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Verpackung

Live-Präsentation der Digitalisierung von Geschäftsprozessen

Thomas Göcke, Leiter Marketing & CRM bei Koenig & Bauer, sprach über Marke und Erfolgsfaktoren für die Entwicklung des Unternehmens. Er erläuterte, wie die Vernetzung von Menschen, Maschinen und Daten die Druckindustrie noch profitabler macht

Mittwoch 13. Juni 2018 - Koenig & Bauer gehört zu den europäischen Vorreitern bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Im Rahmen der Open-House "Koenig & Bauer 4.0 Packaging & Connected Services" überzeugten sich vom 6. bis 8. Juni mehr als 600 Anwender aus knapp 40 Ländern davon, wie die digitale Transformation den modernen Druckereialltag verändert, Prozessabläufe optimiert, neue Kundenerlebnisse schafft und die Unternehmen noch profitabler macht.

Die Fachbesucher erlebten in eindrucksvollen Live-Sessions Lösungen zur Verschlankung der Prozesse in allen Phasen der Druckproduktion, Lean Management und Standardisierung mit dem Ziel, Fehler zu verhindern. Hinzu kamen datenbasierte Mehrwertlösungen im Service, die Abläufe transparenter und Wartungen planbarer gestalten. Ralf Sammeck, Geschäftsführer von KBA-Sheetfed sowie Vorstandsmitglied von Koenig & Bauer und Thomas Göcke, Leiter Marketing und CRM, begrüßten die Fachbesucher und erläuterten die Erfolgsfaktoren von Koenig & Bauer im Bogenoffset. Diese reichen von der strategischen Ausrichtung, über den Fokus auf Wachstumsfelder, herausragende Produkte, starke Partner bis hin zur Kundenzufriedenheit insbesondere durch Digitalisierung und daraus resultierende neue Serviceangebote. Ihr Resümee: „Wir bringen zusammen, was unsere Kunden weiterbringt. Die Vernetzung von Menschen, Maschinen und Daten ermöglicht neue Geschäftsmodelle, die die Anwender noch profitabler macht.“

Keynotes von Innovations-Experten
Die Keynote der Veranstaltung hielten Gerriet Danz und Alexander Müller. Danz ist seit mehr als zwei Jahrzehnten einer der anerkanntesten Innovations-Experten im deutschsprachigen Raum. Als Kreativdirektor der internationalen Agentur BBDO unterstützte er Global Player und gründete selbst mehrere Unternehmen. In diesem Jahr bloggte er für das Hamburger Abendblatt aus dem Silicon Valley. Anhand von Beispielen aus führenden Unternehmen erläuterte er, wie Kreativität, Kollaboration, Diversität und Fehlerkultur dazu beitragen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und für die Kunden zusätzlichen Nutzen zu kreieren. Sein Fazit: „Der digitale Wandel wird nie wieder so langsam sein wie heute.“
Alexander Müller ist Experte, wenn es um die Themen Digitalisierung, Innovationen und Startups geht. Als CEO und Inhaber von GEDANKENtanken baut er mit seinem Team ein innovatives Weiterbildungsunternehmen auf. Er ist der Überzeugung, dass wir auf Grund der digitalen Revolution und dem exponentiellen Innovationswachstum in einer epochalen Zeit leben, deren Auswirkungen wir noch nicht erahnen.

Durchgängig digitale Prozesse in einer vernetzten Druckfabrik
Als Auftakt produzierte eine Rapida 76 hochwertige Luxusverpackungen in LED-UV-Technologie mit Deckweiß auf metallisiertem Karton. In einer komplexen Präsentation erlebten die Druckfachleute danach durchgängige digitale Prozesse mit dem MIS Optimus Dash mit LogoTronic Professional und Esko Equinox, einer Rapida 105 PRO, die unterschiedliche, mit dem MIS vorbereitete Verpackungsjobs produzierte, der Flachbettstanze Ipress 106 K PRO, der Rapida LiveApps Family und Servicelösungen wie PressCall, Visual Press Support, Performance Reports und Möglichkeiten des Predictive Maintenance. Sven Oswald, u. a. Wissenschaftsmoderator beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Berlin-Brandenburg, hielt alle Fäden zusammen und zeigte die Möglichkeiten moderner Datenkommunikation in der vernetzten Druckfabrik auf.
Im MIS-System Optimus Dash wurden die Aufträge mit allen erforderlichen Arbeitsschritten vor den Augen des Fachpublikums live angelegt. So konnte es sich von der Flexibilität und Schnelligkeit dieses modernen Systems überzeugen: von der Einsteuerung des Auftrages bis hin zur Nachkalkulation und Rechnungslegung.
Nach der Anlage des Jobs im MIS ging der Auftrag auf die Rapida 105 PRO. Für den Drucker sind alle vom MIS im JDF-Ticket weitergegebenen Informationen sofort im Leitstand verfügbar. Er nutzt die Auftragsinformationen zusammen mit den CIP3-Voreinstelldaten aus der Vorstufe zum automatisierten Einrichten der Maschine. Nach Plattenwechsel, Farbeinlauf und Inline-Registerkorrekturen begann der Druck von Joghurt-Verpackungen im erweiterten Farbraum 6c mit Esko Equinox.

