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Offsetdruck

Erfolge für Heidelberg Frankreich: Kunden setzen ökonomisches Drucken mit Aspekten um und sichern sich so ihre Wettbewerbsfähigkeit

Sylvain (links) und Julien Trulli vor der neuen Speedmaster XL 105 Zehnfarben, die hinsichtlich Qualität, Bedienkomfort und Produktivitätssteigerung alle Erwartungen übertroffen hat. Durch geringe Makulatur und Produktion mit null Prozent Alkohol schont die Maschine die Umwelt.

Montag 29. März 2010 - Seit über einem Jahr produziert die Druckerei Trulli mit Sitz in Vence mit einer Speedmaster XL 105 Zehnfarben mit Wendeeinrichtung. Die Bestellung erfolgte auf der drupa 2008 - damals die erste Maschine mit dieser Konfiguration in ganz Frankreich.

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„Wir wollten eine wettbewerbsfähige Hochleistungsmaschine, mit der wir uns im Markt von unseren Wettbewerbern absetzen und unser Potenzial steigern können. Produktivität, Qualität und Bedienkomfort unserer neuen XL haben all unsere Erwartungen übertroffen“, zieht Sylvain Trulli eine erste Bilanz. Gemeinsam mit seinem Bruder Julien Trulli leitet er die Druckerei. „80 Prozent unserer Aufträge werden mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von 15.000 Bogen pro Stunde produziert. Mit den automatischen Voreinstellungen des Formats und der Papierstärke am Anleger, der Übergaben zwischen den Werken, der Wendung und der Auslage können wir eine Vielzahl von unterschiedlichen Bedruckstoffen zwischen 56 und 600 Gramm verarbeiten. Außerdem geht die Umstellung von Schöndruck auf Schön- und Widerdruck dank der automatischen Einstellung des Wendewerks sehr schnell. Durch diese große Flexibilität konnten wir neue Märkte erschließen. Die Rüstzeiten haben sich halbiert, und das unabhängig davon, wie komplex ein Auftrag ist. Auch die Makulatur konnten wir erheblich verringern. Trotz der Krise haben wir unsere Produktion innerhalb eines Jahres um 20 Prozent gesteigert“, so Sylvain Trulli.

Die Druckerei wurde im Jahr 1980 von Michel Trulli gegründet und beliefert heute Verlagshäuser, Agenturen, Versicherungsgesellschaften, Kunstgalerien und Versandhäuser. Bereits 1999 druckte die Firma mit der ersten Speedmaster SM 102 Zehnfarben in Frankreich, die jetzt von einer zweiten langen Wendemaschine der XL-Generation ergänzt wird. Die Produktpalette reicht von Magazinen über Kunstbücher bis hin zu Broschüren und Faltblättern. Die vollstufige Druckerei beschäftigt 22 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 5 Millionen Euro. In der Weiterverarbeitung produzieren ein Stahlfolder TH-56 mit sechs Taschen und eine vollautomatische Stahlfolder TH 82-6 Taschenfalzmaschine sowie ein Schnellschneider Polar 137 XT Autotrim.

Seit 2008 ist die Druckerei Trulli mit dem Umweltlabel der Druckindustrie „Imprim‘ Vert“ ausgezeichnet. Das Unternehmen arbeitet auf einer Fläche von 6000 m2 auf zwei Etagen, wobei sich alle Peripheriegeräte im Untergeschoss befinden. „So können wir in einem sauberen Umfeld arbeiten, ohne Geruchsbelästigung und mit deutlich weniger Lärm. Das kommt bei unseren Kunden und Mitarbeitern sehr gut an“, bestätigt Sylvain Trulli. „Unsere XL 105 druckt mit null Prozent Alkohol bei allen Aufträgen. Außerdem ist sie mit dem Luftabsaugungssystem CleanStar, das zirka 80 Prozent der Puderemissionen absaugt, und einem automatischen Farbzuführungssystem aus großen Fässern ausgestattet, wodurch wir im Jahr etwa acht Prozent weniger Farbe verbrauchen. 99 Prozent unseres Abfalls werden recycelt und verwertet“, so Sylvain Trulli. Die Druckerei Trulli ist gerade dabei, die „1.2.3. Environnement“-Zertifizierung zu erwerben, deren dritte Zertifizierungsstufe der Norm ISO 14001 entspricht.


