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KBA schreibt schwarze Zahlen

14 Tage lang gut besucht – der 3.500 m² große KBA-Messestand auf der drupa 2012 in Düsseldorf.

Dienstag 15. Mai 2012 - KBA blickt auf ein vielversprechendes erstes Quartal 2012. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Umsatz um 4 Prozent verbessert. Zudem liegen bereits 8 Prozent mehr Bestellungen bei Bogenmaschinen vor, der Auftragsbestand ist derzeit 29 Prozent höher als 2011.

Bei der Vorlage des Berichtes für das erste Quartal 2012 auf der drupa in Düsseldorf zog Claus Bolza-Schünemann, Vorstandsvorsitzende der KBA, eine positive vorläufige Bilanz der am 16. Mai endenden Branchenleitmesse. Die enorme Besucherfrequenz auf dem KBA-Messestand und das Interesse an den zahlreichen Produktneuheiten übertrafen die angesichts der konjunkturellen Probleme in einigen bedeutenden Auslandsmärkten eher moderaten Erwartungen. Mit Kunden aus fast 30 Ländern konnte KBA zahlreiche Verträge über Bogenoffsetmaschinen in allen Formatklassen abschließen und auch einige Aufträge für Rollenoffsetmaschinen, u. a. aus Deutschland, hereinnehmen. Den in Düsseldorf gebuchten Gesamtauftragswert bezeichnete der KBA-Chef als sehr zufriedenstellend, wollte sich aber angesichts der vor allem bei Leasing-Geschäften in vielen Fällen noch endgültig zu klärenden Finanzierungen auf keine konkrete Zahl festlegen. Bolza-Schünemann: „Wir haben mit bestehenden und neuen Kunden viele Verträge unterschrieben. Eine seriöse Bilanz der drupa 2012 können wir und die anderen Aussteller aber erst in einigen Wochen oder Monaten vorlegen, wenn alle Finanzierungen geklärt und die Anzahlungen unserer Kunden im Haus sind.“

Finanzvorstand Dr. Axel Kaufmann berichtete von einer heterogenen Entwicklung wichtiger Kennziffern im ersten Quartal 2012. Der Konzernumsatz stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 4,0 % auf 263,5 Mio. €. Dagegen lag der Auftragseingang mit 236,6 Mio. € deutlich unter dem durch Großaufträge für Spezialmaschinen nach oben getriebenen Rekordwert von 2011 (432,1 Mio. €). Solche Nachfrageschwankungen seien laut Kaufmann im Anlagenbau nicht ungewöhnlich, verzerren aber zuweilen das Bild. Dennoch übertraf der Auftragsbestand entgegen dem Branchentrend Ende März mit 798,8 Mio. € den Vorjahreswert um 28,9 %.

Trotz des maschinenbau-typisch in den ersten drei Monaten noch hinter dem Jahresziel zurückliegenden Umsatzes verbesserte sich das Betriebsergebnis gegenüber 2011 von -1,8 Mio. € auf +2,0 Mio. €. Bei einem Finanzergebnis von -1,8 Mio. € ergibt sich im Konzern ein leicht positives Vorsteuerergebnis (EBT) von +0,2 Mio. € gegenüber -3,9 Mio. € im Vorjahr. Aus dem Konzernergebnis von -0,8 Mio. € (2011: -5,8 Mio. €) errechnet sich ein anteiliges Ergebnis je Aktie von -0,05 €.

Der Auftragseingang bei Bogenoffsetmaschinen legte im ersten Quartal trotz der spürbaren Investitionszurückhaltung mancher Kunden im Vorfeld der drupa um 8,1 % auf 152,9 Mio. € (2011: 141,5 Mio. €) zu. Einen positiven Beitrag dazu leistete die mit über 1.000 teilnehmenden Druckexperten sehr erfolgreiche Vor-drupa-Veranstaltung im Werk Radebeul im März. Der Bogenumsatz war allerdings durch die Investitionsdelle im vierten Quartal 2011 und kundenbedingte Lieferverzögerungen mit 100,9 Mio. € um 19,9 % geringer als im Vorjahr (126,0 Mio. €).

