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Papierindustrie erhöht Umwelteffizienz durch moderne Maschinen drastisch

Auftragseingang und Umsatz bei Druck- und Papiertechnik

Donnerstag 25. Februar 2010 - VDMA-Studie: Wichtige Fortschritte bei Umwelt-, Ressourcen- und Energieeffizienz durch gestiegene Altpapierquote, gefallene Abfallmenge, Rückgang beim Wasserverbrauch und geringerem CO2 Ausstoß.

Die Papierherstellung in Deutschland und Europa wird immer umweltfreundlicher. In den vergangenen Jahren hat die Papierindustrie erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Umwelt weniger zu belasten und Rohstoffe und Energie effizienter einzusetzen. So wurde beispielsweise die bei der Produktion entstehende Abfallmenge seit 1990 um rund 75 Prozent verringert, bei den Luftschadstoffen gab es einen Rückgang von etwa 80 Prozent. Zudem halbierte sich der Frischwasserverbrauch und die CO2-Emissionen sanken um mehr als ein Drittel. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik über die Entwicklung der Umwelt-, Ressourcen- und Energieeffizienz der Papierherstellung über einen Zeitraum der vergangenen zehn bis fünfzehn Jahre.

In Deutschland ist die Papierproduktion mit einem Plus von ca. 80 % in den Jahren 1991 bis 2008 gewachsen, besonders im Bereich der Verpackungspapiere (106 %), und der grafischen Papiere ( 71 %). Damit liegt Deutschland in der Papierherstellung weltweit an vierter Stelle, nur die USA, China und Japan produzieren mehr Papier.

„Trotz einer erheblich gestiegenen Papierproduktion ist es den Papierherstellern gelungen die Auswirkungen auf die Umwelt immer weiter zu senken. Gemeinsam mit den Papiermaschinenherstellern konnte die Industrie daher im Bereich Umwelt-, Ressourcen- und Energieeffizienz große Fortschritte machen und einen beträchtlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten“, sagt Dr.-Ing. Markus Heering, Geschäftsführer, Fachverband Druck- und Papiertechnik (VDMA).

So hat sich beispielsweise in Deutschland der Einsatz von Altpapier seit 1991 von 6,4 Millionen Tonnen auf 15,4 Millionen Tonnen mehr als verdoppelt. In Europa ist der Verbrauch von Altpapier 2008 gegenüber 1991 um ca. 90 % gestiegen. Demnach ist auch die Altpapiereinsatzquote im gleichen Zeitraum in Europa von 39 auf 48 Prozent Altpapier je Tonne produziertes Papier (in Deutschland 68 Prozent) gestiegen. Entsprechend ist die Einsatzquote von primären Rohstoffen (Holz- und Zellstoff) im selben Zeitraum von 57 Prozent auf 47 Prozent zurückgegangen. Besonders bei Produkten mit kurzer Lebensdauer wie etwa Zeitungen oder bestimmten Kartonarten werden Recyclingfasern aus Altpapier eingesetzt, die meisten Zeitungen bestehen heutzutage zu 100 Prozent aus Altpapier.

Auch beim Abfallaufkommen innerhalb des Produktionsprozesses konnten Erfolge erzielt werden. Das spezifische Aufkommen an Deponieabfällen aus der Papierherstellung in Europa wurde seit 1990 um 75 Prozent auf rund 19 kg je t produziertes Papier signifikant reduziert.

Der spezifische Energieverbrauch sank seit 1991 im europäischen Durchschnitt um 9 Prozent auf rund 4,4 MWh je t produziertes Papier. Die energiebedingten spezifischen CO2-Emissionen aus der Papierherstellung konnten insbesondere durch Steigerung der Energieeffizienz und Veränderungen im Brennstoffmix um mehr als ein Drittel (34 %) auf rund 727 kg je t produziertes Papier gesenkt werden.

Die spezifischen Luftschadstoffemissionen aus der Papierherstellung konnten seit 1990 in Europa zum Teil signifikant gesenkt werden: Die spezifischen Schwefeldioxidemissionen konnten beispielsweise bis 2006 um 80 Prozent auf 0,4 kg je t produziertes Papier verringert werden. Der Frischwasserverbrauch im Papiergewerbe in Deutschland ist seit 1991 um fast zwei Drittel (58 %) auf 18 m³ je t Papier gesunken. Die Abwasserfrachten aus der Papierherstellung konnten in Europa ebenfalls signifikant gesenkt werden: der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) um 79 %, der biochemische Sauerstoffbedarf (BSB) um 84 % und die adsorbierbare organisch gebundenen Halogene (AOX) um 95 %.

Für die Studie „Ressourcen-, Energie- und Umwelteffizienz in der Papier- und Druckindustrie” in den Anwenderbranchen Papierherstellung, Papierverarbeitung und Druck hat die prognos AG im Auftrag des VDMA Fachverbandes für Druck- und Papiertechnik die Entwicklung der letzten 10 bis 15 Jahre untersucht. Dabei wurden Daten aus den Niederlanden, der Schweiz, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betrachtet. Basis der Analyse der Papierherstellung sind die verfügbaren länderspezifischen Daten auf Makro- bzw. Branchenebene vom Europäischen Dachverband CEPI, dessen Statistiken rund 98 % der europäischen Gesamtproduktion abdecken. Für die Papierverarbeitung wurden repräsentative Daten von europaweit operierenden Unternehmensgruppen ausgewertet. Im Bereich des Druckereigewerbes dienten Daten von mehreren deutscher und niederländischer Druckereien zur Abschätzung der Entwicklungen von Umwelt-, Energie- und Ressourceneffizienzkennwerten.

Der Fachverband Druck- und Papiertechnik vertritt mehr als 100 Unternehmen der zumeist mittelständig geprägten Branche. Mit aktuell rund 45.000 Beschäftigten in Deutschland sind die Druck- und Papiermaschinenhersteller Weltmarkt- und Technologieführer. Die Branche ist ein wichtiger industrieller Arbeitgeber und eine Schlüsselbranche am Standort Deutschland. Druck- und Papiertechnik aus Deutschland setzt weltweit Maßstäbe in der Umweltverträglichkeit und ist Innovationsführer in den Bereichen Ressourcen-, Energie- und Umwelteffizienz. Der Fachverband Druck- und Papiertechnik gehört dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) an.

www.vdma.org
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