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Verpackung

Verpackungsdruck nimmt in Südamerika stark zu

Vertreter der deutschen Druckindustrie machten einen Konferenz-Tour durch Südamerika, darunter Argentinien, Chile, Kolumbien, Ecuador und Peru. Hier zu sehen sind Konferenzteilnehmer in Peru.

Mittwoch 20. März 2013 - Südamerika ist eine der am schnellsten wachsenden Regionen der Welt. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung steigt dort die Nachfrage nach Verpackungen und Verpackungsdruck überdurchschnittlich.

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„Diese Entwicklung wollen wir für uns nutzen. Die deutsche Druckmaschinenbranche will in diesem dynamisch wachsenden Markt eine führende Rolle spielen“, sagte Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des Fachverbands Druck- und Papiertechnik im VDMA, am Dienstag in Buenos Aires. Die argentinische Hauptstadt war die letzte Station auf einer einwöchigen Konferenz-Tour, die die Vertreter der deutschen Druckindustrie außerdem noch nach Chile, Kolumbien, Ecuador und Peru geführt hat. In diesen Ländern liegt der Anteil des Verpackungsdrucks am gesamten Druckvolumen zwischen 45 und 50 Prozent und damit noch über dem südamerikanischen Durchschnitt.

Nach einer Untersuchung von PIRA, einem Marktforschungsinstitut für die internationale Druck- und Papierindustrie, hatte der Markt für Druckereimaschinen in den fünf Ländern 2012 ein Volumen von über 1,5 Milliarden Dollar. Bis 2017 prognostiziert PIRA eine Zunahme auf zwei Milliarden Dollar. „Das ist verglichen mit westlichen Ländern noch immer wenig, aber dafür sind die Steigerungsraten sehr groß. Wir sehen hier eine Dynamik, die wir aus den klassischen Märkten nicht mehr kennen“, sagte Heering. Zwei Zahlen machen den Unterschied deutlich. 2011 lag der Gesamtmarkt für Verpackungen in Deutschland bei knapp 40 Milliarden Dollar, auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent bei nur 36 Milliarden Dollar. 2016 rechnet PIRA für Deutschland nur mit einem moderaten Wachstum auf 41 Milliarden Dollar, für Südamerika aber immerhin mit knapp 46 Milliarden Dollar, entsprechend einer Steigerung von ca. 28 Prozent.

Ein wichtiger Grund für die zunehmende Nachfrage nach Verpackungen und damit nach Verpackungsdruck in den aufstrebenden Schwellenländern Südamerikas ist die Ernährungswirtschaft. Immer mehr Nahrungsmittel werden verpackt, weil eine wachsende Mittelschicht dies so haben will. „Das starke Wirtschaftswachstum in Peru führt zu einer Veränderung des Konsumverhaltens“, sagte Jörg Zehnle, Leiter der Auslandshandelskammer in Lima, „die Menschen wollen verpackte Lebensmittel. Gleichzeitig ist der Maschinenpark vieler Unternehmen überaltert. Daher ist das Interesse groß, wenn deutsche Unternehmen ihre Spitzenprodukte hier vorstellen.“ Was für Peru gilt, trifft auch auf die übrigen besuchten Länder zu. Entsprechend groß war das Interesse an den Konferenzen der deutschen Druckindustrie. „Wir haben gesehen, dass es wichtig ist, sich an Ort und Stelle zu präsentieren. Wir stehen im Wettbewerb. Auch andere drängen auf diese Wachstumsmärkte“, sagte Heering. Brasilien stand nicht auf dem Konferenzplan. Dieser größte Einzelmarkt des Kontinents ist schon deutlich weiter entwickelt, als seine Nachbarländer. Deshalb sind die Unternehmen der Druckmaschinenbranche dort schon länger vertreten.

Die deutsche Druck- und Papierindustrie ist kontinuierlich auf der Suche nach neuen, dynamisch wachsenden Absatzmärkten. Neben Südamerika liegt ein weiterer Schwerpunkt dieser Anstrengungen in Indien. Dort hatte die Branche 2012 eine Initiative mit dem Ziel gestartet, das Qualitätsbewusstsein für Druckprodukte zu schärfen – eine Voraussetzung für den Export deutscher High-Tech-Maschinen.

www.vdma.org
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