Aus den Unternehmen
Volle Kraft voraus in der Iggesund-Kartonfabrik Workington
Montag 11. April 2016 - Die Produktion in der englischen Kartonfabrik von Iggesund Paperboard ist jetzt wieder voll in Betrieb. Anfang März wurde die Kartonmaschine für einen Umbau stillgelegt, bei dem ihr ältester Teil, die Pressenpartie, durch den neuesten Stand der Technik ersetzt wurde.
Der Umbau wird die Kapazität der Maschine um 20.000 Tonnen pro Jahr von 200.000 auf 220.000 Tonnen erhöhen und auch eine weitere Qualitätsverbesserung ermöglichen.
„Das sind nur die unmittelbaren Auswirkungen, langfristig bedeutet die neue Pressenpartie jedoch, dass wir mit ihr eine modernere Plattform für unsere fortlaufende Entwicklungsarbeit erhalten haben, was für unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sein wird“, so Bengt Löfroth, der in der Kartonfabrik Workington für die technische Strategie zuständig ist.
Der Umbau einer großen Papiermaschine ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Durch die hohen Kapitalkosten ist jede Stunde Einnahmeverlust von großer Bedeutung. Der Umbau muss daher bis ins kleinste Detail geplant werden, damit alle Beteiligten genau wissen, was sie wann tun müssen. Die Planungen für eine Betriebsunterbrechung wie diese in Workington beginnen mehr als ein Jahr im Voraus.
Nach Abschluss des Umbaus bleiben jedoch weiterhin Unsicherheiten: Wird die Maschine wieder anlaufen und wie schnell kann die Produktion wieder in der Qualität erfolgen, die sie vor der Betriebsunterbrechung hatte?
„Im Rückblick haben unsere eigenen Mitarbeiter und auch die beteiligten Unternehmen hervorragende Arbeit geleistet“, lobt Ulf Löfgren, Geschäftsführer der Kartonfabrik Workington. „Sie haben Tag und Nacht gearbeitet, um für uns die optimalen Ergebnisse zu erzielen.“
Vor dem diesjährigen Umbau hatte Iggesund Paperboard seit der Jahrtausendwende bereits mehr als 200 Millionen Pfund in die Kartonfabrik Workington investiert. Heute ist Workington die einzige noch verbleibende Kartonfabrik auf den Britischen Inseln, die Primärfasern verarbeitet. Das Werk besitzt einen hohen technologischen Standard und ist eine ausgezeichnete Demonstration der ökologischen Vorteile von Karton im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien. 2013 stellte die Kartonfabrik ihre Energieversorgung von einem Tag auf den anderen von fossilem Erdgas auf Biomasse um. Durch diese Umstellung reduzierten sich die fossilen Kohlendioxidemissionen des Werks auf einen Schlag um 190.000 Tonnen pro Jahr, was den Abgasen von 65.000 Pkw entspricht. Die Investition, die dies ermöglichte, belief sich auf 108 Millionen Pfund.
Die neue Pressenpartie erhöht in Kombination mit anderen Maßnahmen, die zeitgleich mit dem Umbau umgesetzt wurden, zudem die Energieeffizienz der Kartonfabrik.
„Wir suchen ständig nach neuen Möglichkeiten, noch effizienter zu werden und die von uns genutzten Ressourcen zu schonen“, erklärt Bengt Löfroth. „Was wir jetzt gerade getan haben, bedeutet eine weitere Reduzierung unseres Energieverbrauchs um fast 10 Prozent – was schon an sich eine Leistung ist.“
Der in Workington produzierte Chromokarton heißt Incada. Er wird aus Primärfasern hergestellt und ist so konstruiert, dass seine Steifigkeit ihn vor allem als Verpackungsmaterial für Unternehmen prädestiniert, die sich neben einem guten Schutz ihrer Produkte bei geringem Verpackungsgewicht auch die bestmöglichen Druckergebnisse auf ihrer Verpackung wünschen.