Im Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen lagen die Neuaufträge mit 83,7 Mio. € um gut 70 % unter dem durch Großaufträge geprägten Vorjahreswert von 290,6 Mio. €. Dagegen überstieg der Segmentumsatz mit 162,6 Mio. € das Vorjahresquartal (127,3 Mio. €) um 27,7 %. Ende März 2012 standen bei Bogenoffsetmaschinen 12,8 % und bei Rotationsanlagen und Sondermaschinen 35,4 % mehr Aufträge in den Büchern.

Bei einem gegenüber 2011 um rund 17 % niedrigeren Inlandsumsatz erhöhte sich die Exportquote auf 89,2 %. Ins europäische Ausland gingen 25,6 % der Lieferungen (2011: 40,1 %). Wegen der anhaltend schwachen Nachfrage aus Südeuropa, UK und großen Teilen Osteuropas lagen diese weit unter dem langjährigen Mittel. Der Umsatzanteil der Region Asien/Pazifik legte, getrieben durch China, von 24,3 % auf 30,0 % zu. Nordamerika trug mit 8,2 % zum Konzernumsatz bei. Der Anteil der Schwellenmärkte Lateinamerika und Afrika stieg auf 25,4 % (2011: 14,5 %).

Trotz deutlich gesunkener Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belasteten gestiegene Vorräte für anstehende Lieferungen in den Folgequartalen den Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit. Mit -23,1 Mio. € unterschritt er deutlich den auch durch hohe Kundenanzahlungen beeinflussten Vorjahreswert von +40,1 Mio. €. Im Zuge der erwarteten Liefersteigerung nach der drupa werden die Bestände wieder zurückgehen und den Cashflow positiv beeinflussen. Der freie Cashflow betrug -30,0 Mio. € (2011: 36,3 Mio. €). Neben genügenden Kreditlinien standen zum 31. März liquide Mittel von 119,0 Mio. € zur Verfügung (31.12.2011: 145,6 Mio. €). Nach Abzug der Bankschulden von 36,1 Mio. € errechnet sich eine Nettoliquidität von 82,9 Mio. €. Die Eigenkapitalquote liegt bei guten 38,6 %.

Ende März beschäftigte die KBA-Gruppe weltweit 6.294 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne die neu konsolidierte Schweizer Tochtergesellschaft Print Assist AG hat sich die Beschäftigtenzahl im Vergleich zum Vorjahr (Ende März 2011: 6.404) um 124 verringert. Nach Abschluss aller eingeleiteten Maßnahmen wird der Personalstand auch unter Berücksichtigung der derzeit etwa 340 Auszubildenden unter 6.000 sinken.

Unter dem Eindruck einer besser als erwartet gelaufenen drupa bestätigt der KBA-Vorstand seine Ziele für das Geschäftsjahr 2012. Diese beinhalten ein Umsatzwachstum auf über 1,2 Mrd. € und eine Verbesserung des Konzernergebnisses vor Steuern gegenüber 2011 (3,3 Mio. €).

Bei seiner Prognose stützt sich das Management auf den hohen Auftragsbestand im Konzern mit einem großen Anteil margenstarker Produkte und auf die drupa-Impulse für den Geschäftsverlauf im zweiten und dritten Quartal. Angesichts des labilen Marktumfeldes will der Vorstand seine Prognose für 2012 erst im Sommer weiter detaillieren, da dann das finale Ergebnis der Messe vorliegt und das erwartete positive Nachmessegeschäft besser einschätzbar ist.

Auf der Basis solider Finanzen, einer gesunden Bilanzstruktur, vom Markt sehr gut angenommener innovativer Produkte und des einzigartig breiten Angebotsportfolios sieht der Vorstandsvorsitzende Claus Bolza-Schünemann für KBA gute Chancen, die Marktposition als weltweit zweitgrößter Druckmaschinenhersteller weiter zu stärken. „Die sich im Zuge der Branchenkonsolidierung ergebenden Chancen nutzen wir konsequent. So haben wir bereits Maßnahmen zur Stärkung unseres internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerkes in solchen Märkten eingeleitet, in denen wir für KBA noch Wachstumspotenzial sehen. Unser strategisches Ziel, das Produktportfolio für den chinesischen Markt durch die Beteiligung an einem einheimischen Hersteller zu erweitern, verfolgen wir ebenfalls intensiv.“

www.kba.com
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