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Offsetdruck

Applied Innovations – Zukunft im Zeitungsdruck

Mittwoch 19. Oktober 2005 - Als unangefochtene Nummer eins im Markt liefert MAN Roland Zeitungsdruck-Systeme in alle Welt. In mehr als 75 Ländern auf allen Kontinenten erreichen die Druckprodukte, die auf einem System der MAN Roland realisiert wurden, über 400 Millionen Menschen.

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Anwendungsorientierte Innovationen an Drucksystemen von MAN Roland bewähren sich dabei im täglichen Einsatz. Das umfasst Anlagenkonzepte wie die COLORMAN im Format XXL oder die neue COLORMAN 4/1 in Satelliten-Bauweise. Die innovative Zeitungstechnik orientiert sich dabei an Marktanforderungen wie Vierfarbigkeit auf allen Seiten, kleineren Formaten und noch effektivere Produktion. MAN Roland stellt dabei die Interessen seiner Kunden in den Mittelpunkt. Diese wollen für ihre Produktionsaufgaben ein schlüssiges, praxisgerechtes Konzept.
 
Anwendungsorientierte Innovationen
Der Messeauftritt von MAN Roland zur ifra steht unter dem Motto „Applied Innovations“. Dazu gehören neben den innovativen Zeitungsanlagenkonzepten Added-Value-Branchenlösungen mit den drei starken Marken printcom, printnet und printservices. Den Anfang machte printnet, das Integrations- und Vernetzungsangebot für Druckhäuser und Verlage von MAN Roland. Darauf folgten die printservices. Seit der drupa 2004 bilden sie das Dach über dem gesamten Dienstleistungsangebot. Service heißt Rundumbetreuung – vom ersten Kontakt über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg bis zur Neuinvestition mit breit gefächerten Leistungen wie Consulting, Finanzierung und Projektmanagement, aber auch Training, Instandhaltung und Upgrades ebenso wie LifeCycleManagement. Aufbauend auf jahrzehntelanger Erfahrung und fortlaufender Forschungs- und Entwicklungsarbeit stellt MAN Roland mit der neuen Marke printcom einen großen Teil seiner Systemkompetenz für die Prozessoptimierung seinen Kunden zur Verfügung. Damit ausgestattet wird die Auswahl, Beschaffung und Anwendung der richtigen Produkte um ein gutes Stück transparenter, schneller und sicherer.
 
Closed Loop-Systeme automatisieren den Zeitungsdruck
Ein wichtiger Bestandteil der Applied Innovations sind Closed-Loop-Konzepte für die durchgängige Automatisierung im Zeitungsdruck. Nicht Versprechungen, die nicht oder nur unzureichend realisiert werden, sondern praxisgerechte Lösungen sind Zielsetzung, die zuverlässige Funktionserfüllung in der täglichen Zeitungsproduktion bei berechenbarem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Diese fortschrittlichen Automatisierungslösungen basieren auf printnet. Die Software für die Maschinensteuerung und die eingebundenen Komponenten kommen aus einer Hand und bilden ein homogenes System. In printnet sind Auswerte-, Qualitäts- und Management-Funktionen zukunftssicher aus einer Quelle integriert.
 
Kundenorientierte Lösungen
Nur anwendbare Automatisierungsmodule, von denen der Kunde einen effektiven Nutzen hat, kommen zum Zuge – keine „Nice-to-have-Lösungen“. Denn hohe Qualität und Qualitätskonstanz ohne Kompromisse überzeugen Anzeigenkunden und Zeitungsleser – und Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit und Flexibilität sind zudem für Zeitungsverleger von großer Bedeutung.
Qualitätskonstanz führt zu weniger Reklamationen und stärkt die Zeitung für den Wettbewerb mit anderen Medien. Deshalb wünscht sich der Zeitungsverleger eine Standardisierung der Prozesse. Durch Automatisierungsmodule ist der Verfahrensprozess nicht mehr einzig von dem unterschiedlich guten Know-how der verschiedenen Bediener abhängig. Zeitersparnisse beim Einrichten, schnellerer Fortdruck und starke Reduzierung der Andruckmakulatur sind die positiven Folgen. Das spart Kosten!
 Neue Dimensionen der Automatisierung für die industrielle Zeitungsproduktion bieten High-end-Lösungen mit Closed-Loop-Systemen für Schnittregister, Farbregister, Farbdichteregelung, Bahnspannungsregelung und konstante Abdruckbreiten.
 
