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Offsetdruck

YesPrint praktiziert fliegenden Jobwechsel

Sajjad Khan (l.) und Drucker Christopher Torke an der Achtfarben-Rapida 106, über die der größte Teil der YesPrint-Aufträge abgewickelt wird.

Donnerstag 19. September 2013 - Online-Druckportale gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Zählt man aber nur die, hinter denen ein realer Druckbetrieb steht, reduziert sich ihre Anzahl auf vielleicht noch 20 in Deutschland. Einer der kleineren Anbieter in diesem Wachstumsfeld ist YesPrint in Köln, ein familiengeführtes Unternehmen.

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2005 begann die ursprünglich aus Pakistan stammende Familie Khan mit dem Aufbau der Internetdruckerei. 2007 schaffte sie die erste eigene Druckmaschine an. Die Entscheidung, das Druckgeschäft in die eigenen Hände zu nehmen, ermöglichte eine bessere Kontrolle über die Qualität der Drucksachen und reduziert das Reklamationsrisiko. Mit einer Halbformatmaschine und 350 qm Produktionsfläche startete das Unternehmen. Im Frühjahr 2010 begann dann die Druckproduktion im 3b-Format mit einer Fünffarben-Rapida 105 mit Lackturm und Kartonausstattung. Diese ist nach wie vor im Einsatz und druckt heute in den 3.500 qm großen Produktionshallen neben einer Achtfarben-Rapida 106 der neuesten Generation mit Wendung für die 4 über 4-Produktion. Hinzu kommen eine Kleinformatmaschine und zwei Tiegel. Für die Weiterverarbeitung stehen drei Zusammentragmaschinen mit Rückenheftung, Klebebinder, zwei Schneide- und drei Falzmaschinen bereit. Insgesamt eine noch überschaubare Ausstattung, die aber alle Anforderungen abdeckt.

Heute wickelt das Unternehmen Monat für Monat ca. 7.000 Jobs ab – von der Visitenkarte bis hin zur kompletten Broschur. Die Auftragswerte schwanken dabei zwischen 15 und 3.000 Euro. Manchmal auch etwas mehr. Der Papierverbrauch hat sich auf 3.000 Tonnen im Jahr erhöht. Wie bei Web-to-Print üblich, liegen bei Standardprodukten 24 Stunden zwischen dem Hochladen der Daten und Lieferung. Die Auftraggeber kommen aus ganz Europa. Im Moment ist die YesPrint-Website in Deutsch, Französisch und Schwedisch verfügbar. Mit dem neuen Webauftritt, der im Winter online geht, kommen Englisch, Spanisch und Italienisch hinzu.

Um die unterschiedlichen Aufträge wirtschaftlich abwickeln zu können, suchte die Familie Khan nach einer flexiblen Bogenoffsetmaschine mit höchstem Automatisierungsgrad. Schnelle Jobwechsel, immer mal wieder Bedruckstoffwechsel, hohe Bedruckstoff-Flexibilität bei maximaler Leistung – das waren die wichtigsten Kriterien. Mit der Rapida 106 fanden sie die optimale Lösung für ihr Unternehmen: DriveTronic SPC sowie simultane Waschvorgänge sorgen für kürzeste Rüstzeiten. Ziehmarkenfreie Anlage, Farbwerktemperierung und automatische Farbversorgung sind ebenso selbstverständlich wie die Inline-Qualitätsüberwa-chung beider Bogenseiten mit QualiTronic ColorControl. Die Vernetzung zur Druckvorstufe erfolgt über KBA LogoTronic.

Bei der Produktion von Plakaten mit unterschiedlichen Mutationen und anderen dafür geeigneten Jobs kommt der fliegende Auftragswechsel (Flying JobChange) zum Einsatz. Fachmann für den Druck mit dieser Maximalform an Automatisierung ist der heute 65-jährige Druckereileiter Otto Reuter. Er hat sich innerhalb kürzester Zeit mit der hohen Automatisierung der Rapida 106 vertraut gemacht und den Systemwechsel bravourös bewältigt. Die jüngeren Drucker wurden von ihm eingewiesen. Mittlerweile im Ruhestand, kommt er noch heute einmal in der Woche ins Unternehmen, um zu drucken und „sein Baby“ zu pflegen. Denn gepflegte und gut gewartete Technik ist ein Markenzeichen des Betriebs, auf das die Inhaberfamilie besonderen Wert legt.

Wenn ein Kunde Aufträge auf das Druckportal hochlädt, nehmen die Daten unbemerkt einen weiten Weg. Zuerst greift die ins Ausland geoutsourcte Vorstufe über eine Cloud darauf zu. Sind die Sammelformen für den Druck komplettiert, werden die Daten inklusive CIP3-Files zur Plattenbelichtung wiederum über die Cloud YesPrint in Köln bereitgestellt. Alle weiteren Prozesse bis hin zum Versand laufen am Standort Köln ab. Da gibt es zu anderen Druckbetrieben keine großen Unterschiede.

Mit einem hohen Maß an Standardisierung, hoch automatisierter Technik und schon bald einem neuen Webshop ist YesPrint gut für die Zukunft aufgestellt. Auch das Firmengelände lässt bei Bedarf Erweiterungen zu. Denn der Online-Printmarkt dürfte weiter wachsen.

www.kba.com
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