Aus den Unternehmen
Heidelberg schließt Verhandlungen über geplantes Kostensenkungspaket
Mittwoch 21. Juli 2010 - Geschäftsleitung und Belegschaftsvertreter der Heidelberger Druckmaschinen AG haben sich gemeinsam in einem Interessenausgleich auf ein Gesamtpaket geeinigt.
Das Maßnahmenpaket setzt sich zusammen aus dem Verzicht auf tarifliche und betriebliche Leistungen, einem zusätzlichen Stundenkontingent sowie einem innovativen Arbeitszeitkonzept. Ein Element der Vereinbarung ist, dass Mitarbeiter auf freiwilliger Basis bei entsprechendem Entgeltverzicht ihre vertragliche Arbeitszeit dauerhaft auf 57 Prozent reduzieren können. Über einen befristeten Zeitraum von vier Jahren leistet das Unternehmen eine teilweise Kompensation der damit verbundenen Gehaltseinbußen. Die Arbeitszeitverteilung für die an dem Modell teilnehmenden Mitarbeiter erfolgt nach betrieblichem Bedarf.
Dieses Konzept soll die Anzahl der noch erforderlichen betriebsbedingten Kündigungen verringern. Insgesamt sollen mit dem gesamten Maßnahmenpaket weltweit bei Heidelberg bis Oktober 2010 rund 500 Stellen wegfallen, davon ca. ein Drittel in den Vertriebsgesellschaften. Dabei ist zu berücksichtigen, dass aufgrund freiwilliger sozialverträglicher Maßnahmen bereits ein Teil davon aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, bzw. Aufhebungsvereinbarungen abgeschlossen hat.
Damit setzt das Unternehmen sein Maßnahmenpaket zur Kostensenkung, inklusive Sachkosteneinsparungen, wie geplant um. Dieses beinhaltet als wesentliches Element eine angestrebte Kostenreduzierung im laufenden Geschäftsjahr 2010/11 von zunächst 60 Millionen Euro und im folgenden Geschäftsjahr 2011/12 von insgesamt 80 Millionen Euro. Zusammen mit den bereits im vergangenen Geschäftsjahr 2009/10 eingesparten 400 Mio. Euro ergibt sich damit eine jährliche Gesamteinsparsumme bis ins Geschäftsjahr 2011/12 von 480 Mio. Euro
„Nach konstruktiven Gesprächen haben sich Geschäftsleitung und Belegschaftsvertreter auf einen Heidelberger Weg geeinigt, der die vorhandenen Kapazitäten an die Auftragslage anpasst und dennoch möglichst viele Mitarbeiter und damit wertvolles Know-how im Unternehmen behält. Gleichzeitig haben wir unsere Einsparziele erreicht“, sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. „Mit dem jetzt vereinbarten Maßnahmenpaket haben alle Verhandlungspartner neue Wege beschritten und sind ihrer Verantwortung gerecht geworden.“
Die Heidelberg Gruppe beschäftigte zum 30.06.2010 weltweit 16.218 Mitarbeiter, davon 10.942 in Deutschland.