Schnittregister in Zukunft markenlos
Eine durch Marken gestützte Schnittregisterregelung ist an Zeitungsmaschinen schon lange Standard. Die Vorteile der automatischen Schnittregisterregelung:
– Keine Schnittmakulatur nach dem Einrichten
– Keine Schnittmakulatur beim Hochlauf und Auslauf
– Entlastung des Bedieners. Er kann sich auf andere Maschinenfunktionen konzentrieren.

Das Schnittregister-Regelsystem von MAN Roland misst mit einem CCD-Kamerasystem. Die unauffällige Marke ist beliebig platzierbar. Das System erlaubt eine hohe Messfrequenz. Eine ab 2006 verfügbare Weiterentwicklung von MAN Roland benötigt keine Marken mehr. Auf Basis der Bilddaten aus der Vorstufe bieten markante Stellen im Bild die Regelgrundlage. Das reduziert den Aufwand für notwendige Vorbereitungsarbeiten, das Teach-in der Markenposition entfällt.
 
Farbregister mit kleinsten Marken in Zukunft markenlos
Ein neuartiges Regelsystem sorgt an Zeitungsmaschinen von MAN Roland für ein passgenaues Farbregister. Eine CCD-Kamera misst extrem kleine Farbmarken mit einer Größe von nur 0,2 x 0,2 mm. Eine weiterentwickelte, bildsujetorientierten Farbregisterregelung ohne Marken bedeutet, dass in Zukunft praktisch kein Aufwand mehr für Vorbereitungsarbeiten notwendig ist.
 
Farbdichteregelung auf Basis Graubalance in Zukunft markenlos
Von einer Inline-Farbregelung hat der Anwender einen hohen Nutzen, denn eine Untersuchung des Arbeitskreises Druckprozessoptimierung ergab: 70 Prozent aller Stellvorgänge im Fortdruck betreffen die Farbzonen.
Das System bietet:
– Konstante Qualität im Fortdruck
– Weniger Makulatur
– Weniger Reklamationen
– Standardisierung der Prozesse
– Kürzere Einrichtezeit
– Weniger Personalaufwand, Entlastung des Personals. Die Druckqualität wird unabhängiger von der Erfahrung des Druckers.

Durch geplante Qualitätsauswertungen in printnet verfügt der Anwender weiter über zusätzliche Nachweis- und Analysemöglichkeiten zur Dokumentation der Qualitätskonstanz.
Die Inlineregelung mit Referenzbalken ist ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Messung und Regelung auf Basis einer Bildanalyse. In der Zukunft wäre auch eine spektralfotometrische Bildanalyse auf Basis der Bilddaten denkbar.
 
Gute Praxiserfahrungen in Helsinki
Sehr erfolgreich misst und regelt als erste Zeitungsdruckerei weltweit Helsingin Sanomat im finnischen Helsinki die Farbe an einer sechsbahnigen Maschine inline. Das hier eingesetzte Messsystem misst in einem mindestens 1,7 mm hohen Streifen die Graubalance im Vergleich zur Referenz aus der Bilddatenbank. Die Messung von Schwarz kann in einer mindestens 0,6 mm breiten Linie erfolgen. Alle notwendigen Messelemente sind in das Zeitungslayout jeder Seite integriert. Die Messung erfolgt in einem Abstand von ca. 5 mm von der Papierbahn. Es gibt keine bewegten Teile. Das Messsystem ist mit einer Glasplatte gegen die Papierbahn versiegelt.
 
TECOSYS für konstante Bahnspannung
Mit TECOSYS verwirklicht MAN Roland den geschlossenen Regelkreis für eine konstante Bahnspannung. Über die Fortdruckzeit ergeben sich noch exaktere Schnitt- und Farbregister. Das erspart Andruckmakulatur im Hochfahrprozess.
 Das System errechnet aus bekannten Maschinenparametern wie Papier und Farbklasse die Bahnspannungssollwerte und stellt diese automatisch ein. Während des Hochfahrens beginnt das System die echten Bahnspannungswerte zu messen und die Bahnspannung aufbauend auf die voreingestellten Sollwerte nachzuregeln. So bleibt die Bahnspannung beim weiteren Hochlaufprozess stabil. Das wirkt sich positiv auf die Qualitätskonstanz aus.
 