Produktion und Kosten ständig im Blick
Über LogoTronic Professional und die Funktionen PressWatch und SpeedWatch sind für das Management des Druckbetriebes jederzeit alle Maschinen- und Betriebsdaten zur Druckproduktion verfügbar – auch dezentral auf Smartphone oder Tablet. Nach abgeschlossenem Druck sendet LogoTronic Professional alle Produktionszeiten und Verbrauchsmengen zurück an das Leitsystem Optimus. Dabei werden nicht nur Zeiten, sondern auch maschinenspezifische Meldungen gespeichert: jede Probebogenentnahme, jede Produktionsunterbrechung ist mit Auftragsbezug protokolliert. Optimus generiert aus den angefallenen Produktionszeiten mit wenigen Mausklicks einen Cost-Breakdown. Das Unternehmen sieht sofort, ob es wirtschaftlich produziert.
Nach der Joghurt-Verpackung produzierte die Rapida 105 PRO weitere Druckjobs vollautomatisch. ErgoTronic AutoRun startet eine Folge von Druckaufträgen, wobei vom Bediener voreingestellte Werte, Arbeitsschritte und Abläufe zur Anwendung gelangen. Er selbst muss dabei nicht mehr eingreifen. Dirk Winkler, Bereichsleiter Druck, kommentierte die einzelnen automatisch ablaufenden Arbeitsschritte und machte sie so für die Fachbesucher transparent. Ein Blick auf das MIS zeigte, was im steten Wechsel zwischen Theorie und Praxis an der Rapida 105 PRO passiert ist.
Während einer Breakout-Session am Nachmittag bestand die Möglichkeit, die Informationen über das MIS Optimus im kleinen Kreis weiter zu vertiefen.

Live bedruckt und verarbeitet
Gleichzeitig mit der Druckproduktion präsentierte Koenig & Bauer als Weltneuheit die Flachbettstanze Ipress 106 K PRO beim Stanzen von Faltschachteln. Sie verfügt über den bewährten Anleger der Rapida-Maschinen. Herausragende Details sind integrierte Nutzentrennung, hoher Bedienkomfort, absolute Registergenauigkeit, kurze Rüstzeiten sowie flexible Konfigurationsmöglichkeiten.

