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Offsetdruck

Komplettumstellung auf drei Mal KBA Rapida 106

Sechs Millionen Euro investierte Albe De Coker in die neuen Druckmaschinen. Hier die Zehnfarben-Rapida 106 für den 5 über 5-Druck.

Montag 30. Januar 2012 - Drei brandneue Mittelformatmaschinen KBA Rapida 106 laufen im Dauerbetrieb bei der Druckerei Albe De Coker in Antwerpen. Sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag. Betriebsleiter Patrick Leus: "Wir haben unsere Arbeit industriell organisiert, ohne Einbußen bei der Qualität und den Beziehungen zu unseren Kunden."

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In den vergangenen fünf Jahren hat das Familienunternehmen De Coker zwei einschneidende Beschlüsse gefasst: 2007 fusionierte man mit dem fast dreimal so großen Druckunternehmen Albe zu Albe De Coker. Auf einen Schlag verdreifachte sich die Personalstärke von etwa 35 auf 115 Beschäftigte. Der zweite Schritt war genauso mutig. 2010 sollte eine Bogenoffsetmaschine im Halbformat ersetzt werden. Nach intensiven Beratungen und Berechnungen fiel eine wegweisende Entscheidung. Alle Druckmaschinen, darunter drei relativ neue Mittelformatanlagen, die bei der Fusion gekauft worden waren und zwei ältere Anlagen, wurden durch drei neue KBA Rapidas der Baureihe 106 ersetzt – eine Zehnfarben-, eine Achtfarben- und eine Fünffarben-Maschine mit Lackturm.

„Bei unseren Planungen im September 2010 stand KBA auf unserer Wunschliste zunächst nicht ganz oben“, sagt Betriebsleiter Patrick Leus. Er ist bereits seit 23 Jahren bei De Coker tätig und leitet jetzt zusammen mit den Eigentümern Eric und Luc De Coker das Unternehmen.

Patrick Leus: „Nach unserem Investitionsprogramm aus dem Jahr 2007 arbeiteten wir unter anderem mit einer Vierfarben- und zwei Fünffarben-Maschinen, eine davon mit Lack. Mit der Entscheidung für eine neue Druckmaschine Ende 2010 wollten wir eine beträchtliche Steigerung unserer Produktivität erreichen. Nachdem deutlich wurde, dass wir eine unserer B2-Maschinen ersetzen mussten, bin ich mit einer Tasche voller äußerst anspruchsvoller Druckformen zu KBA nach Radebeul bei Dresden gefahren. Bei der Demonstration auf einer hoch automatisierten KBA Rapida 106 sah ich die vielen Vorteile und fragte mich: Warum eigentlich noch im Halbformat drucken? Welche andere Maschine kann zehn Platten innerhalb nur einer Minute wechseln? Welche Druckmaschine erreicht nach nur 50 Bogen Makulatur wieder die volle Farbstärke? Welche Druckmaschine steht meistens schon im Register, wenn die Platte gerade eingespannt ist? Welche lange Bogenmaschine erreicht 15.000 Bogen pro Stunde im Wendebetrieb? Und die wohl wichtigste Frage: Welche Druckmaschine kombiniert all diese Eigenschaften? Es folgte ein kurzer Augenblick des Nachdenkens und eine gründliche Berechnung. Dann fiel der Beschluss für ein sechs Millionen Euro umfassendes Investitionsprogramm, um alle vorhandenen Druckmaschinen zu ersetzen.“

Diese Entscheidung wurde getroffen, weil man bei Albe De Coker genauso wusste, was man wollte und was man nicht wollte. „Wir wollten keine Drucker, die lieber die eine als die andere Maschine bedienen. Wir wollten unser Personal nicht zweimal schulen. Wir wollten keinen Vertrieb, der Drucksachen maschinenabhängig verkauft. Wir wollten keine unterschiedlichen Plattenformate.“

Bereits im Juli 2010 traf Albe De Coker die Entscheidung, im Dauerbetrieb zu produzieren, um noch besser auf extrem kurze Lieferzeiten reagieren zu können. „Die Drucker arbeiten bereits während der Woche im Schichtdienst. 24 Stunden täglich war alles in Betrieb. Jetzt geht der durchgängige Betrieb auch am Wochenende weiter.“

Weil bei der Produktion die Kapazitätsgrenzen erreicht waren, stellte Patrick Leus eine Bedingung. „Die Übergangszeit auf die KBA-Druckmaschinen durfte nicht mehr als drei bis vier Monate dauern.“ Bei Albe De Coker stand genügend Platz zur Verfügung, um die neuen Druckmaschinen aufzubauen, während die alten noch liefen. So gelang es, die drei neuen Druckmaschinen innerhalb des geplanten Zeitraumes zu installieren. Alle Drucker bekamen eine fünfwöchige Ausbildung, eine Woche davon in Radebeul.

„Wir wussten, dass wir eine Hürde zu nehmen hatten. Zusammen mit KBA und der belgischen KBA-Vertretung Naca konnten wir die Herausforderungen meistern. Wir haben einige Anpassungen an den Druckmaschinen ausführen lassen. In der Übergangszeit haben sich alle maximal für das optimale Ergebnis eingesetzt. Die Druckmaschinen laufen jetzt perfekt.“

„Wenn Drucker nicht die Höchstgeschwindigkeit erreichen, liegt es jetzt meist am Bediener und nicht mehr an der Maschine selbst“, erklärt Patrick Leus. „Wir sind eine industriell organisierte Druckerei. Unsere durchschnittliche Auflage liegt bei etwa 3.000 Drucken, aber auch Aufträge mit 200 Bögen kommen täglich vor. Diese stellen hohe Anforderungen an die Druckvorbereitung und Logistik an der Druckmaschine. Wenn ein Auftrag eingeht, prüfen wir sofort, ob alle Daten stimmen. Das läuft weitgehend automatisiert ab, aber es heißt auch, dass wir viel telefonieren und uns bestmöglich mit dem Kunden abstimmen. Erst, wenn wir uns sicher sind, dass alles hundertprozentig stimmt geht der Auftrag in die Planung, um dann unser Unternehmen manchmal bereits nach wenigen Stunden wieder zu verlassen.“

Zu einer industriellen Produktion gehören auch die stets aktuellen Managementinformationen. „Wir überwachen permanent die Leistung unserer Druckmaschinen. Über KBA LogoTronic, das wir mit unserem Managementinformationssystem verknüpft haben, ist dies perfekt möglich. Wir bemühen uns um eine flache Organisation mit kurzen Kommunikationswegen. Ich berate mich fast ständig mit unseren Mitarbeitern an ihrem Arbeitsplatz. Mein Schreibtischstuhl bleibt dadurch so gut wie unbenutzt.“

Albe De Coker hat ein ereignisreiches Jahr 2011 hinter sich. Patrick Leus: „Aber es ist all der Mühe wert. Unsere Anforderungen werden von den drei Rapidas erfüllt. Eine geringe Makulatur, eine schnelle Einstellzeit und vor allem eine perfekte, gleichbleibende und hochwertige Druckqualität.“


www.kba.com
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