Verbrauchsmaterialien
Schneidersöhne Unternehmensgruppe erhält das FSC- Zertifikat
Dienstag 11. Januar 2005 - Alle Schneidersöhne Niederlassungen in Deutschland sind nun FSC zertifiziert. Die ausländischen Tochtergesellschaften werden folgen, wobei Sihl & Eika in der Schweiz schon seit 2003 über das begehrte Zertifikat verfügt.
Gerade Deutschland gehört zu den Ländern mit einem sehr ausgeprägten Umweltbewusstsein. Die Mülltrennung hierzulande sucht ihresgleichen und schon bei den Grundschülern steht das Thema „Umweltschutz“ auf dem Lehrplan. Kein Hersteller will sich dem Vorwurf aussetzen, bedenkenlos mit Ressourcen umzugehen.
Auch die europäische Papierindustrie nahm in den vergangenen Jahren ihre Verantwortung der Umwelt gegenüber sehr bewusst wahr: Produktionsabläufe, Technologie und eingesetzte Rohstoffe wurden auf ökologische Verträglichkeit hin verbessert. Elementarchlorfrei gebleichte Papiere sind heute eine Selbstverständlichkeit, Recyclingpapiere nicht mehr wegzudenken. Das nahe liegende Bestreben ist jetzt, die Produktionsmethoden des wichtigsten Rohstoffes zur Papiererzeugung, nämlich Holz, verantwortungsvoll zu regeln.
Waren in den letzten 30 Jahren Recycling der Rohstoffe und umweltfreundliche Produktion die vorherrschenden Umweltthemen der Papiererzeuger, so ist es nun die nachhaltige Produktion des Rohstoffes Holz. Das ist durchaus auch im Sinne der Forstwirtschaft, denn nur über einen schonenden Umgang mit den Ressourcen kann der stetige wachsende Bedarf an Zellstoff gedeckt werden. Allein die Papierindustrie verarbeitet weltweit ca. 180 Mio Tonnen Zellstoff im Jahr.
FSC Forest Stewartship Council
Als Kontrollinstanz haben sich in den letzten Jahren verschiedene Zertifizierungsmodelle etabliert. In Europa sind dies PEFC und FSC , wobei FSC am meisten verbreitet ist und auch von Umweltschutzorganisationen wie dem WWF empfohlen wird. FSC wurde 1993 in Toronto von Umweltschutzorganisationen , Vertretern betroffener Volksgruppen und Unternehmen der Holz- und Forstwirtschaft gegründet. Das FSC- Label konnte sich in kurzer Zeit als anerkanntes und glaubwürdiges Zertifizierungssystem für verantwortliche Waldwirtschaft etablieren. Im Dezember 2003 waren weltweit bereits 40 Mio. ha Wald in 71 Ländern FSC-zertifiziert , darunter Schweden, Polen und die USA, aber auch Brasilien, Bolivien und Südafrika.
Chain of custody
Eine Besonderheit des FSC Modells ist die „Chain of custody“ genannte Überprüfung der Warenkette. Nicht nur der Wald wird kontrolliert, sondern die gesamte Produktionskette bis zum Verkauf an den Verbraucher. Es muss also jeder Betrieb, der das Ursprungsprodukt verändert, über ein Zertifikat verfügen.
FSC in der Papierwirtschaft
Das FSC- Label findet sich bisher vor allem auf Möbeln und Bauholz. Zertifiziertes Papier ist noch nicht so weit verbreitet. Viele Papierfabriken setzen zwar schon heute große Anteile an FSC Zellstoff ein, sind aber nicht zertifiziert, denn das ist mit hohem Aufwand und einer strengen Kontrolle verbunden. Papier wird anders als Möbel oder Holzplatten aus verschiedenen Zellstoffen hergestellt. Deswegen ist es schwierig, alle Wege bis zum Ursprungswald lückenlos zu belegen.
Schneidersöhne als Papiergroßhandelsunternehmen steht in ständigem Kontakt mit den Endabnehmern. Dort war schon seit einiger Zeit ein deutlich gestiegenes Interesse am FSC-Zertifikat zu erkennen. Dem wollte Schneidersöhne Rechnung tragen und bemühte sich bei FSC um das Label. Die 13 deutschen Niederlassungen und Tochtergesellschaften sind nun zertifiziert, 2005 sollen auch die Auslandstöchter folgen.