Zeitung & Versandraum
DirectDrive: die Lizenz zum Rüstzeitsenken
Samstag 28. Oktober 2006 - Im September war die Gutenberg-Stadt Mainz Schauplatz einer richtungweisenden Technologie-Einführung. Die Universitätsdruckerei H. Schmidt hatte den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten, Kunden und die Presse eingeladen, um die von MAN Roland entwickelte DirectDrive-Technik weltweit erstmals live vorzuführen.
Die Steigerung der Effizienz in der Druckproduktion war schon Gutenbergs Anliegen, sie ist auch jetzt die Triebfeder für die Universitätsdruckerei H. Schmidt, als einem von mehreren Feldtestpartnern mit MAN Roland die DirectDrive-Technik zur Praxisreife zu führen. Die neue Sechsfarben ROLAND 700 verfügt an allen sechs Druckwerken über direkt angetriebene Plattenzylinder. Damit werden die Rüstzeiten für Plattenwechsel, Gummituchzylinder-, Druckzylinder- und Farbwerkwaschen sowie Farbeinlauf um bis zu 60% reduziert. Die Universitätsdruckerei H. Schmidt zeigte beim Druck eines sechsfarbigen Plakats mit Bildern der Gäste den vollständigen Plattenwechsel mit Gummituch- und Druckzylinderwaschen bis zum ersten Kontrollbogen in 4 Minuten und 30 Sekunden und einen weiteren Plattenwechsel ohne Waschfunktionen in weniger als 3 Minuten. Dr. Markus Rall, für den Bogenbereich zuständiger MAN Roland-Vorstand: Die Idee hinter DirectDrive ist die Entkopplung. Durch sie könne deutlich mehr Produktionszeit erzielt werden, weil weniger gerüstet wird.
Qualitäts- und Technologiepionier
Bertram Schmidt-Friderichs, Inhaber und Geschäftsführer der für ihre hohen Qualitätsansprüche bekannten Druck- und Verlagsgruppe, hatte zuvor im firmeneigenen Museum begründet, warum sein Haus als Feldtestpartner jetzt auch zum Technologiepionier wird. Das hat viel zu tun mit Vertrauen in MAN Roland, führte er aus. Bezogen auf die bislang gesammelten Erfahrungen mit DirectDrive sagte er: Das System läuft stabil. Der Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, bewertete die Inbetriebnahme als Sprung in die Zukunft. Dieses Gemeinschaftsprojekt ist eine schöne Symbiose eines Mittelständlers und eines weltweit agierenden Großunternehmens, lobte er.