Ebenfalls vor etwas mehr als einem Jahr erweiterte die Firma CLP Packaging in Avallon ihren Maschinenpark mit einer einmaligen und maßgeschneiderten Duo-Konfiguration. Die Speedmaster CD 102 LY-7-YLX besteht aus elf Druckwerken mit verlängertem Ausleger und UV-Ausstattung. Die Duo-Maschinearbeitet mit einem Flexo-Druckwerk und einem Trocknungswerk vor den Offsetwerken. Dadurch kann vor dem Offset-Druck ein Flexo-Deckweiß oder ein spezieller Partikellack aufgebracht werden. „Wir beliefern das absolute Top-Segment auf dem Markt der Luxusverpackungen: Kosmetik, Parfümerie, Champagner und Spirituosen. Unsere Auftraggeber verlangen allerhöchste Qualität für ihre äußerst anspruchsvollen Endprodukte“, erläutert Thierry Dubar, technischer Direktor bei CLP Packaging. „Dazu sind besondere Herstellungsverfahren erforderlich. Sei es bei Faltetuis oder starren Schachteln: jedes Produkt hat seine Besonderheiten und transportiert das Image des jeweiligen Designers. Um diesen hohen Ansprüchen zu genügen, brauchten wir eine maßgeschneiderte Maschine, mit der wir Endprodukte anbieten können, die sowohl in Bezug auf die Farbe als auch auf die Veredelung äußerst komplex sind und für die innovative Herstellungsverfahren notwendig sind“, so Dubar weiter. Für die Entscheidung waren vier wesentliche Kriterien ausschlaggebend: Produktivität, Qualität, Flexibilität und die Möglichkeit, neue Produkte anzubieten, um der steigenden Nachfrage nach immer mehr Farben nachkommen zu können.
Die Firma CLP Packaging wurde 1986 gegründet, beschäftigt 130 Mitarbeiter und gehört heute zur Unternehmensgruppe Verpack.

„Unsere Produktivität ist heute doppelt so hoch wie mit der Vorgängermaschine, einer etwas weniger komplexen Anlage eines Wettbewerbers aus dem Jahr 1998. Bei der Speedmaster CD 102 konnten wir die Rüstzeiten um etwa 30 Prozent und mit der deutlich größeren Farbstabilität innerhalb einer Auflage auch die Makulatur erheblich verringern“, erklärt Thierry Dubar. „Wir haben auch festgestellt, dass die Qualität der Deckweißapplikationen auf metallbedampften PET-Bedruckstoffen oder transparenten Kunststofffolien erheblich besser ist als mit der alten Maschine. Wir können jetzt in einem einzigen Durchgang unter dem eigentlichen Drucksujet Perleffekte oder Partikellack auftragen. Mit dieser Maschine können wir schwierige Bedruckstoffe oder Aufträge mit statischen Aufladungsproblemen viel leichter verarbeiten und haben dadurch deutlich weniger Anlegerstopps und weniger Makulatur bei diesen teuren Materialien. Einsparungen beim Materialverbrauch, bessere Druckqualität, Zuverlässigkeit, schnelle Einstellungen: die Bilanz ist rundum positiv“, fasst Dubar zusammen.

