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Aus H+H wird H+H by MBO
Samstag 08. Juni 2024 - Als eigenständige Marke und als Teil der MBO Group hat sich H+H mit 75 Jahren Erfahrung im an- spruchsvollen Bereich der Kleinst- und Spezialfalzungen, weltweit einen sehr guten Namen gemacht. Hier reagiert man nicht nur auf die Veränderungen in der grafischen Industrie, sondern gestaltet aktiv die Zukunft: Seit vier Jahren Teil der japanischen Komori Corp., stellt sich die MBO Group nun ganz neu auf.
Niederschlag findet dies in einer neuen Markenstrategie samt druckfrischem Brandpaper und komplett neuem Webauftritt sowie im gesamten Mindset des Unternehmens und aller Mitarbeitenden: Vom primären Produktfokus zum ganzheitlichen Ansatz mit umfassenden Lösungen für den ganzen Druck- saal – und weit darüber hinaus. Im Zuges des Rebrandings wurden auch die Ebenen der Organisa- tionsstruktur diskutiert und neu strukturiert, um ihre Rolle in der Markenkommunikation zu definieren: Falzmaschinen aus dem Hause H+H werden künftig als Produktreihe mit dem Zusatz „H+H by MBO“ versehen.
Auf der drupa 2024 präsentiert H+H das weiter entwickelte M9 Falzkonzept: Kernelement ist dabei die Falzmaschine M9.32, die mit ihrem hohen Automatisierungsgrad die einzige Maschine mit bis zu 24 Falztaschen am Markt ist.
Bereits bei der Entwicklung des völlig neuen Maschinentyps war es angelegt, dem Markt eine ma- nuellen sowie eine automatische Variante anzubieten. Durch die Nutzung der jahrelang erprobten MBO-Technik in Verbindung mit der M1 Advanced Steuerung, lassen sich die Falzwalzen und die Falztaschen automatisch einstellen. Das funktioniert so schnell und präzise, dass praktisch mit dem ersten Bogen bereits einwandfreie Produkte gefalzt werden können. Die Reproduzierbarkeit von Jobs und die Möglichkeit des Remotezugriffs durch das H+H-Serviceteam sind dabei selbstverständlich.
Die M9 besticht weiterhin durch ihren geräuscharmen und wartungsfreien Bandantrieb und eine Aus- schleusung für Doppelbogen vor dem ersten Falzwerk. Damit wird die Effizienz des Konzeptes unter- strichen, in dem Rüstzeitoptimierung und hervorragende Bedienerfreundlichkeit den größtmöglichen Kundennutzen generieren. In diesem Zusammenhang ist auch die bewährte Messerwellenkassette von MBO zu nennen, die sich mit all Ihren Vorteilen und mit einem doppelten Messerwellenpaar in der M9 wiederfindet.
Das M9 Falzwerk kann sowohl mit einem Rundstapelanleger als auch mit einem Flachstapelanleger geliefert werden.
Neu: Kamera- und Waterscoringsystem zur Qualitätssteigerung und -sicherung
Mit der Integration eines Kamerasystems in das HMI der M1 Advanced Control steht nun erstmalig auch eine steuerungsintegrierte Kontrolleinheit zur Verfügung, um die hohe Produktionssicherheit zu gewährleisten, wie sie beispielsweise für die Pharmaindustrie unerlässlich ist. Ebenso lässt sich op- tional ein Waterscoringsystem in die M1 Advanced Steuerung eingliedern. Das ist besonders wichtig, wenn z.B. sehr dicke Produkte gefalzt werden sollen. Falzqualität und Planlage der gefalzen Bogen verbessern sich durch den Einsatz von Waterscoring deutlich, was großen Einfluss auf die Anzahl der Produkte pro Tray mit sich bringt und damit auch kostenmäßig relevant ist. Auch die bei der In-/Outsertherstellung optionale Verschlussbeleimung (auch mit Leimüberwachung erhältlich) ist in die M1 Advanced Steuerung integriert.
Die beeindruckende Flexibilität des Maschinenkonzeptes zeigt sich darin, dass die für die Insertfer- tigung obligatorische Mehrfachnutzenfertigung inkludiert ist. Darüber hinaus ist es auch möglich, die M9 als DFT Falzwerk zu erhalten. Damit kann ein weiterer zukunftsweisender Schritt getan werden, um die Möglichkeiten des Digitaldrucks von der Rolle nutzen zu können. Die M9 wird einfach mit den hervorragenden MBO Rollenabwicklern und Querschneidern kombiniert. Beide Verarbeitungsvarian- ten erlauben die modulare Erweiterung des Falzkonzeptes zu einer ausgewachsenen Outsertlinie.
Neu dabei ist, dass alle Kreuzbrüche mit dem Messerfalz anstatt eines Taschenfalzes ausgeführt wer- den können, was zu erheblichen Rüstzeitverkürzungen und einer Produktivitätssteigerung führt.
Das neue Verfahren ist bereits von H+H zum Patent angemeldet worden. Die optionale Varianz er- möglicht es dem Bediener, mit dem neuen Schwertfalzwerk KB60 und dem XPR25 (Parallelschwert- falzwerk von unten) sehr schnell und einfach die ersten beiden Kreuzbrüche einzurichten. Alle nach- folgenden Peripherieaggregate, etwa Parallelschwertfalzwerke und Bandpressen, lassen sich je nach geforderter Falzart nahezu beliebig kombinieren. Erweiterung findet die M9 Philosophie zudem durch den Einsatz eines Verschlussetikettierers oder die Ergänzung des XP25 Schwertfalzwerkes mit einem Kaltleimsystem.
Ein weiteres Highlight auf der Drupa wird das H+H DQC-System: Bevor die Produkte ausgelegt werden, findet eine dreidimensionale Vermessung des gefalzten Produktes statt, um eventuelle Fal- zungenauigkeiten auszuschließen. Schlecht gefalzte Bogen werden mit einer entsprechenden Proto- kollierung zuverlässig ausgeschleust, sodass sich der Fertigungsprozess lückenlos zurückverfolgen lässt. Zudem können, über eine zusätzliche Aussteuerweiche, gute Produkte zur visuellen Kontrolle entnommen werden.
Mit Ausblick in die Zukunft wird H+H das M9 Falzkonzept kontinuierlich weiterentwickeln.