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Umfrage: Kauf-Flaute im E-Shop
Samstag 16. September 2000 - Amazon, Bol und TUI haben es vorgemacht: Wenn es um Bücher, CDs und Reisen geht, eröffnet der elektronische Handel im Internet bereits heute lukrative Geschäftsmöglichkeiten.
Für die Mehrheit der E-Shops stehen hingegen die Zeichen weiterhin auf Kauf-Flaute. Wie eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag der Minolta Europe GmbH ergab, lehnten mehr als die Hälfte der Befragten (52,2 Prozent) den Online-Einkauf grundsätzlich ab – ganz gleich, ob Pizza-Bringdienst, Konzertticket oder Pauschalreisen. Die Befragung wurden bei 1.000 Privatpersonen ab 14 Jahren durchgeführt.
In der Kritik steht E-Commerce vor allem bei der weiblichen Bevölkerung: Nur 40 Prozent der befragten Frauen zieht es in Erwägung, in der Zukunft online einzukaufen; 60 Prozent äußern sich eher ablehnend. Als virtueller Ladenhüter im E-Shop dürften sich auf absehbare Zeit vor allem beratungsintensive Produkte und Dienstleistungen erweisen. So kommt der Autokauf per Mausklick gerade einmal für 7,9 Prozent, der Online-Bezug von pharmazeutischen Produkten sogar nur für 7,7 Prozent der Deutschen in Frage. Lediglich jeder sechste Befragte (15 Prozent) kann sich laut Minolta-Studie vorstellen, PCs oder Peripherieprodukte wie Drucker, Faxgeräte oder Modems übers Web zu beziehen.
Persönliche Beratung steht offensichtlich auch bei der Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen ganz oben auf der Kundenwunschliste: Gerade einmal 12,5 Prozent aller Befragten (19,7 Prozent der 14 bis 34-Jährigen) geben an, daß sie auf Online-Services von Banken und Versicherungen zugreifen würden. Hoffnung auf beflügelte Umsätze mit E-Commerce darf sich vor allem die Musik- und Tourismusindustrie machen: Mit 31,5 Prozent der Nennungen gehören Schallplatten und CDs noch vor Büchern mit 31,2 Prozent zu den gefragtesten Produkten im Web. Bereits jeder vierte Deutsche kann sich vorstellen, seine Reise online zu buchen (27,7 Prozent) oder Konzert- und Theatertickets künftig übers Netz zu ordern (24,7 Prozent).
