Offsetdruck
25 Jahre Kompetenz und Innovation
Montag 04. Oktober 2010 - Die Gießerei und mechanische Großteilefertigung der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) am Standort Amstetten feiert Jubiläum. Am 19. August 1985 nahm das neue Werk auf der schwäbischen Alb nach 35 Monaten Bauzeit seinen Betrieb auf.
Hier entstehen die Seitenwände, Zylinder und Grundgestelle für die Druckmaschinen von Heidelberg und legen damit die Basis für den Qualitätsoffsetdruck des Unternehmens.
Der Standort Amstetten ist Teil des Produktionsverbunds von Heidelberg, der neben Amstetten die Standorte Brandenburg (Kleineteilfertigung) und Wiesloch-Walldorf (Fertigung und Montage) umfasst. In 25 Jahren betrug die gesamte Gussproduktion des Werkes knapp eine Million Tonnen. Über eine Million Zylinder wurden seither produziert. Das gesamte Investitionsvolumen am Standort beträgt über 450 Millionen Euro. Ein fest etablierter kontinuierlicher Verbesserungsprozess sichert zusammen mit den getätigten Investitionen die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und die Innovationsfähigkeit von Heidelberg insgesamt. Der Standort Amstetten gehört damit seit seiner Gründung zu den modernsten Gießereien und Großteilefertigungen Europas und setzt Maßstäbe bei den Themen Qualität, Präzision und beim Umweltschutz. Mit rund 1.100 Beschäftigten, darunter 86 Auszubildende, gehört der Standort zudem zu den bedeutenden Arbeitgebern im Alb-Donau-Kreis.
„Heidelberg investiert kontinuierlich in den Standort Amstetten, da die hier gefertigten Teile für unsere Druckmaschinen von zentraler Bedeutung sind. Die Qualität und Präzision der hier hergestellten Komponenten sind am freien Markt für Heidelberg anders nicht wirtschaftlich zu erwerben“, erläutert Stephan Plenz, Vorstand der Sparte Equipment bei Heidelberg, die Bedeutung des Standortes für das Gesamtunternehmen.
Jüngstes Investitionsprojekt mit einem Volumen von rund vier Millionen Euro ist eine neue Handformerei für die Herstellung von Gussteilen bis zu sechs Tonnen Fertigteilgewicht. Hier entstehen z.B. die Druckzylinder für das Großformat von Heidelberg mit einer Bogenbreite bis zu 162 Zentimetern. Die Inbetriebnahme des neuen Bereichs ist noch für dieses Jahr geplant.
Die hohe Qualität und modernste Produktionsmethoden ermöglichen es dem Standort, zunehmend auch externen Kunden Produkte und Fertigungsdienstleistungen erfolgreich anzubieten. Vorwiegend Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen des Maschinenbaus, wie Werkzeugmaschinen, dem Baumaschinensektor, oder der Medizintechnik, greifen auf die Fertigungskompetenz am Standort Amstetten zurück.
„Die Investitionen in modernste Arbeitsplätze und hochwirtschaftliche Produktionsanlagen in der Gießerei und der mechanischen Fertigung sind für den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes enorm wichtig. Die wachsende Zahl von Projekten in der externen Auftragsfertigung unterstreicht, dass Heidelberg mit der Weiterentwicklung des Standortes auf einem guten Weg ist“, erläutert Thorsten Kirchmayer, Leiter des Standortes Amstetten.
Der überwiegende Teil der in Amstetten gefertigten Teile wird zwischen den Standorten Amstetten und Wiesloch-Walldorf, wo die meisten Heidelberg Bogenoffsetmaschinen montiert werden, umweltfreundlich per Bahn transportiert. Täglich verlassen im Schnitt vier Waggons mit 200 Tonnen Material den Standort und stehen rund dreieinhalb Stunden später in Wiesloch zum Abladen bereit. Ein kleinerer Teil des Produktionsvolumens versorgt den 2007 eröffneten Standort Quingpu bei Shanghai, wo Heidelberg Druckmaschinen bis zum Format 70×100 cm für den lokalen Markt produziert.
Gut ausgebildete Arbeitskräfte tragen entscheidend zum Unternehmenserfolg bei. Mit einer Ausbildungsquote von rund acht Prozent leistet Heidelberg in Amstetten einen wesentlichen Beitrag zum Ausbildungsangebot in der Region. Seit 1985 hat das Unternehmen in Amstetten knapp 900 junge Facharbeiterinnen und Facharbeitern ausgebildet.
Die Geschichte des Standortes begann 1850 mit der Maschinenfabrik Geißlingen (MAG): Diese stellte zunächst Müllereimaschinen, Wasserräder und Wasserturbinen her. Bereits 1914 nahm die MAG die Gussteileproduktion für die Schnellpressenfabrik Heidelberg (1967 umfirmiert zur Heidelberger Druckmaschinen AG) auf und stand in den folgenden Jahrzehnten für höchste Qualität bei der Gussherstellung. Heidelberg übernahm 1929 die MAG. Aufgrund fehlender Erweiterungsmöglichkeiten und wachsender Nachfrage nach Mehrfarben-Druckmaschinen entschied sich das Unternehmen 1977 für den Neubau des Standort Amstetten mit einer neuen Gießerei und Großteilefertigung. Die offizielle Inbetriebnahme erfolgte am 19. August 1985. Kontinuierlich wurde der Standort seitdem baulich erweitert und technologisch verbessert. Das Erst-Investitionsvolumen betrug 250 Millionen Euro. Jüngstes Investitionsprojekt ist die neue Handformerei, die noch dieses Jahr den Betrieb aufnehmen soll.