Die Firma CLP Packaging trägt das Umweltsiegel der Druckindustrie „Imprim’Vert“ und ist darüber hinaus FSC-zertifiziert. Nach der ISO 9001-Zertifizierung (Version 2000) strebt CLP in den nächsten Monaten eine ISO14000-Zertifizierung an. Bei der Speedmaster CD 102 wird dank der wassergekühlten Schränke mit Glykolzusatz im Kühlwasser verhindert, dass die Temperaturen im Sommer zu stark ansteigen, und so kann der Einsatz der Klimaanlage begrenzt werden. Das trägt auch dazu bei, dass die Mitarbeiter im Drucksaal gute und vor allem gesunde Arbeitsbedingungen vorfinden.

Die Druckerei Gueutier in Cesson-Sévigné verfolgt seit einigen Jahren eine konsequente Politik der nachhaltigen Entwicklung. Sie ist mit dem Umweltlabel der Druckindustrie „Imprim’Vert“ (2005) ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2007 als erste Druckerei der Bretagne auch das PEFC-Zertifikat. Die internationale PEFC-Auszeichnung (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) hat die weltweite Verbesserung der Waldnutzung und Waldpflege zum Ziel. Das Unternehmen arbeitet heute mit drei alkoholfrei druckenden Maschinen, die dank weitreichender Automatisierung ein Höchstmaß an Qualität und Produktivität gewährleisten: eine Speedmaster CD 102-6 LX, eine Speedmaster CD 102-5 LX und eine Speedmaster XL 75-5 LX. Dank des automatischen Farbzuführungssystems konnte der anfallende Sondermüll erheblich verringert werden.

Alle Maschinen arbeiten mit Prinect Image Control, das die spektrofotometrische Farbmessung im gesamten Druckbild vornimmt. Mit diesem System wird dann die Farbeinstellung in allen Druckwerken gleichzeitig online vorgenommen. Prinect Image Control zeichnet alle Qualitätsparameter und Messwerte sowie die Anzahl der durchgeführten Korrekturen auf. Für Gueutier als sechstgrößte französische Druckerei mit PSO-Zertifizierung (Prozess-Standardisierung Offset) nach ISO 12647-2 ist ein solches Gerät eine logische Ergänzung des Maschinenparks, da dadurch Farbqualität und -stabilität in der gesamten Prozesskette gewährleistet sind und Druckerzeugnisse mit optimalem Farbergebnis möglich sind. Darüber hinaus fällt dank der stabilen Druckqualität erheblich weniger Makulatur an.

Das im Jahre 1923 gegründete Unternehmen Gueutier Imprimeur beschäftigt heute 34 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Jahr 2008 einen Umsatz von über 6 Millionen Euro. Die Kunden stammen aus Agenturen und Unternehmen.

„Unsere Produktivität ist enorm gestiegen, ebenso die Druckqualität dank Prinect Image Control“, zeigt sich Jean-Yves Lebon, Direktor von Gueutier, zufrieden. „Außerdem ist die Bedienung dank der automatischen Einstellungen an der Anlage, der Auslage und in den Druckwerken so komfortabel wie nie, der Bediener muss viel weniger eingreifen, und die Rüstzeiten sind kürzer. Das ist ein entscheidender Faktor, denn heutzutage werden im Top-Segment des Akzidenzdrucks immer komplexere Druckerzeugnisse in immer kleineren Auflagen verlangt, sodass viel mehr Jobwechsel vorgenommen werden müssen. Der schnelle Plattenwechsel an unseren Heidelberg Maschinen ist einfach beeindruckend. Jede Maschine produziert bei uns 15 bis 20 Aufträge pro Tag und läuft im Dreischichtbetrieb“, so Lebon weiter. Die vollstufige Druckerei verfügt über einen umfangreichen Postpress-Maschinenpark mit drei Heidelberg Stahlfolder-Falzmaschinen, einem Sammelhefter Stitchmaster ST 400 und vier Schneidemaschinen vom Typ Polar 115. „Unsere unmittelbaren Ziele sind der Ausbau unseres Kundenstammes und die Erschließung neuer Märkte, ohne jedoch dabei unsere Rolle als beratender Partner zu vernachlässigen“, steckt Jean-Yves Lebon die weiteren Ziele ab.

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