Offsetdruck
Heidelbergs neue RIP- und Workflow Software
Donnerstag 17. Mai 2001 - Mit dem neuen PDF-Workflow-Modul MetaDimension erleichtert Heidelberg Druckern, Print Shops und Agenturen den kostengünstigen Einstieg in den PDF gestützten Workflow.
Mit dem neuen PDF-Workflow-Modul MetaDimension erleichtert Heidelberg Druckern, Print Shops und Agenturen den kostengünstigen Einstieg in den PDF gestützten Workflow. Gleichzeitig ermöglichen offene Schnittstellen eine Integration in bestehende Workflow-Systeme.
Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) bietet in der zweiten Jahreshälfte ihre Platten- und Filmbelichter mit der neuen RIP (Raster Image Processor) und Workflow- Software MetaDimension an. Die regionale Verfügbarkeit wird über den lokalen Vertrieb gesteuert. MetaDimension bietet auch kleineren Druckereien und Agenturen eine preisgünstige Alternative, um in den Adobe Por-table Document Format (PDF) gestützten Workflow einzusteigen. MetaDimension kennzeichnen eine offene Systemarchitektur und ein modularer Aufbau. Damit lässt sich die Software in eine bereits vorhandene Workflowumgebung auch anderer Anbieter problemlos integrieren. MetaDimension basiert auf der Adobe PostScript 3 Druck und Imaging-Technologie, ist ein PDF-Renderer . Es bietet damit eine Vielzahl von Prepress und Workflow Funktionen innerhalb der Adobe Druck Plattform. So stehen zum Beispiel Color Management, Proofing, Trapping, Seitenpositionierung, CIP 4 und OPI (Open Prepress Interface) Unterstützung zur Verfügung. Dem Anwender stehen außerdem viel-fältige Acrobat-Plug-ins und Applikationen zur Verfügung, die einen produktiven PDF-Workflow gewährleisten. Modulare Flexibilität ist die Philosophie hinter MetaDimension, denn die Nutzung der Adobe Acrobat Technologie ermöglicht eine fast unbegrenzte Auswahl an weiteren Optionen und Plug-Ins von Heidelberg und anderen Herstellern. Für eine hohe Ausgabequalität sorgt das neue Rasterverfahren MegaDot Plus, das erstmals in MetaDimension neben den bekannten Rasterverfahren angeboten wird. MegaDot Plus garantiert glatte Farbtöne ohne Rosettenstruktur. Dabei werden keine speziellen Anforderungen an den Druckprozess gestellt.
MetaDimension ist zudem bereits auf den neuen Industriestandard JDF (Job Definition Format) vorbereitet. Mit der ab Herbst diesen Jahres erhältlichen Version 2.1 können durch Im- und Export gerasterter TIFF-Daten auch Belichter anderer Hersteller angesteuert werden.
„Mit der Entwicklung von MetaDimension geht Heidelberg einen weiteren Schritt in Richtung eines auf PDF und JDF basierenden offenen Industriestandards, der im gesamten Bereich Prepress einen durchgehenden Workflow ermöglicht“, so Thomas Doliwa, Leiter des Bereichs Prepress bei Heidelberg.
Metadimension im Detail
Das Portal für den leichten Einstieg in PDF MetaDimension arbeitet auf der Basis von PDF und nutzt das Adobe Portable Job Ticket Format (PJTF) . Als Standard-Eingabeformate werden PostScript (Level 1, Level 2 und 3) sowie PDF akzeptiert. InRip-Funktionen wie Trapping, Sei-tenpositionierung und Color Management ermöglichen einen kompakten, automatisierten Workflow. Im Verbund mit den weiteren Heidelberg Produkten Supertrap, einem Acrobat Plug-In, oder der Ausschieß-Software Signastation lässt sich ein offener, modularer Workflow aufbauen. Signastation ermöglicht nicht nur das Ausschießen hochkomplexer Jobs sowohl mit PDF, Job Tickets und auf Basis von PostScript, sondern aufgrund der Nutzung des CIP 4 PPF (Print Produc-tion Format) auch die Weitergabe aller Jobdaten an nachgelagerte Produktionsstufen. So erfolgt die Farbzonenvoreinstellung an der Druckmaschine genauso automatisiert wie die Einstellungen an der Schneide- und Falzmaschine, was dem Anwender erhebliche Rüstzeit erspart. MetaDimension lässt sich den Bedürfnissen des Anwenders individuell anpassen und noch weiter ausbauen. So stehen Softwarepakete wie Preflow,bestehend aus Supertrap, PitStop Professional und PitStop Server, zur Erzeugung von PDF-Daten sowie das ROOM-Package für die Verfechter des „Rip-Once-Output-Many-Konzepts“ zur Verfügung. Auch die Integration in eine bereits vorhandene Delta Technologie oder den Prinergy Workflow sind möglich. Dies wird durch die Optionen DeltaFlow zur Übernahme von Delta Listen in MetaDimension und Au-toflow zur automatisierten Übernahme von Job Tickets und PDF-Dateien aus Prinergy realisiert. Bedient werden kann MetaDimension von jedem beliebigen Mac oder PC im Netzwerk.
