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VDMA: Werbeflaute und Finanzkrise drücken Investitionen in der Druck- und Papiertechnik

Freitag 17. Oktober 2008 - Das positive Ergebnis der Branchenleitmesse drupa im Mai/Juni dieses Jahres hat für das Jahr 2008 in der Branche Druck- und Papiertechnik nicht alle negativen Entwicklungen beseitigen können. Wesent-liche Ursache für die jetzige Situation ist die weltweite Konjunkturab-schwächung, die als erstes zu sinkenden Werbeausgaben geführt hat. Hiervon sind primär die Printmedien betroffen. Verschärft wird die Situation durch die Effekte der Finanzkrise auf die Finanzierung von Druckereimaschinen. In Folge ist die wirtschaftliche Situation der Branche durch eine Investitionszurück-haltung in wichtigen Märkten und Teilbranchen geprägt. Besonders betroffen ist die USA, die der wichtigste Einzelmarkt für Druck- und Papiertechnik ist.

In den nächsten 6 Monaten rechnen die Hersteller von Druck- und Papiertechnik mit einem schwachen Geschäftsverlauf. Die Kapazitäts-auslastung liegt aktuell bei 90,9 Prozent. Die Auftragsreichweite für die Gesamt-branche erreicht 5,8 Produktionsmonate. Die Umsatzprognose 2008 für die gesamte Druck- und Papiertechnik wird auf minus 6 Prozent korrigiert und auch für 2009 wird ein Umsatzminus erwartet. In den einzelnen Teilbranchen kann es aber erhebliche Unterschiede geben.

Druckereimaschinen: Umsatzrückgang von minus 9 Prozent erwartet
Vom Volumen her der dominante Fachzweig sind die Druckereimaschinen. Obgleich gestiegene Papierpreise und die Lohnabschlüsse in der deutschen Druckindustrie das Inlandsgeschäft erschweren, erweist sich der Inlandsmarkt mit einem Plus von 1 Prozent für den Zeitraum Januar bis August 2008/2007 bisher als stabilisierender Faktor. Das Ergebnis der drupa hat die Nachfrage-entwicklung in dieser Branche zwar positiv beeinflusst. Das Nachmesse-geschäft verläuft bisher eher zögerlich und zurückhaltend. Sowohl im Umsatz als auch im Auftragseingang verzeichnet der Fachzweig Minusraten.

Die Auftragsreichweite liegt bei 4,8 Produktionsmonaten. Das konsumgüter-nähere Bogenoffsetmaschinengeschäft läuft schlechter als das Rollen-maschinengeschäft. Je nach Produktionsprogramm spüren die einzelnen Unternehmen die Lage unterschiedlich stark. Insgesamt rechnen die Hersteller dieses Bereichs für 2008 mit einem Umsatzrückgang von minus 9 Prozent. Für 2009 wird unter den gegebenen Rahmenbedingungen ein weiterer Umsatz-rückgang von minus 4 Prozent erwartet.

Papierverarbeitungsmaschinen
Die Papierverarbeitungstechnik hat nach der Nachfrageschwäche zum Jahresbeginn 2008 bisher keinen schweren Konjunktureinbruch erlitten. Allerdings blieb auch das „große Hoch“ aus. Träger der Nachfrage sind nach wie vor die Auftragseingänge aus den EU-Ländern mit plus 28 Prozent für den Zeitraum Januar bis August 2008/2007. Durch die schwache Nachfrage aus den Drittländern und dem Inlandsmarkt kommt die Branche insgesamt nur auf minus 9 Prozent für den Vergleichszeitraum. Insgesamt ist die Branche stark EU-lastig orientiert, wie man auch bei den Exportmärkten erkennen kann.

Das Bild dieser Teilbranche muss differenziert bewertet werden, da hier unter-schiedliche Produkte und Systeme zusammengefasst sind, wie Druckweiter-verarbeitung, Buchbinderei, Mailing, Tissue, Veredelung, Verpackungen mit unterschiedlichen Endkunden und unterschiedlicher Konsumgüternähe. Daher ergeben sich je nach den Produkten verschiedene Konjunkturverläufe. Die Branche rechnet deshalb für 2008 mit einem Umsatzrückgang von minus
3 Prozent.

Papiertechnik erwartet Umsatzplus von 5 Prozent
Nach einem verhaltenen Start ins Jahr 2008 verzeichnet die Papiertechnik einen außerordentlichen Auftragsschub im ersten Halbjahr. Großaufträge aus dem Ausland brachten die Branche nach vorn. Obgleich sich die Nachfrage aus den Drittländern gut erholte, kam die eigentliche Dynamik aus den EU-Partnerländern.

Der Auftragsbestand liegt mit 11,2 Monaten so hoch wie seit Jahren nicht mehr. In wie weit diese Aufträge 2008 noch produktionswirksam werden wird das Jahresergebnis in der Papiertechnik maßgeblich beeinflussen. Derzeit wird für 2008 aufgrund der Auftragslage mit einer positiven Entwicklung und einem Wachstum von etwa 5 Prozent gerechnet. Für 2009 werden plus 9 Prozent erwartet. Die aktuelle Finanzkrise kann jedoch auch hier noch zu Veränderungen führen.

www.vdma.org
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