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Umweltfreundlich drucken mit hochmodernen Maschinen
Donnerstag 25. Februar 2010 - VDMA-Studie: Große Fortschritte bei Umwelt-, Ressourcen- und Energieeffizienz durch umweltfreundliche Technik und sparsamen Verbrauch
Die deutsche Druckindustrie und die Maschinenhersteller haben in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte in den Bereichen Umweltschutz und Nachhaltigkeit gemacht. Herstellung und Betrieb der Druckmaschinensysteme konnten insgesamt umweltfreundlicher gestaltet werden durch sparsamen Energieeinsatz, geringeren Papierverbrauch sowie das Verringern von Emissionen oder der Nutzung von Abwärme. So wurde beispielsweise der Energieverbrauch im Druckgewerbe in den vergangenen zehn Jahren um rund 15 Prozent und der Frischwasserverbrauch um fast die Hälfte (44%) reduziert. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik über die Entwicklung der Umwelt-, Ressourcen- und Energieeffizienz der Druckindustrie in Deutschland und Europa in den vergangenen zehn Jahren.
Weniger Fehldrucke, sinkender Energieverbrauch und geringere Emissionen sind nur einige Aspekte einer nachhaltigen Druckproduktion. Um sich den Herausforderungen des Klimawandels und dem Umweltschutz zu stellen, verfolgen Druckindustrie und Hersteller von Druckmaschinen einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei wird die gesamte Prozesskette von der Vorstufe bis zur Weiterverarbeitung einbezogen und immer weiter ökologisch optimiert.
Die Druckindustrie und die Maschinenhersteller ziehen an einem Strang um die Ökobilanz immer weiter zu verbessern. In den vergangen Jahren wurden dabei beachtliche Fortschritte geleistet, um immer umweltfreundlicher und kostengünstiger Druckerzeugnisse herzustellen. Ökonomie und Ökologie schließen sich dabei nicht aus, sondern verstärken sich gegenseitig., sagt Dr.-Ing. Markus Heering, Geschäftsführer, Fachverband Druck- und Papiertechnik (VDMA).
Das spezifische Gesamtabfallaufkommen ist im Druckgewerbe innerhalb von sieben Jahren um 9 Prozent gesunken, so dass nur noch rund 114 kg Abfall pro Tonne bedrucktes Papier entstehen. Dabei handelt es sich zu 99 % um recycelbare Materialien aus Papier und Karton, die durch Makulatur und Randbeschnitt anfallen.
Da der Trend zum Druck auf immer dünneren Papier geht, hat sich zwar die Anzahl an Maschinenstunden pro Tonne erhöht, der Energieverbrauch ist aber gleichzeitig gesunken. Mithilfe von Prozessoptimierungen und Investitionen in moderne Verfahrenstechnik wurde der Energieverbrauch europaweit seit 2000 um 15 % auf 0,6 MWh je Tonne bedrucktes Papier reduziert. Ermöglicht wurde dies beispielsweise durch Maßnahmen wie einer konzentrationsgesteuerten Entlüftung über der Druckmaschine und dem Einsatz von hochpigmentierten Farben, bei denen sich der Aufwand für das Absaugen von Lösungsmitteln verringert. Auch der kontinuierliche Aufbau von Energiemanagementsystemen und der Einsatz umfangreicher technischer Einrichtungen zur Wärmerückgewinnung wie z.B. Wärmepumpen leisten einen erheblichen Beitrag zur Energieeinsparung.
Der Verbrauch von Frischwasser wurde von 2000 bis 2007 nahezu um die Hälfte (44 %) reduziert, so dass 2007 nur 0,6 m³ je Tonne bedrucktes Papier verwendet werden mussten. Neben Wasser und Energie gehören auch Farben und Lacke zu den wichtigsten Grundstoffen beim Drucken. Deren Einsatz wurde im selben Zeitraum um 16 % verringert, indem man effizientere Dosierungssysteme einsetzte und den Anteil von Farbresten minimierte. Gerade bei den Farben wird die Klimarelevanz groß geschrieben. So gibt es zum Beispiel lösungsmittelfreie oder migrationsfreie Druckfarben, die besonders gut für Lebensmittelverpackungen geeignet sind.
Für die Studie Ressourcen-, Energie- und Umwelteffizienz in der Papier- und Druckindustrie in den Anwenderbranchen Papierherstellung, Papierverarbeitung und Druck hat die prognos AG im Auftrag des VDMA Fachverbandes für Druck- und Papiertechnik die Entwicklung der letzten 10 bis 15 Jahre untersucht. Dabei wurden Daten aus den Niederlanden, der Schweiz, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betrachtet. Basis der Analyse der Papierherstellung sind die verfügbaren länderspezifischen Daten auf Makro- bzw. Branchenebene vom Europäischen Dachverband CEPI, dessen Statistiken rund 98 % der europäischen Gesamtproduktion abdecken. Für die Papierverarbeitung wurden repräsentative Daten von europaweit operierenden Unternehmensgruppen ausgewertet. Im Bereich des Druckereigewerbes dienten Daten von mehreren deutscher und niederländischer Druckereien zur Abschätzung der Entwicklungen von Umwelt-, Energie- und Ressourceneffizienzkennwerten.
Der Fachverband Druck- und Papiertechnik vertritt mehr als 100 Unternehmen der zumeist mittelständig geprägten Branche. Mit aktuell rund 45.000 Beschäftigten in Deutschland sind die Druck- und Papiermaschinen Hersteller Weltmarkt- und Technologieführer. Die Branche ist ein wichtiger industrieller Arbeitgeber und eine Schlüsselbranche am Standort Deutschland. Druck- und Papiertechnik aus Deutschland setzt weltweit Maßstäbe in der Umweltverträglichkeit und ist Innovationsführer in den Bereichen Ressourcen-, Energie- und Umwelteffizienz. Der Fachverband Druck- und Papiertechnik gehört dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) an.