Aus den Unternehmen
bvdm Trotz angespannter Lage spürt die deutsche Druck- und Medienwirtschaft erste Anzeichen einer Erholung
Donnerstag 02. Juli 2020 - Die Ergebnisse der aktuellen Branchenumfrage des Bundesverbandes Druck und Medien e.V. (bvdm) signalisieren eine leichte Zuversicht hinsichtlich der Umsatzentwicklung in der Druck- und Medienwirtschaft.
Wie in nahezu allen Wirtschaftszweigen sind auch in der Druck- und Medienbranche seit dem Shutdown die Umsätze stark zurückgegangen (-27 Prozent im April gegenüber dem Vorjahr). Die Branche zeigte zwar geringere Einbußen als laut IW Köln z.B. die Automobilwirtschaft, die Luft- und Raumfahrtindustrie oder Dienstleistungsgewerbe wie in der Hotel- und Gaststättenbranche. Spätestens aber mit dem Einbruch des Werbemarktes sahen sich viele Druck- und Medienunternehmen existenziell bedroht.
Mit den Lockerungen der Kontakteinschränkungen und einer zunehmenden Erholung des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens steigt nun naturgemäß auch der Bedarf an Druckprodukten wieder an und sichert das Überleben von Betrieben. Allerdings zeigen die Ergebnisse der zwei bvdm-Kurzumfragen, dass der Branchenumsatz im Jahr 2020 durchschnittlich rund 25 Prozent unter dem Vorjahresumsatz liegen dürfte.
Die Umfrageergebnisse belegen auch, dass die Branche vergleichsweise widerstandsfähig ist. So gehen trotz des aktuell schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes rund 53 Prozent der Unternehmen davon aus, ihre wirtschaftliche Existenz unter den momentanen Bedingungen für mehr als 6 Monate aufrechterhalten zu können.
„Wir hoffen daher stark, dass die vom IW Köln prognostizierte Erholung der Wirtschaft im dritten Quartal tatsächlich eintritt, denn davon würde auch die Druck- und Medienwirtschaft profitieren“, kommentiert Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des bvdm, die aktuelle nach wie vor bedrohliche Situation.
Für vorsichtigen Optimismus der Betriebe sprechen auch die Antworten der befragten Teilnehmer zum Thema „Zukunftsorientierte Maßnahmen im Unternehmen“. Gaben in der April-Umfrage noch 72 Prozent an, Investitionen gegebenenfalls zu verschieben oder zu streichen (45 Prozent) so ziehen im Juni nur noch 55 Prozent der Befragten eine Investitionsverschiebung und 27 Prozent eine Streichung in Betracht. Dies unterstreicht die Angabe von 29 Prozent der Befragten, die in der Automatisierung des Unternehmens Einsparpotenzial sehen. 40 Prozent wollen die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens durch eine Intensivierung von Kooperationen mit anderen Marktteilnehmern aufrechterhalten.
Die Ergebnisse der Umfrage beruhen auf vollständig beantworteten Fragebögen von 497 Unternehmen der gesamten Branche. Davon beschäftigen rund 73 Prozent weniger als 50 Mitarbeiter, weitere 22 Prozent sind mittelständisch. Damit trägt die Stichprobe weitgehend der KMU-Struktur der Branche Rechnung. Rund 70 Prozent der teilnehmenden Unternehmen sind überwiegend im Werbe- und Akzidenzdruckbereich tätig.