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Offsetdruck

TU Darmstadt und Heidelberg verlängern gemeinsame Forschungsplattform

Mittwoch 18. August 2010 - Das Institut für Druckmaschinen und Druckverfahren (IDD) an der Technischen Universität Darmstadt und die Heidelberger Druckmaschinen AG verlängern ihre gemeinsame Forschungsplattform bis 2012.

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Seit 2007 arbeiten die beiden Partner an dem Entwicklungsprojekt zum Thema „Funktionales Drucken“. Primäres Ziel ist die Entwicklung neuer Anwendungen für die Printmedien-Industrie. Es sollen innovative Veredelungstechnologien entwickelt werden, mit denen sich Druckereien und vor allem auch die Verpackungsdrucker stärker differenzieren können. Dabei sind mit „funktional“ generell Eigenschaften gemeint, die das Printmedium aufwerten, wie etwa neue, dekorative und visuelle, als auch elektrisch beziehungsweise elektronisch funktionale Merkmale. Die ersten drei Jahre der Zusammenarbeit wurden erfolgreich mit Vorentwicklungen zu neuen dekorativen Elementen und einfachen Anzeige-Elementen abgeschlossen, den sogenannten Demonstratoren. Beispiele dafür sind Anzeigeelemente basierend auf Elektrolumineszenz oder thermochromen Farben, die für Spezialeffekte auf Verpackungen anwendbar sind. So wurde beispielsweise ein Displayaufsteller mit Lichteffekten für den Einsatz am Point of Sales entwickelt. „Unsere Motivation beruht darauf, ein Gespür für das, was der Markt von morgen braucht, zu entwickeln und dies durch Machbarkeitsstudien zu untersuchen“, erklärt Manfred Jurkewitz, Leiter Forschung und Entwicklung bei Heidelberg.

Die momentanen Forschungsarbeiten widmen sich der weiteren Umsetzung von Anwendungen für die Printmedien-Industrie. Erste Beispiele sind erfolgsversprechend, wie etwa neuartige Möglichkeiten der „Veredelung“ durch neue Lackeffekte mit Strukturlack oder optische Spezialeffekte im 3D-Bereich. „Wir wollen weitere visuelle Effekte und Anwendungen im Spannungsfeld zwischen Printapplikationen von heute und den Druckapplikationen der organischen Elektronik von morgen entwickeln“, beschreibt Professor Dr. Edgar Dörsam, Leiter des IDD, die gemeinsame Forschungsarbeit.

Heidelberg stellt für das Kooperationsprojekt die entsprechende Drucktechnologie bereit – eine Rollendruckmaschine Gallus RCS 330-HD. Die Druckmaschine ist für Entwicklungszwecke zugeschnitten und entsprechend konfiguriert. Sie verfügt über vier Druckstationen und vier Druckverfahren – Flexo-, Sieb-, Offset- und Tiefdruck. Die Druckwerke der einzelnen Verfahren sind separate Module, die in jeder Position der Druckstationen betrieben werden können. Die Verfahrensreihenfolge ist also frei konfigurierbar und ist damit bei neuen Anwendungen einer Vielzahl von Erfordernissen anpassungsfähig. Zwischen den einzelnen Druckstationen ist Platz für weiteres Equipment, wie Trockner oder spezielle Messtechnik. „Die Anwendungen, die wir auf dieser modularen Plattform entwickeln, werden dann in den Bereich der Bogendruckmaschinen von Heidelberg transferiert, damit auch unsere Speedmaster-Kunden davon profitieren können“, erklärt Dr. Martin Schmitt-Lewen, Projektleiter bei Heidelberg für das Kooperationsprojekt mit dem IDD.

Weitere Anwendungen sind außerhalb des Printmedienbereichs möglich. Das betrifft insbesondere das aufstrebende Gebiet der organischen Elektronik. Hier sind die Felder für Anwendungen noch deutlich breiter und vielfältiger. Beispiele sind organische Fotovoltaik, OLED-Systeme (organic light emitting diode) für Displays und für Beleuchtungszwecke, weiterhin Sensorik-Anwendungen und solche, die elektrische/elektronische Schaltungen etwa mit Transistoren betreffen.

Diese Themen werden von Heidelberg in einem weiteren Forschungsprojekt ebenfalls zusammen mit dem IDD als Partner bearbeitet. Dahinter steht ein größerer Forschungsverbund, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) öffentlich gefördert wird. Die Rolle von Heidelberg in Kooperation mit dem IDD ist dabei anwendungsübergreifend als Querschnittsaufgabe definiert und umfasst unter anderem die Entwicklung von (Druck-)Verfahren für dünne Schichten. Damit wird das „Funktionale Drucken“ noch breiter entwickelt und kann so später auch neue Anwendungsfelder außerhalb der Printmedienwelt erschließen.

Diese Aktivität, die auf neue Verfahren zur Herstellung von organischer Elektronik zielt, ist dabei ein wichtiges Teilprojekt innerhalb des Spitzencluster „Forum Organic Electronics“. Dieser ist ein Kooperationsnetzwerk aus drei DAX-Unternehmen, acht internationalen Großunternehmen, fünf mittelständischen Unternehmen sowie elf Forschungseinrichtungen und Hochschulen, darunter zwei Eliteuniversitäten. Zielsetzungen des Spitzenclusters sind die Schaffung des weltweit führenden Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandortes für Organische Elektronik, eines der attraktivsten Standorte für Spitzen- und Nachwuchskräfte sowie des weltweit führenden Innovationszentrums für Wissenstransfer und Unternehmensgründungen. Die 27 Unternehmen, Hochschulen und Forschungsein-richtungen arbeiten gemeinsam an den vom BMBF mit 40 Millionen Euro geförderten Forschungsprojekten im Bereich der Zukunftstechnologie Organische Elektronik.

www.heidelberg.com
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