Peter Segin, Produktmanager für MetaDimension, ist von den Vorteilen der neuen Software-Lösung überzeugt: „Die offene und modulare Architektur von Meta-Dimension gibt dem Kunden die Sicherheit für seinen Workflow. Er benötigt keine neue Struktur, sondern kann seine vorhandenen Module und Arbeitsweisen weiternutzen und MetaDimension seinen Bedürfnissen optimal anpassen. Dies ist ein Ansatz, der dem Kunden endlich einen kostengünstigen Einstieg in einen vollständigen PDF Workflow ermöglicht.“
Proofing in allen Variationen
MetaDimension bietet unterschiedlichste Proofmöglichkeiten: Concept-Proof auf beliebige Desktop-Drucker, farbverbindliche Seitenproofs mit integriertem Farbmanagement mit Einbettung der notwendigen Profile und Papierweißsimulation oder farbsicheren Formproof, z.B. über die HP DesignJet Familie. Da MetaDimension Standard TIFF ausgibt, lässt sich nahezu jeder Proofer in den Workflow integrieren. Bereits am Monitor gibt der farbgetreue Softproof bei individueller Auflösung Aufschluss über das Ergebnis. Je nach Wunsch wird nach dem fertigen Proof die Belichtung auf Platte oder Film durch MetaDimension automatisch angestoßen. Jobstream, ein Plug-In für den Adobe Druckertreiber, erweitert die Produktions-sicherheit bereits an der Anwendungsworkstation, bevor die Daten als composite PostScript gedruckt werden. So lassen sich InRIP-Separationen korrekt ausfüh-ren und bekannte Probleme mit composite PostScript Daten korrigieren. Auf die-se Weise lassen sich Fehler in der Druckausgabe vermeiden, die sonst zur kosten- und zeitintensiven erneuten Druckausgabe führen. Die Bandbreite von MetaDimension wird vom einfachen, kostengünstigen Software-Rip für kleine Filmbelichter bis hin zur umfassenden PDF-Workflow-Engine für verschiedenste Film- und Plattenbelichter reichen.
Bessere Druckqualität ohne höhere Ansprüche an den Drucker
Verschiedene Rasterverfahren gewährleisten ein optimales Druckergebnis. Neben den bekannten Rasterverfahren HQS (High Quality Screening), I.S. (Irrational Screening) und Diamond Screening bietet MetaDimension das neue Mega-Dot Plus, ein Linienrasterverfahren, das glatte Töne ohne Rosettenstrukturen erzeugt. Dies ließ sich bisher nur durch frequenzmodulierte Raster erzielen. An-ders als diese stellt MegaDot aber keine höheren Anforderungen an den Druckprozess und kann so jederzeit problemlos verwendet werden. Alle Raster werden ohne zusätzliche Hardware direkt in der Software berechnet.
Erster Schritt in den offenen Workflow
Das neue Workflowkonzept von Heidelberg sieht langfristig eine schrittweise Zusammenführung der heute vorhanden Lösungen Delta Technology, Prinergy und MetaDimension vor. MetaDimension erweitert die von Heidelberg angebotene Workflowproduktpalette im unteren und mittleren Preis-Leistungsbereich und wird für neue Ausgabegeräte das digitale Front-End sein. Delta Technology ist und bleibt aber die Basis für den ROOM-Workflow auch nach dem Erscheinen von MetaDimension. Kunden, die sich in der Vergangenheit für Delta Tech ent-schieden haben, erhalten weiterhin Software-Updates, vollen Service und Support und können neue Ausgabegeräte mit MetaDimension in die vorhandene Installation integrieren oder auf Wunsch auf MetaDimension umsteigen. Prinergy ist weiterhin das Highend-PDF-Workflow-System für alle, die eine vollautomati-sierte, datenbankgestützte Arbeitsweise bevorzugen. MetaDimension ist der erste Schritt in einen offenen, modularen PDF und JDF basierten Workflow, den Heidelberg nicht nur für Film- und Plattenbelichter sowie Proofer, sondern langfristig auch für digitale Druckmaschinen wie Quickmaster-DI, Speedmaster-DI, Digimaster und Nexpress entwickelt. Acrobat Plug-Ins und Applikationen wie Supertrap oder Signastation werden kontinuierlich erweitert. Neue Module für spezielle Aufgaben kommen hinzu. Als Lösungsanbieter entwickelt Heidelberg diese Module nicht nur, sondern kümmert sich auch um die Ein-bindung von Produkten anderer Hersteller, um allen Workflowanforderungen der verschiedensten Kundensegmente gerecht zu werden.