Innovative Services nutzen digitale Datenströme
Zum Abschluss der Druckdemonstration inszenierte Dirk Winkler bewusst einen Fehler im Bogenlauf der Rapida 105 PRO. Via PressCall erfolgt am Leitstand die Kommunikation mit der Hotline von
Koenig & Bauer. Die üblichen Anrufe entfallen. Ohne Zeitverzug und ohne Umwege kann durch die Hotline auf alle fernwartungs-relevanten Daten zugegriffen werden. Zur Fehlerbehebung nutzen Drucker und Service-Mitarbeiter u. a. den VisualPressSupport. Der Drucker baut einen Video-Stream zum Service-Mitarbeiter auf. Der Service-Mitarbeiter kann im Video Markierungen anbringen, Bilder daraus speichern und ablegen. Daneben hat der Service-Mitarbeiter die Möglichkeit, Dokumente auf dem Bildschirm des Mobilgerätes an der Druckmaschine anzuzeigen, um die Lösungsfindung zu unterstützen. Alle diese Daten werden zum Service-Fall in der CRM-Plattform dokumentiert, so dass diese auch bei späteren Service-Einsätzen zur Verfügung stehen.
Auf Basis der von den Rapida-Maschinen gelieferten Daten bietet Koenig & Bauer eine Reihe weiterer digitaler Services an. Anwender mit einem Fernwartungsvertrag und statischer VPN-Verbindung (Windows-Plattform) erhalten monatlich einen Performance Report, der die Leistungsdaten (nicht-auftragsbezogene Daten) sowie KPI (Key Performance Indikatoren) seiner Maschine in übersichtlicher grafischer Form dargestellt. Während Mehrwertangebote auf Basis der Leistungsdaten weltweit installierter Maschinen bei anderen Unternehmen noch in den Kinderschuhen stecken, haben sie sich bei Koenig & Bauer bereits fest etabliert.
Neben dem Bild von vergangenen Ereignissen lassen sich die Datenströme von den Rapida-Maschinen nutzen, um proaktiv (z. B. die Ausführung von Wartungen) und prädiktiv Ereignisse vorauszusagen. Dazu entwickelt Koenig & Bauer mit Algorithmen der künstlichen Intelligenz und Optimierungsmethoden wie dem Machine Deep Learning Tools, mit denen sich Muster erkennen lassen, um ungeplante Ausfälle frühzeitig zu erkennen, zu vermeiden und erforderliche Wartungen planbar zu gestalten. Dieses permanente Monitoring setzt selbstverständlich das Einverständnis des Anwenders voraus. Langfristiges Ziel ist es, Fehler zu vermeiden bevor sie eintreten. Die vom System ermittelten Daten stehen beim Anwender im Kundenportal zur Verfügung.

Breakout-Session für High-Volume-Verpackungen
In weitere Breakout-Sessions sahen die Druckfachleute High-Volume-Verpackungsproduktion im Mittel- und Großformat sowie die Produktion von Luxusverpackungen auf einer Rapida 106-Doppellackmaschine und der Rotationsstanze Rapida RDC 106.
Beim High-Volume-Druck auf einer Sechsfarben-Rapida 145 standen Druckleistungen von 18.000 Bogen/h sowie das autonome Drucken mit AutoRun im Mittelpunkt. Produziert wurden Verpackungen für Lebens- und Waschmittel im Nonstop-Betrieb. Zum Einsatz kamen konventionelle, migrationsarme Farben von Huber, Dispersionslack FoodSafe von Actega und GC1-Karton mit 270 g/m2 von BillerudKorsnäs.
Die Siebenfarben-Rapida 106 mit Lackausstattung produzierte weitere Faltschachteln mit Leistungen bis zu 20.000 Bogen/h. Dabei wurden bildbestimmende Elemente im 4c- und im 7c-Farbraum mit Esko Equinox bedruckt, so dass auf einem Bogen die Vorteile des Siebenfarben-Drucks bei der Reproduktion von Sonderfarben erkennbar waren.

Druck und Verarbeitung von Luxus-Verpackungen
An einer Sechsfarben-Rapida 106 mit Doppellack-Ausstattung wurden Health Care- und Kosmetikverpackungen hergestellt. Die Produktion lief im LED-UV-Prozess mit Inline-Kaltfolien- sowie Lackveredelung mit UV-Lack sowie Micro-Embossing über das zweite Lackwerk. Gezeigt wurden schnelle Jobwechsel sowie die neueste QualiTronic-Messtechnik-Generation u. a. mit Inline-Farbregelung QualiTronic ColorControl.
Auf der Rotationsstanze Rapida RDC 106, der mit Leistungen bis zu 17.000 Bogen/h schnellsten Stanze der Welt, erfolgte die Verarbeitung beider Druckjobs. Die Rapida RDC ist als Stanze für drei Segmente (Verpackung, Inmould-label und Akzidenz) und fünf Prozesse (Stanzen/Ritzen, Lochausstanzung und -absaugung, Rillen/Prägen, Ausbrechen) bereits erfolgreich etabliert. Ein erster Anwender hat sich bereits für die zweite Maschine dieser Baureihe entschieden.
Die Health Care-Verpackung erhielt eine Blindprägung. Gleichzeitig wurde sie gerillt, gestanzt und ausgebrochen. Zur Nutzentrennung stand ein Master Blanker von Laserck zur Verfügung. Nach einen schnellen Jobwechsel wurde die Kosmetikverpackung an der Rapida RDC 106 gerillt, gestanzt und ausgebrochen. Mit bis zu 15.000 Bogen/h zeigte die Rapida RDC 106 erneut ihre unübertroffene Leistungsfähigkeit im Produktionsprozess.

www.koenig-bauer.com
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