IROLOC für konstante Abdruckbreiten
Die Abdruckbreiten von Walzen beeinflussen maßgeblich die Übertragung von Farbe und Feuchtmittel. Sie sollten daher vor allem unter dynamischen Betriebsbedingungen konstant bleiben. Wärmedehnung und Medieneinflüsse führen aber zu Änderungen. Mit einer Abdruckbreitenregelung entfallen häufiges Nachstellen und der Bedarf an Wartung fast vollständig. Ein mechanisches System hat sich hier sehr bewährt. Einmal einzustellende Federsysteme bieten an dieser Stelle die geforderte hohe Zuverlässigkeit und Robustheit. Diese Walzenschlösser IROLOC sind jetzt seit drei Jahren an über 1.600 Zeitungsdruckwerken im Einsatz. Die Lebensdauer der Walzen verlängert IROLOC um bis zu 20 Prozent.
 
QuickStart und Feuchtmittelregelsystem für geringste Makulatur und konstante Fortdruckqualität
Fortschrittliche Automatisierungsmodule von MAN Roland optimieren druckbegleitende Prozesse wie das Voreinfärben oder die temperaturabhängige Feuchtmitteldosierung.
 
QuickStart zum exakten Voreinfärben
Mit dem neuen patentierten System zum Voreinfärben, QuickStart, sind auch bei kleinen Flächendeckungen nach wenigen Zylinderumdrehungen bereits verkaufsfähige Exemplare zu erzielen. Selbst bei extremen Bedingungen bleiben die Andruckmakulaturwerte erstaunlich niedrig. Wie lässt sich das erreichen? Das Voreinfärben erfolgt nach dem Farbwerkwaschen automatisch während des Maschinenhochlaufs. Die benötigte Farbmenge hängt von der Gesamtoberfläche aller Walzen, der gewünschten Farbdichte sowie den eingesetzten Materialien ab.
 Grund für die neue Voreinfärbetechnik: Sujetanteile mit geringem Flächendeckungsgrad erreichen langsamer die Sollfarbdichte, wenn dem Einstellen der Farbzonen die RIP-Daten zugrunde liegen. Anspruchsvolle Anzeigensujets sollen aber schnell, in einer vom Kunden akzeptierten Qualität, die gewünschte Farbgebung erreichen.
 Ergebnis des neuen Einfärbeverfahrens ist vor allem eine stark minimierte Andruckmakulatur! Mit QuickStart sind nur wenige Zylinderumdrehungen notwendig, um verkaufbare Exemplare zu produzieren. Seit 2002 sammeln Kunden positive Erfahrungen mit QuickStart. Jetzt steht bereits eine neue Generation in den Startlöchern, die zu noch niedrigeren Makulaturraten führen soll.
 
QuickStart als konsequente Weiterentwicklung
QuickStart kann ab 2006 nach unterschiedlichen Farben und Papieren, der Zylinderbelegung und den Walzeneinstichen differenzieren. So färbt das System nur dort ein, wo es notwendig ist. Neu ist auch ein Abbruchmodul. Dieses kompensiert den Abbruch des Einfärbens beim erneuten Anfahren. Sofern der Bediener die Funktion nicht abgewählt hat, erfolgt der Wiedereinfärbeprozess automatisch. Die Werte für die verschiedenen Farbe/Papier-Kombinationen werden zum Teil im Rahmen der Inbetriebnahme ermittelt und im System hinterlegt. Bei der Produktdefinition erfolgt dann eine automatische Anwahl. Treten Veränderungen bei Papieren oder Farben auf, muss der Drucker neue Werte in Tests ermitteln. Mit zunehmender Standardisierung der Materialien sowie der Möglichkeit, die entsprechenden Hersteller auf eine Berücksichtigung der vorhandenen Maschineneinstellungen zu verpflichten, hält sich dieser Anpassungsaufwand in Grenzen.
 
