Offsetdruck
hs-Druck setzt im Mittelformat auf den Rüstzeitweltmeister
Donnerstag 23. Juni 2011 - hs-Druck wurde erst vor 17 Jahren gegründet. Aus dem Viermann-Unternehmen der Anfangsphase ist mittlerweile ein stattlicher Druckbetrieb mit 3.000 m2 Produktionsfläche und über 60 Mitarbeitern geworden.
Ende Januar nahmen die beiden Geschäftsführer Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl ihre erste KBA Rapida 106 in Betrieb: Die Zehnfarbenmaschine mit Bogenwendung für die 5 über 5-Produktion und einer umfassenden Automatisierung bis hin zum fliegenden Auftragswechsel und Inline-Qualitätsüberwachung verfügt über alles, was den Rüstzeitweltmeister ausmacht.
hs-Druck hat stürmische Zeiten hinter sich. Nach der Unternehmensgründung war es eine Herkules-Aufgabe, auf dem hart umkämpften Akzidenz-Markt Fuß zu fassen. Von Anfang an haben sich die beiden Unternehmensgründer und Geschäftsführer als Dienstleister gesehen. Termintreue, Qualität und kurze Lieferzeiten hatten höchste Priorität. Diese Einstellung hat dem Unternehmen zu seinem Wachstum verholfen. Von Beginn an produziert hs-Druck alles von der Visitenkarte bis zum umfangreichen Katalog. Hauptstandbein sind Drucksachen für die Tourismusindustrie. Mit dem ausgegründeten Lettershop reicht das Angebot heute bis zum individuellen Prospektversand für Hotels und Tourismusverbände. 20 bis 30.000 Sendungen werden täglich für die Kunden des Unternehmens versandt. Daneben übernimmt hs-Druck für seine Auftraggeber logistische Aufgaben. Allein das Fertigwarenlager umfasst 350 Palettenstellplätze.
Als Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl eine neue Druckmaschine für die wirtschaftliche Produktion vieler kleiner, aber auch großer Aufträge von 500 bis 50.000 Bogen suchten, schlug die Stunde des Rüstzeitweltmeisters Rapida 106. Eine Zehnfarben sollte es sein, um das jeweils fünfte Werk für Drucklack, Sonderfarben in der Katalogproduktion oder für Perforierungen nutzen zu können. Ansonsten war alles, was die Jobwechsel beschleunigt, entscheidend. So zum Beispiel DriveTronic SPC für den simultanen Plattenwechsel parallel zum Waschen. „Der Plattenzylinderdirektantrieb revolutioniert den Bogenoffset“, freut sich Helmut Hörmanseder. „Die zehn Druckplatten an der Rapida 106 sind schneller gewechselt als fünf Druckplatten an unserer anderen Mittelformatmaschine.“ Der fliegende Jobwechsel soll später beim Druck von Betriebsanleitungen die Prozesse weiter optimieren. Dabei handelt es sich um Produkte mit rund 160 Seiten mit Auflagen um die 3.000 Exemplare.
Daneben interessierte die Druckfachleute aus Ried die ziehmarkenfreie Anlage: „Wir hatten immer mal wieder Probleme mit der Kennzeichnung der Ziehmarke beim zweiten Druckgang und höheren Farbdichten“, erklärt Herbert Seidl. „Die sind mit der ziehmarkenfreien Anlage ausgestanden. Zum einen, weil sie nicht mehr auftreten und zum anderen, weil wir mit der Zehnfarben alles in einem Durchgang produzieren können.“
Während bisher an zwei Mittelformatmaschinen in drei Schichten gearbeitet wurde, übernimmt jetzt die Rapida 106 den Hauptteil der Produktion. Mit dem Wegfall der früher permanent erforderlichen Wochenendproduktion reduzieren sich die Personalkosten: Das wirkt sich zusätzlich positiv auf die Druckkosten aus. Der Produktivität ist mit der Rapida 106 stark gestiegen. So verbleibt für das stark saisonale Geschäft in der Tourismusbranche eine Reserveschicht.
Vor der Installation der Rapida 106 war die Kapazitätsgrenze erreicht. Manche Aufträge mussten abgelehnt, andere an Kollegenbetriebe weitergegeben werden. Das ist nun nicht mehr der Fall. Zwischen 31. Januar und Mitte Juni produzierte die Rapida 106 über 10 Mio. Druckbogen bzw. knapp 400 Aufträge mit 550 Druckformen. Durch die Inline-Qualitätsregelung mit QualiTronic professional ist zudem der Zuschuss deutlich gesunken. Besonders bei Folgeformen werden nur noch ca. 200 Bogen gegenüber sonst kalkulierten 600 Bogen benötigt. Hinzu kommt, dass für das Einrichten eines Schön- und Widerdruck-Auftrages nicht mehr Zeit erforderlich ist als für den gleichen Vorgang an der Schöndruckmaschine. Hier zeigt sich die Leistungsexplosion moderner Hightech-Anlagen wie der Rapida 106.
Zur ökologischen Druckproduktion trägt das alkoholreduzierte Drucken bei. Bisher wurde der IPA-Anteil im Feuchtmittel von 8 auf 3,5 Prozent gesenkt. Die Rapida 106 kann aber auch ganz „ohne“ betrieben werden. Die Verbannung der Alkohol-Emissionen aus dem Drucksaal erhöht zusätzlich die ohnehin sehr gute Akzeptanz der Maschine bei den Mitarbeitern. Sie waren an der Kaufentscheidung beteiligt. Die komfortable Bedienung, die praxisorientierte Automatisierung und die Entlastung durch die integrierte Qualitätsüberwachung führen dazu, dass das Personal gerne an der Neuen arbeitet. Dank zentraler Farbversorgung aus Fässern machen sich die Drucker bei hs-Druck fast nie die Hände schmutzig.
Von vielen anderen Akzidenzbetrieben unterscheiden sich Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl durch Komplettleistungen für ihre Zielgruppen. Das beginnt schon bei der Konzeption von Drucksachen, reicht über Fotografie, Gestaltung, Marketing bis hin zum Postversand mit Portooptimierung und Personalisierung im Digitaldruck. Über den eigenen Lettershop hinaus arbeitet hs-Druck bei Komplettpaketen mit Partnern aus Salzburg zusammen. So kann das Unternehmen als Universalanbieter auftreten, den Kunden günstigere Komplettpreise anbieten und für das eigene Unternehmen bessere Margen als im reinen Druckgeschäft erzielen. Drucksachen für den Tourismus sind noch ein Wachstumsmarkt. So stiegen 2010 die Umsätze in diesem Marktsegment zweistellig. Davon profitierte auch hs-Druck.