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Bilanz der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie für das Jahr 2019

Mittwoch 05. Februar 2020 - Hinter der deutschen Farbenindustrie liegt ein enttäuschendes Geschäftsjahr. Der Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. Peter Jansen musste am Dienstag (4.) in Frankfurt/Main negative Zahlen für die rund 200 Mitgliedsunternehmen präsentieren. Die Branche steht unter Druck und folgt damit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

In der Bilanz für 2019 zeigt sich die große Bandbreite der überwiegend mittelständisch geprägten Farbenindustrie:

Verkaufsmengen: Ergebnisse 2019 und Prognosen für 2020
Bei der verkauften Menge erwartet der VdL für 2019 einen Rückgang um 3% auf 1.625 Tausend Tonnen Lacke und Farben. Dieser Rückgang wird sich voraussichtlich in abgeschwächter Form fortsetzen und in der Prognose für 2020 zu einem Verbrauch von 1.605 Tausend Tonnen (-1,2%) führen. Der Umsatz der in Deutschland verkauften Lacke, Farben und Druckfarben ging 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1,4% zurück und betrug gut 5,33 Mrd. €. Im laufenden Jahr erwartet der VdL nur einen ganz leichten Anstieg um 0,4% auf knapp 5,35 Mrd. €.
 
 
Bautenanstrichmittel
 
Auch wenn das Malerhandwerk ein deutliches Plus verbucht – die Farbenhersteller können diesem Auftragsboom kaum folgen: Bei den Umsätzen im Profibereich inklusive Putze und Spachtel erwartet der VdL für 2019 eine Seitwärtsbewegung bei rückläufigem Volumen. Dabei nehmen die Umsätze der Innenwandfarben, Spachtel und Putze zu, während Fassadenfarben, Lacke und der Bereich Holzschutz einen deutlichen Rücklauf aufweisen.
 
Farben und Lacke für den Do-it-yourself-Sektor haben in der ersten Jahreshälfte zugelegt. Dieser Zuwachs ging in der 2. Jahreshälfte verloren, so dass am Jahresende ein Rückgang im Volumen von 1% zu Buche steht. Auch hier haben die Innenwandfarben deutlich besser abgeschnitten, als die übrigen Segmente.
 
Der VdL prognostiziert für das Jahr 2020 einen weiteren mengenmäßigen Rückgang von   1,1% auf 824 Tsd. Tonnen. Der Umsatz wird um 3 Mio. EUR auf 1.680 Mio.€ zurückgehen. Das ist ein Rückgang von 0,2%.
 
 
Performance Coatings
 
Der Bereich Performance Coatings ist stark abhängig von der Entwicklung des produzierenden Gewerbes. Auffällig ist der deutliche Rückgang der Verkaufsmenge bei Autoserienlacken mit -9,5 %. Das entspricht in etwa dem Rückgang der Pkw-Produktion.
 
 
Weniger dramatisch hat sich der Absatz in den Bereichen Möbel/Holz (-2,1%), Autoreparatur (-0,5%) und sonstige Industrie (-3,7%) verringert.
 
Für 2020 wird insbesondere im Bereich Autoserie (OEM) ein Zuwachs von 1,1% vorhergesagt, für den Bereich Möbel/Holz ein Rückgang von -1,0%, Autoreparatur wird stagnieren und für die sonstigen Industrielacke geht der Verband von einem Rückgang im Verbrauch von -0,4% aus. 
 
Der Umsatz der Industrielacke insgesamt wird im laufenden Jahr mit 1,4% wieder etwas ansteigen auf 3,01 Mrd. € nachdem es 2019 noch einen Rückgang um 2% gab.
 
 
Druckfarben
 
Nach wie vor schlägt der Rückgang des Publikationsdrucks auf den Absatz der Druckfarbe durch. Auch der Verpackungsdruck ist leicht rückläufig. Insgesamt beträgt der Mengenrückgang bei den Druckfarben im Jahr 2019 -5,0%. Für 2020 erwartet der VdL nur noch ein Minus von -3%. Es werden dann Druckfarben im Wert von 665 Mio. € in Deutschland umgesetzt.
 
Import/Export
 
Selbst der Export schwächelt und ist 2019 um -1,4% auf 3.561 Mio. € zurückgegangen. Importiert wurde für 1.080 Mio. € (-3,5%). 2020 wird sowohl eine leichte Steigerung bei den Exporten auf 3.595 Mio. EUR (+1,0%) als auch bei den Importen auf 1.087 Mio. EUR (0,6%) erwartet. Dadurch steigt der Exportüberschuss leicht an.
 
 
Gesamtprognose für 2020
 
Der VdL erwartet für das Jahr 2020 keine wesentlichen Verbesserungen. „Ein Lichtblick ist im Bereich der Automobillacke, dessen Negativtrend nach den aktuellen Prognosen gestoppt werden kann. Auch der Abwärtstrend bei den Druckfarben wird sich vermutlich verlangsamen“, stellt Jansen in Aussicht. Die Umsätze bei den Performance Coatings würden nach heutiger Prognose deutlich im Plus landen, was überwiegend auf Preiseffekte zurückzuführen ist. Die Bautenfarben und -lacke treten 2020 ebenfalls auf der Stelle.

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