QuickStart für geringste Makulatur bei den Kieler Nachrichten
Sehr gute Erfahrungen mit QuickStart machen die Kieler Nachrichten. Dabei handelt es sich um eine der bekanntesten Tageszeitungen in Norddeutschland. Zusätzlich zum Hauptprodukt mit seinen drei Regionalausgaben produziert das Verlagshaus 50 weitere Druckobjekte mit einer Gesamtauflage von rund fünf Millionen Exemplaren an sechs Tagen in der Woche.
Großen Wert legt der technische Leiter, Michael Sulenski, auf Automatisierungstechniken zur Minimierung von Makulatur. Er berichtet: „Die Voreinfärbetechnik mit QuickStart ist hier seit der Inbetriebnahme der COLORMAN im November 2002 im Einsatz. Es gelang uns mit diesem System, die prozessbedingte Andruckmakulatur im Durchschnitt auf 350 Exemplare, mit Spitzenwerten von nur 75 Exemplaren, zu reduzieren.“ QuickStart pro ist die Voraussetzung, um heutige Spitzenwerte in Zukunft alltäglich werden zu lassen.
 
Neue Feuchtmittelregelung gegen Tonen
Eine temperaturabhängige Nachführung der Feuchtmittelmenge vermindert die Gefahr des Tonens und spart entsprechende Andruckmakulatur. Zusammen mit den An- und Abstellsequenzen und den Feuchthochlaufkurven kommt damit der konventionelle Offsetdruck praktisch ohne manuelle Einflussnahme auf die Feuchtmittelführung aus – und das unter Beibehaltung aller wasserbedingten Verfahrensvorteile wie Standard-Druckplatten, Standard-Druckfarben, lange Waschintervalle etc.
Früher berücksichtigten die Maschinensteuerungen noch nicht den Temperatureinfluss von Zylinder- und Walzenoberflächen. Beim Anfahren einer kalten Maschine steigen die Temperaturen von Zylindern und Walzen infolge der Walkarbeit von Gummitüchern und Walzenbezügen an. Dabei muss der Drucker die Feuchtung nachführen, da eine höhere Temperatur eine stärkere Feuchtung erfordert. Schließlich ist der Ausgleichszustand an den für den Prozess maßgeblichen Oberflächen erreicht. Bei einer Druckunterbrechung steigt, wegen der fehlenden Kühlung durch Farbe und Wasser, die Oberflächentemperatur von Zylindern und Walzen innerhalb weniger Sekunden auf bis zu 60 Grad an. Die Abkühlung dauert sehr lange. Ohne entsprechende Nachführung der Feuchtung kann das beim Wiederanfahren zu hohen Andruckmakulaturraten führen. Eine Anpassung der Feuchthochlaufkurve erfolgt nach einem patentierten Verfahren. Aus Maschinengeschwindigkeit und Maschinenlaufzeit wird auf die Temperaturen an den Oberflächen geschlossen und ein Offsetfaktor ermittelt, der den jeweiligen Hochlaufkurvenwert dynamisch verändert.
 
Qualität – Qualitätskonstanz – Wirtschaftlichkeit: Die Antwort heißt Automatisierung
MAN Roland verfügt über Funktionsgremien, um Technik- und Software-Know-how zu vernetzen. Verantwortliche aus Mechanik, Elektrik, Software, Druck und Workflowprozessen erarbeiten in interdisziplinären Teams Lösungen aus Funktions- und Gesamtprozess-Sicht, die dem Kunden helfen, das Produkt Zeitung wirtschaftlicher und flexibler zu gestalten.
Die Automatisierungsmodule von MAN Roland sind Voraussetzung für einen effizienten Andruck, das schnelle Erreichen der vom Kunden geforderten Zielqualität sowie eine über die gesamte Auflage garantierte Qualitätskonstanz im Fortdruck. Manuelle Nachkorrekturen werden zur Ausnahme. Die Qualität ist konstant hoch, die Makulatur konstant klein, die Wirtschaftlichkeit für eine industrielle Zeitungsproduktion in vollem Maße gegeben.

www.manroland.com
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