Aus den Unternehmen
Recycling macht Fuhrpark klimaneutral
Freitag 15. März 2013 - Der Selbstklebespezialist HERMA aus Filderstadt hat im vergangenen Jahr allein aufgrund der bei ihm gesammelten und wiederverwerteten Reste an Unterlagenpapier seinen gesamten Fuhrpark mit immerhin 74 Autos quasi CO2-neutral gestellt.
Gemäß dem Zertifikat der Organisation Cycle4Green (C4G; www.cycle4green.eu) hat HERMA im Jahr 2012 rund 185 Tonnen nicht mehr benötigtes Unterlagenpapier aus der Haftmaterialproduktion einem speziellen Recycling zugeführt. Mit Hilfe von C4G und dem Papierhersteller Lenzing entstanden daraus Etikettenpapier und neues Unterlagenpapier, was beides unter anderem auch wieder von HERMA eingesetzt wird. Hätte man diese Produkte in gleicher Menge aus Frischfasern produziert, wären im Vergleich zum Recycling mehr CO2-Emissionen in Höhe von rund 428 Tonnen angefallen. „Der gesamte HERMA Fuhrpark hatte im vergangenen Jahr einen Ausstoß von etwa 410 Tonnen Kohlendioxid, wenn man die kalkulatorische Laufleistung und einen praxisnahen Durchschnittsverbrauch zugrundlegt. Wir sind also, was die 74 HERMA Pkw angeht, sozusagen klimaneutral gefahren. Und das, obwohl bei uns vergleichsweise wenig Unterlagenpapier als Reststoff anfällt, weil es ja Teil des von uns produzierten Haftmaterials ist“, erklärte Dr. Thomas Baumgärtner, HERMA Geschäftsführer und Leiter des Geschäftsbereichs Haftmaterial. „Das zeigt aber, dass man bereits mit einer relativ überschaubaren Recyclingmenge recht viel bewegen kann.“
Die Herausforderung, Unterlagenpapier zu recyceln, ist erst seit etwa vier Jahren technisch gelöst. Davor war es nicht möglich, das Silikon wirtschaftlich herauszulösen. HERMA war 2010 das branchenweit erste Unternehmen, das sich an der Initiative C4G beteiligte, die speziell für diese Art von Recycling gegründet wurde. Durch das insgesamt von C4G im Jahr 2012 europaweit gesammelte Unterlagenpapier wurden etwa 7.000 Tonnen CO2 eingespart. EU-weit fallen jedes Jahr etwa 360.000 Tonnen an silikonisiertem Unterlagenpapier an, der größte Teil davon bei den Unternehmen, die Etiketten aufbringen. „Das CO2-Einsparpotenzial, das dahintersteckt, ist also riesengroß“, betonte der HERMA Geschäftsführer. „Deshalb weisen wir die Abnehmer unseres Haftmaterials, die Etikettendruckereien, bei jeder Gelegenheit darauf hin, ihre Kunden ebenfalls zur Teilnahme an der Recyclinginitiative C4G zu bewegen. Es lohnt sich – fürs Klima und für die Unternehmen, die das Unterlagenpapier andernfalls kostenpflichtig entsorgen müssten.“