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Heidelberg: Folgen der globalen Wirtschaftskrise belasten Umsatz und führen zu negativem Jahresergebnis
Mittwoch 06. Mai 2009 - Vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise sowie den dramatischen Auftragseinbrüchen im Maschinenbausektor verzeichnete die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) ein äußerst schwieriges Geschäftsjahr 2008/2009 (1. April 2008 bis 31. März 2009).
Der vorläufige Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichte trotz hoher Nachfrage auf der Branchenmesse drupa im Frühjahr 2008 insgesamt 2,906 Milliarden Euro und lag damit rund 20 Prozent unter dem Vorjahreswert (3,649 Milliarden Euro). Der vorläufige Umsatz der Heidelberg Gruppe lag in der Folge bei 2,999 Milliarden Euro und damit um 18 Prozent unter dem Vorjahreswert von 3,670 Milliarden Euro. Dementsprechend verzeichnete Heidelberg für das Geschäftsjahr ein vorläufiges operatives Ergebnis auf EBIT-Basis (inklusive Restrukturierungskosten) in Höhe von minus 228 Millionen Euro (Vorjahr: 268 Millionen Euro). Ohne Berücksichtigung der Restrukturierungskosten ergibt sich ein EBIT von minus 49 Millionen Euro. Das vorläufige Jahresergebnis ist mit minus 249 Millionen Euro ebenfalls – wie erwartet – negativ ausgefallen (Vorjahr: 142 Millionen Euro).
„Wir haben frühzeitig mit verschärften Kostensenkungsmaßnahmen auf die schwierige Lage reagiert. Erste Erfolge werden bereits sichtbar: So konnten wir wieder einen positiven Free Cashflow im vierten Quartal ausweisen und haben unsere Vorräte in den letzten Monaten deutlich reduziert. Als Marktführer können wir in der Krise unsere erheblichen Wettbewerbsvorteile halten und sogar ausbauen, was bei wieder anspringender Konjunktur entsprechend gute Wachstumsaussichten verspricht“, sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.
Der Aufwand für das Kostensenkungsprogramm fällt mit 179 Millionen Euro nahezu vollständig im abgelaufenen Geschäftsjahr an. Heidelberg geht davon aus, Einsparungen in Höhe von 350-380 Millionen Euro bereits im laufenden Geschäftsjahr 2009/2010 zu realisieren.
Der globale wirtschaftliche Abschwung hat sich auch im vierten Quartal (1. Januar bis 31. März 2009) fortgesetzt und zu einem deutlichen Auftragsrückgang um 43 Prozent auf 474 Millionen Euro im Jahresvergleich geführt (Vorjahr: 825 Millionen Euro). Der Umsatz lag mit 788 Millionen Euro 28 Prozent unter dem Vorjahresquartal (Vorjahr: 1,102 Milliarden Euro). Der Auftragsbestand zum 31. März 2009 betrug 649 Millionen Euro (Vorjahr: 874 Millionen Euro).
Durch die frühzeitig eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen ist es Heidelberg gelungen, im vierten Quartal ein annähernd ausgeglichenes operatives Ergebnis (ohne Einmalaufwand) trotz rückläufiger Umsätze zu generieren. Zudem konnte Heidelberg in dieser wirtschaftlich schwierigen Lage einen deutlich positiven Free Cashflow in Höhe von 76 Millionen Euro erzielen und die im Gesamtjahr gestiegenen Nettofinanzverbindlichkeiten im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal von 729 Millionen Euro auf 657 Millionen Euro senken. Auch die Vorräte konnten im Quartalsvergleich deutlich um 177 Millionen Euro auf 1,034 Milliarden Euro reduziert werden (Vorräte zum 31.12.2008: 1,211 Milliarden Euro).
Seit Anfang des Geschäftsjahres 2008/2009 haben inklusive der Leiharbeitnehmer bereits rund 1.400 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Zum 31. März 2009 betrug die Mitarbeiterzahl der Heidelberg Gruppe inklusive Neukonsolidierungen 18.926 Personen.
Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2008/2009 veröffentlicht Heidelberg am 9. Juni 2009.