Aus den Unternehmen
bvdm-Konjunkturtelegramm: Deutsche Druck- und Medienindustrie
Montag 02. Oktober 2023 - Im September 2023 stabilisierte sich das saison- und kalenderbereinigte Geschäftsklima der deutschen Druck- und Medienbranche etwas. Sowohl die Geschäftslageeinschätzung als auch die Geschäftserwartungen hinsichtlich der nächsten 6 Monate waren im Vormonatsvergleich leicht positiv.
Der vom Bundesverband Druck und Medien (bvdm) berechnete Geschäftsklimaindex stieg saison- und kalenderbereinigt um 1,7 Prozent im Vergleich zum August an. Mit 88,8 Punkten notierte der Index rund 5,9 Prozent über seinem Vorjahres-niveau. Die anhaltende Auftragsschwäche sowie eine Verschlechterung der Ertragslage sorgen jedoch dafür, dass die Einschätzungen der Druck- und Medienunternehmer trotz leichter Zugewinne im September weiterhin über-wiegend pessimistisch ausfallen.
Im September 2023 bewerteten die vom ifo Institut befragten Entscheider der Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Vormonat. Analog dazu stiegen auch die Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung der nächsten sechs Monate an. Die Werte für das Geschäftsklima steigen daher gegenüber dem Vormonat an. Die Ausprägungen der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.
Der saison- und kalenderbereinigte Geschäftslageindex brach im September den Negativtrend der letzten drei Monate und notierte mit 88,7 Punkten rund 1,7 Prozent über dem Vormonatswert. Damit lag der Index jedoch weiterhin rund 6,7 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. 53 Prozent der befragten Unternehmenslenker bewerteten die aktuelle Geschäftslage ihres Unternehmens im September als neutral. Rund 16 Prozent schätzten die Lage positiv ein, während rund 31 Prozent eine negative Position einnahmen. Der Saldo lag mit einem Wert von rund -16 Prozentpunkten weiterhin im negativen Bereich und rund 13 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Geprägt wurden die Beurteilungen bei den Betrieben im September von den weiterhin geringen Auftragsbeständen und einer Verschlechterung der Ertragslage. Insgesamt schätzten 56 Prozent der Befragten ihre Auftragslage im September als zu gering ein, während 42 Prozent eine neutrale Bewertung abgaben. Der Saldo lag mit rund -55 Prozentpunkten weiter deutlich im negativen Bereich und damit rund 18 Prozentpunkte unter den Werten des Vorjahresmonats jedoch rund 7 Prozentpunkte über dem Jahrestiefstwert aus dem Juli 2023. Zusätzlich belastetet die Ertragslage der Druck- und Medienunternehmen. Mit einem Saldo von -36 Prozentpunkten bewerten die Befragten ihre aktuelle Ertragslage deutlich schlechter als noch im Vorjahresmonat (-24 Prozentpunkte) und belasten damit die Geschäftslage der Unternehmen.
Auch die Erwartungen der Unternehmen in der Druck- und Medienbranche hinsichtlich der zukünftigen Geschäftslage stiegen im September leicht an. Mit saisonbereinigt 89,0 Punkten lag der Index rund 1,7 Prozent über dem Vormonatsniveau. Jedoch gaben weiterhin nur wenige Unternehmen (10 Prozent) an, eine signifikante Besserung ihrer Geschäftslage in den nächsten 6 Monaten zu erwarten. Ein überwiegender Anteil der Befragten (53 Prozent) ging von einer gleichbleibenden Lage aus, während rund 37 Prozent mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage rechnen. Der Ausblick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gibt darüber hinaus wenig Grund zur Annahme positiver Wachstumsimpulse und lässt damit nicht auf eine grundlegende Verbesserung der Auftragslage schließen. Rund 59 Prozent der Betriebe erwarten eine gleichbleibende Produktionstätigkeit innerhalb der nächsten drei Monate während 26 Prozent sinkende Produktionszahlen erwarten. Auch die Kostensituation der Betriebe ist perspektivisch weiterhin angespannt und dürfte in einem von starkem Wettbewerb und Überkapazitäten geprägten Markt die Gewinnmargen der Betriebe weiter belasten. Angesichts dieser Situation verschärften sich die Erwartungen an die zukünftige Beschäftigungsentwicklung und erreichten mit einem Saldo von -29,5 Prozentpunkten ein neues Jahrestief.