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Basel II in der Druckindustrie

Dienstag 19. Oktober 2004 - Basel II wird in den nächsten Jahren zu einer der größten Herausforderungen für kleine und mittelständische Druckbetriebe werden.

Diese Ansicht vertrat Jo van Onsem, General Manager Production & Services der Xerox GmbH, im Rahmen des dritten deutschen Premier Partner Kongresses von Xerox. Nur wenige Druckbetriebe, so seine Einschätzung, machen sich derzeit mit den verschärften Anforderungen der Kreditinstitute für die Vergabe von Fremdkapital vertraut. Die größte Schwierigkeit sieht der Xerox-General Manager daher auch in dem geringen Kenntnisstand über die Kriterien, die ein Druckbetrieb künftig gegenüber seiner Hausbank erfüllen muss. Mehr als 50 Teilnehmer aus 40 Druckunternehmen diskutierten am 14. und 15. Oktober in Hamburg die Auswirkungen von Basel II auf die Druckindustrie.
Druckbetriebe, die Fremdkapital aufnehmen wollen, müssen sich ab 2006 einer Unternehmensbewertung unterziehen. In umfassenden Ratings analysieren die Kreditinstitute hierbei die Bonität ihrer Kunden nach einem festgelegten Kriterienkatalog. Im Unterschied zu früher werden nun auch zukunftsbezogene Fakten stärker berücksichtigt. Dazu zählen neben Markt- und Konjunktur-Trends vor allem Faktoren wie Management- und Mitarbeiterqualität, Strategiepläne und Leitsätze. Obgleich Basel II offiziell erst in einem Jahr in Kraft tritt, sind die meisten Banken bereits seit längerem dazu übergegangen, ihr finanzielles Risiko durch Anwendung der Basel II-Kriterien zu minimieren. Neben fehlendem Fachwissen zu der neuen Bewertungspraxis der Banken sind viele Druckdienstleister zudem selten in der Lage, aus sich heraus die geforderten Analysen und Konzepte zu erstellen.
«Hier sehen wir die Verantwortung ein stückweit auf Seiten der Hersteller», sagt Jo van Onsem. «Wir möchten Druckbetriebe «fit» machen für das Bankgespräch. «Xerox unterstützt seine Kunden beispielsweise durch Beratung im Vorfeld einer Investitionsentscheidung. «In vielen traditionellen Unternehmen der Druckbranche wächst die Akzeptanz digitaler Produktionsweisen als notwendiger Schritt für die Zukunftssicherung ihres Betriebs. Wir wollen diesen Unternehmern helfen, Digitaldruck zielgerichtet und erfolgreich einzusetzen.» Hierzu muss, neben dem für das Unternehmen passenden Produktangebot, vor allem ein Wissenstransfer erfolgen: Diejenigen Unternehmen haben es im Bankgespräch einfacher, denen Informationen über die Geschäftchancen in neuen Anwendungsfeldern des Digitaldrucks zur Verfügung stehen. Xerox nutzt seine Expertise in diesem Markt, um Druckbetrieben die Aufstellung von Businessplänen und strategischen Konzepten zu erleichtern, die mittlerweile von allen Banken vorausgesetzt werden.

Unterstützung für Premier Partner
Weitere Unterstützung erhalten Unternehmen, die sich im Premier Partner Netzwerk von Xerox zusammengeschlossen haben. Das Netzwerk gilt als Forum für den Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwischen Hersteller und Druckdienstleister – aber auch zwischen den Druckbetrieben unter einander. Mittlerweile gehören mehr als 40 Druckdienstleister in Deutschland diesem Netzwerk an. Sie alle zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen überwiegenden Teil ihres Umsatzes mit Digitaldruck erwirtschaften. Die im Rahmen dieses Netzwerk stattfindenden nationalen und internationalen Kongresse dienen dem beiderseitigen Informationsaustausch. Die Diskussion über zukunftsweisende Geschäftsmodelle vor dem Hintergrund von Basel II stand im Mittelpunkt des dritten deutschen Premier Partner Kongresses in Hamburg.
Dipl.-Ing. Stefan Brunken vom Verband Druck & Medien Nord eV. referierte über «Die Druck- und Medienindustrie im Fokus der Banken – Richtig vorbereitet ins Bankengespräch». Am zweiten Tag erläuterte Dr. Peter Kreuz, Inhaber von Advanced Innovation, wie mutiges Management für die Märkte von morgen eingesetzt werden kann. Neben diesem Schwerpunktthema hatten die Teilnehmer des Kongresses die Möglichkeit, ihr Fachwissen in gemeinsamen Workshops zu vertiefen.

www.xerox.de
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