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Herma: Zurück auf Wachstumskurs

Zufrieden, aber nicht euphorisch: „Wir stehen jetzt da, wo wir 2007 geplant hatten, ohne Krise 2010 zu sein“ – die HERMA Geschäftsführer Sven Schneller (links) und Dr. Thomas Baumgärtner.

Montag 11. April 2011 - Nach zwei Geschäftsjahren mit leichten Umsatzrückgängen knüpft der Selbstklebespezialist HERMA an seinen soliden Wachstumskurs an, den die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise unterbrochen hatte. Umsätze von insgesamt 229,1 Mio. Euro in der Unternehmensgruppe bedeuten 2010 eine Steigerung von 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (197,8 Mio. Euro).

„Gemessen am Niveau von 2007 (206,9 Mio. Euro) entspricht das allerdings lediglich einem Wachstum von etwa vier Prozent pro Jahr. Wir stehen jetzt tatsächlich da, wo wir 2007 geplant hatten, ohne Krise 2010 zu sein – also kein Grund, euphorisch zu werden“, relativieren die HERMA Geschäftsführer Sven Schneller und Dr. Thomas Baumgärtner den überdurchschnittlich hohen Zuwachs. Erfreut zeigten sie sich jedoch darüber, dass alle drei Geschäftsbereiche, d. h. Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen, jeweils beträchtlich zum Umsatzwachstum beitragen konnten.

Für das laufenden Geschäftsjahr erwarten die HERMA Chefs wieder ein maßvolles Plus beim Umsatz: Vier Prozent mehr stehen im Plan. „Die Signale der ersten beiden Monate 2011 deuten daraufhin, dass das realistisch ist. Aber die Zeiten zuverlässiger Prognosen sind aufgrund vieler weltweiter Unwägbarkeiten vermutlich vorerst vorbei“, so Schneller und Dr. Baumgärtner. „Weiter massiv steigende Rohstoffpreise dürften jedenfalls das Ergebnis, das sich zuletzt auch aufgrund deutlich zurückgegangener Abschreibungen zufriedenstellend entwickelt hatte, erneut stark belasten.“ Im Geschäftsjahr 2010 beschäftigte die Unternehmensgruppe, zu der auch Tochtergesellschaften in Frankreich, Großbritannien, Österreich und den Niederlanden gehören, insgesamt 799 Mitarbeiter (im Vorjahr 780). Die Exportquote erhöhte sich leicht von 53,0 Prozent auf 53,7 Prozent.

Der Geschäftsbereich Haftmaterial setzte 2010 seinen Erfolgskurs fort. Er wuchs wie in den vergangenen Jahren deutlich stärker als der europäische Gesamtmarkt und konnte Marktanteile durch Verdrängung gewinnen. Der Zuwachs von 103,8 Mio. Euro auf 123,6 Mio. Euro bedeutet ein Plus von 19,1 Prozent. Erstmals nutzte HERMA 2010 die Möglichkeiten seines neuen hochmodernen Beschichtungswerks, um verschiedene Klebstoffschichten gleichzeitig aufzutragen und so Standardprodukte mit einem Zusatznutzen für den Anwender zu versehen. Die Einführung dieser innovativen Mehrschicht-Produkte stieß von Beginn auf großes Marktinteresse und öffnete ein breites Feld für weiteres Wachstum, zumal die Produktpalette zügig ausgebaut werden soll.

Mit einem Wachstum von über acht Prozent auf jetzt 75,0 Mio. Euro (im Vorjahr: 69,1 Mio. Euro) konnte der Geschäftsbereich Etiketten spürbar zulegen. Allerdings fiel die Entwicklung in den einzelnen Segmenten und Regionen sehr unterschiedlich aus. So zog das zyklische Geschäft mit Industrieetiketten aufgrund des konjunkturellen Aufschwungs über alle Branchen hinweg deutlich an, am spürbarsten in der Chemieindustrie und in der Logistikbranche. Außerdem entwickelte sich das Geschäft mit neuartigen laseraktivierbaren Etiketten überaus positiv. Demgegenüber litt das Geschäft mit A4 Etiketten für Büro- und HomeOffice-Anwendungen unter schwierigen Rahmenbedingungen: Die wichtigen Märkte in Südeuropa kamen erneut nicht in Tritt; die Rückgänge dort konnten auch die Zuwächse in Osteuropa nicht ausgleichen. In Deutschland wird zudem immer stärker der Trend zu Handelsmarken und No-name-Produkten spürbar. Dennoch konnte HERMA Marktanteile gewinnen und in einzelnen Vertriebskanälen wachsen. Mit www.herma-print.de gelang der Einstieg in das Geschäft mit bedruckten Etiketten.

Etikettiermaschinen wiesen 2010 von allen HERMA Geschäftsbereichen mit einem Plus von 22,7 Prozent die höchste Zuwachsrate aus. Ein Umsatz von jetzt 30,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 24,9) liegt erheblich über dem bisherigen Höchststand von 27,8 Mio. Euro im Jahr 2008. Als entscheidende Gründe für das Wachstum nannte die HERMA Geschäftsführung die Konzentration auf Standard-Produkte, vor allem aber auch die Gewinnung weiterer Kunden in der Maschinenbaubranche. Der Etikettierer HERMA 400 habe sich auch auf diesem Weg zu einem weltweit gefragten Exportschlager entwickelt.

www.herma.de
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