er sich vor kurzem rückvergüten lassen. Im Drucksaal selbst hat Drake viel in Technik investiert, wie beispielsweise in das Prinect Prepress Interface und in Prinect Image Control, was sich nach ein bis drei Jahren wieder amortisiert hat. Allein durch das Prinect Prepress Interface konnte die Druckerei 120 Tonnen an Makulatur einsparen.

„Wir wollen bei der Krise nicht mitmachen“, so der Aufruf von Horst Pinsker, Inhaber von Pinsker Druck und Medien in Mainburg. Die Druckerei setzt auf eine IPA-Reduzierung unter vier Prozent, geringeren Makulaturanfall durch den Einsatz von Prinect Modulen, weniger Energieverbrauch durch Wärmerückgewinnung und auf energieeffiziente Maschinen. Im Drucksaal stehen 31 Druckwerke von Heidelberg in drei Formaten. „Wir haben festgestellt, dass unsere Stromkosten von 20.000 Euro pro Monat über die Zeit stabil geblieben sind, obwohl unser Papierverbrauch deutlich gestiegen ist“, so Horst Pinsker. „Umweltschutz ist eine Investition, spart aber in den meisten Fällen am Ende Geld „, so sein Fazit.

Guido Schmidt, Geschäftsführer und Umweltbeauftragter von Ulenspiegel Druck GmbH in Andechs-Machtlfing setzt auf das Konzept Vermeiden – Vermindern – Kompensieren. Er bezieht Strom aus Wasserkraft und vermeidet durch die Wärmedämmung an seinem Gebäude circa 70 Tonnen CO2 pro Jahr. Die neue Heizung verringert den Energiebedarf von 14 Liter pro Quadratmeter auf heute 2,4 Liter pro Quadratmeter.

Und mit dem Prinect Prepress Interface spart die Druckerei circa acht Tonnen Papier pro Jahr. Die Einsparungen an Chemie durch den Einsatz des Heidelberg Suprasetter mit der prozessfreien Thermalplatte sind signifikant. „Aber die Investitionen in Richtung Umweltschutz gehen weiter – mit einer neuen Heizanlage und einer entsprechend ausgestatteten Speedmaster SM 102. Denn es ist wichtig, umweltfreundliche Druckproduktion langfristig zu sehen und entsprechend im Unternehmen zu implementieren“, so Schmidt abschließend.

Wissenswertes rund um das Thema Green Printing
Zum Thema „Was heißt klimaneutral drucken?“ berichtete Ingrid Amon-Tran, Leiterin Umwelt und Chemie bei Heidelberg, über den CO2 Fußabdruck und wie Druckereibetriebe auf Kundenwunsch diesen für ihre Aufträge berechnen können, beispielsweise mit dem CO2-Rechner des BVDM. Anschließend erklärte Eike Frühbrodt, Leiter Peripheriegeräte bei Heidelberg, Wege zur grünen Druckerei. Er nannte zehn Maßnahmen für den Erfolg, darunter die Motivation der Mitarbeiter, eine klare Verantwortung und Kontinuität.

Auf der Produktseite erläuterte Dr. Michael Seydel, Produktmanagement, die Lösungen von Heidelberg für umweltfreundliches Drucken wie Prinect Inpress Control und die Speedmaster SM 52 mit Anicolor Farbwerk. Mit den Star-Peripheriegeräten wie dem Drying Monitor, dem CombiStar Pro, der Luftversorgung AirStar und dem PowderStar AP 500 lassen sich Energie und weitere Materialen wie Puder einsparen. Weiterhin zeigte Seydel die Möglichkeiten der Energierückgewinnung aus der Abwärme wassergekühlter Druckmaschinen auf. Die Abwärme lässt sich nutzen, um Frischluft oder Brauchwasser aufzuwärmen, Büroräume oder das Papierlager zu heizen.

In der von Reinhold Hanske, Geschäftsführer Produktmanagement der HDD, geführten Abschlussdiskussion mit allen Vortragenden wurde deutlich, dass umweltgerechtes Drucken weit mehr als eine Marketingmaßnahme ist. Das Interesse bei Druckereien und Drucksacheneinkäufern ist geweckt und so wird beispielsweise das klimaneutrale Drucken mehr und mehr nachgefragt. Für die Druckereien zahlen sich die aufgezeigten Maßnahmen aus und so kommt „zum Umweltnutzen auch die gesunde Geschäftsbilanz“, wie Ralf Lokay das Thema auf den Punkt gebracht hat.

www.heidelberg.com
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